5. Konzert und Thementag If the kids...
"Schluss mit den sächsischen Verhältnissen"
Vor fünf Jahren initiierte der Rote Baum e.V. Zwickau gemeinsam mit dem DGB und der IG Metall Zwickau den Konzert- und Thementag "If the kids are united against racism". Nach dem Auffliegen des NSU wollten die Veranstalter zeigen, dass es auch in Zwickau junge Menschen gibt, die sich über die Gesellschaft Gedanken machen und für Solidarität und gegen Menschenfeindliche Ideologien einstehen. Auch 2016 soll gemeinsam mit Referenten und Künstlern ein Event gestaltet werden, der zum Nachdenken anregt und Raum für gute Unterhaltung gibt. Die Westsächsische Hochschule Zwickau agiert in diesem Jahr erstmals als Partner dieser Veranstaltung.
Workshops:
- Akteur Slot, Kreativworkshop zu Erinnerungskultur mit Henrike Naumann
- Workshop "Die Aktiven Rechten im Wandel ... Rechtspopulisten und Straßenkämpfer mit Ellen Esen
- Diskussionsrunde zum Thema NSU
Musik:
Abstürzende Brieftauben
Yousef & Paata (Liedermacher aus Syrien und Georgien)
Alice Dee (HipHop aus Berlin)
The Toten Crackhuren im Kofferraum (Pop-Punk aus Berlin)
Der Tante Renate (Elektro aus Leipzig)
Trashnight DJ Team (Zwickau)
Theater:
Theatergruppe „Anonyme Exzentriker“ aus Gera mit ihrem Stück „O_die_See“
Fotoausstellung:
Begleitend zur Veranstaltung findet ein Fotowettbewerb statt. Die besten Arbeiten werden während der Veranstaltung ausgestellt. Weitere Infos: https://www.facebook.com/events/533941713457608/?active_tab=posts
Moderation: Pheel und Borke
Eintritt: 7 Euro (nur Abendkasse)
Kontakt und weitere Informationen:
Roter Baum e.V. Zwickau
www.baumhaus.blogsport.de
www.roter-baum.de
zwickau@roter-baum.de
Familientreffen der etwas anderen Art!
Auch wenn wir uns jedes Jahr fragen warum wir uns diese unerträglichen schmerzen und stressigen jedoch schönen Tage antun, wissen wir das es nach 7 Jahren nicht einfach so vorbei gehen darf! Das Hinterland braucht einfach eine Bunte Kultur. Wir Freuen uns auf euch Störenfriede im Jahr 2016! Auf das es immer so schön Friedlich bleibt und wir weiterhin schöne Tage Feiern können!
erste Bands:
PESTPOCKEN / Punk Giessen (GER)
http://www.maniac-attack.de/
RASTA KNAST / D-Punk aus Hannover (GER)
http://www.rasta-knast.de/
ARGIES / Ska & Punk from Rosario (ARG)
http://www.argies.net/
WORLD EATER / HC from Saarbrücken (GER)
https://www.facebook.com/worldeaterhc/timeline
HOMBRE MALO / Stoner & Sludge & HC from Oslo (NOR)
https://hombremalo.bandcamp.com/
SLANDER / HC from Venzia (ITA)
https://www.facebook.com/slanderhc/?fref=ts
EAT THE BITCH/ HC Punk from Hamburg
http://eatthebitch.bandcamp.com/
KALTFRONT / Ostpunk from Dresden
http://www.kaltfront-dresden.de/
FRONTEX / Trashpunk from Limburg a. d. Lahn
https://www.youtube.com/watch?v=QZ3PbxLwd3o
KICK IT! / 77er Punk from Gießen, Frankfurt, Limburg
https://kick-it.bandcamp.com/
COCOHEADNUTS / Ska-Punk from Aachen
https://www.facebook.com/Cocoheadnuts?fref=ts
KLOSTEIN / 10 years Kellerpunk from Zwickau
https://www.facebook.com/kszwickau?fref=ts
DER FEIND / Marinecore from Berlin
http://derfeind.bandcamp.com/
VARAN / Posthardcore from Merseburg
http://varan.bandcamp.com/releases
CIRCUS RHAPSODY / Country Punk from Berlin
http://www.circus-rhapsody.de/
THE RETARDED RATS / Psychobilly from Leipzig
http://theretardedrats.jimdo.com/
THE DEAD END KIDS / Metal & Punk from Freiberg
https://www.facebook.com/pages/The-Dead-End-Kids/415123018647411?sk=timeline
BEATPOETEN / Elektro Punk aus Hannover
https://beatpoeten.wordpress.com/
more Bands coming soon....
Antifa-Streetsoccer-Cup am Samstag, den 4. Juni 2016 auf dem Hauptmarkt
Jetzt anmelden, mitkicken und gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus setzen!
Bereits zum sechsten Mal rollt der Ball zum United Colours – Streetsoccercup über den Marmor des Zwickauer Hauptmarktes. Ab einem Mindestalter von 12 Jahren können alle die Lust haben unabhängig von ihren spielerischen Fähigkeiten, Herkunft oder Geschlecht mitkicken. Am wichtigsten sind der Spaß am Spiel und Fairplay.
Ein Team besteht aus vier bis acht SpielerInnen. Pro Team muss eine Startgebühr von 10€ eingeplant werden. Anmelden könnt ihr Euch per Mail unter united-colours[ät]web.de! In diesem Sinne: LOVE FOOTBALL – HATE RACISM!
Record Releaseparty in der Barrikade
kommt diesden Freitag in die Barrikade und feiert mit uns eine wunderbare Releaseparty von Black Gaffa. Unterstützt von Godzilla was a friend of mine und 52 Hertz aus Würzburg.listen Black Gaffa: www.black-gaffa.comlisten gwafom: www.gwafom.bandcamp.comlisten 52 Hertz: www.theloneliestfrequency.bandcamp.com
1. Späti in Zwickau
Seine Probe hatte er beim "If the kids are united against racism" nun hat er Premiere in der City. Der erste Zwickauer Späti.
ist da wer?
Ja uns gibt es noch!
Wir sind kräftig am werklen und halten das Hinterland bei Laune!
Nach wieder einem Jahr Suche haben wir uns vorrerst etwas kleines in der Flurstr. angemietet.
Der kleine Flachbau hat leider noch kein Wasser, ein Klo gibt es trotzdem und die ersten Konzerte und Voküs sind auch überstanden! Unser Konziraum strahlt eine Mischung zwischen GOA Party und Wohnzimmer aus und der Ofen im Alt Herren Zimmer nebenan heizt uns auch an kalten Tage die Ärsche ein. Platz Bietet der Raum für 50 Leute. Insgesamt haben zwischen 80 und 100 Leute Platz, dann wirds aber wirklich eng ^^ .... Nun, wir sagen mal so, besser als nichts und damit können wir gut umgehen. Das ist aber nicht alles! Es steht ein weiteres Projekt an was noch viel Größer sein wird! dazu aber später mehr.
Vokü meets Austellung "Die Opfer des NSU und die Aufarbeiteung ihrer Verbrechen"
Zweie auf einen Streich: Diesen Donnerstag lecker Pita essen und sich weiterbilden. Wie das? Einfach zur Vokü, diesmal im Grünen Bürgerbüro an der Zentrums Bahnhaltestelle gegenüber des Studentenwohnheimes.
Es gibt mal wieder kulinarischen und geistigen Input zur Vokü.
Zu essen gibt es Pita, mit einem Do-It-Yourself Buffet, aber keine Sorge, geschnitten ist alles schon, aber ihr könnt nach Eurem Geschmack belegen.
Dazu könnt Ihr die Ausstellung anschauen.
Die bilderreiche Ausstellung setzt sich auf 22 Tafeln mit den Verbrechen des NSU in den Jahren 2000 bis 2007 sowie der gesellschaftlichen Aufarbeitung nach dem Auffliegen des Nationalsozialistischen Untergrundes im November 2011 auseinander.
http://www.isfbb.de/Die-Opfer-des-NSU-und-die...
IV. Konzert- und Themenabend
Baumhaus und Marienthal United präsentieren »If the kids are united against racism«
Am Samstag, den 19. Dezember 2015 im Klubhaus Sachsenring, Crimmitschauer Str. 67
Bereits zum vierten Mal wollen wir mit dem Konzert- und Thementag ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen und mit Euch gemeinsam einen Tag zelebrieren, der zum Nachdenken und gemeinsam glücklich sein anregt. Das Orga-Team war in den letzten Wochen kreativ und engagiert um für Euch ein Programm auf die Beine zu stellen, bei dem für alle etwas dabei ist. Leitthema in diesem Jahr ist »Meinungsfreiheit«.
Mit dabei: Toba Borke und Pheel (Moderation), Mondstaubtheater (Kindertanzensemble), Asthma la Vista (Hip Hop), Die Beatpoeten (Hate Poetry & Elektro-Punk), Die Berufschaoten (Punkrock), Call of the Primate (Alternative Metalcore), Freaks on Fire (Feuershow), Grossstadtgeflüster (Elektro-Punk) und Mellow Mark (Reggae).
Außerdem Workshops zu den Themen: „Kunstaktivismus als Instrument um Meinungen zu bewegen – Wie ist das möglich?“, „I-Slam zu Manipulation durch Medien“ und „Flucht und Asyl von A bis Z – Crashkurs zum Asylverfahren“. Und Fishbowldiskussionen zu zwei Themen: „Alternative Jugendkultur in Zwickau – Eine Bestandsaufnahme.“ mit Vertretern von der Kunstplantage und Roter Baum und „Das Zwickauer Jugendbuffet – Ein Modell für die Zukunft?“
Ein Projekt von Roter Baum Zwickau, Marienthal United, Freizeitzentrum Marienthal, IG Metall Zwickau und DGB Region Südwestsachsen, gefördert durch den Landkreis Zwickau und die Zwickauer Partnerschaft für Demokratie.
Meinungsfreiheit ein Menschenrecht.
Zur Zeit hat man aber oft den Eindruck, dass einige dabei das Gefühl für die Grenzen dieser verloren haben. Deshalb haben wir diese zum Leitthema für unseren Konzert- und Thementag erkoren.Ein zentraler Bestandteil wird dabei eine Diskussionsrunde sein die kurz nach 22 Uhr startet. Dafür haben wir bereits einige interessante Gesprächspartner gewinnen können.Tanja Goldbecher von der Freien Presse wird uns die Perspektive der zur Zeit oft diffamierten Presse beisteuern. Benjamin Gruner, Sozialarbeiter sammelt in seiner Arbeit in einem Asylbewerberheim einige Erfahrungen und Yousef Ahmad aus Syrien ist erst seit einem Jahr in Deutschland und hat mit seiner Flucht auch schon einiges erlebt in seinem noch jungen Leben. Natürlich interessiert uns auch wieder die Erfahrungen unserer Musiker, dafür diskutiert diesmal der Reggae-Musiker Mellow Mark mit.Und last but not least freuen wir uns, dass Torsten Gaitzsch, Chef der Titanic Online Redaktion uns die Perspektive des Satire Magazins beisteuern wird.https://www.facebook.com/events/1652922718326511/
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Toba Borke & Pheel
Ein anspruchsvolles, großartiges Programm erwartet Euch am 19. Dezember im Klubhaus Sachsenring, Das wird auch unseren beiden Moderatoren einiges abverlangen. Toba Borke und Pheel werden uns sicher gut durch den Tag geleiten. Hier könnt Ihr schon mal einen Eindruck gewinnen. Macht Euch ran und ladet Freunde,enge Verwandte, entfernte Verwandte, Flüchtlinge, Helfer. Faulenzer etc. ein. Wir freuen uns auf Euch und einen spannenden Tag.
https://www.facebook.com/events/1652922718326511/
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Grossstadgeflüster
Ihr müsst gar nichts, außer am 19.12. zum If the kids are united against racism ins Klubhaus Sachsenring kommen. Da könnt Ihr neben tollen Workshops, Theater, einer Feuershow und spannenden Diskussionen auch Grossstadtgeflüster live erleben.
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Freaks on Fire
Die Wahnsinns Feuershow der Freaks on Fire zum diesjährigenIf the kids are united against racism wollt Ihr Euch sicher nicht entgehen lassen.https://www.facebook.com/events/1652922718326511/?fref=ts
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Asthma La Vista
Beim Fuego a la Isla und der IBUg haben sie Bühne gerockt. Wir freuen uns das Asthma la Vista nun am 19.12. beim If the kids are united against racism feinsten Hip Hop zelebrieren werden.Hier ihre Hommage an ihre Idole und ein kleiner Vorgeschmack auf ihre Live-Show. https://www.facebook.com/events/1652922718326511/
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Die Beatpoeten
Es wird endlich wieder Zeit für den Konzert- und Thementag " If the kids are united against racism" Hauptthema 2015 ist "Meinungsfreiheit".
Ein hohes Gut unserer Gesellschaft, doch zur Zeit werden dabei die Grenzen nicht nur des guten Geschmacks zu leicht überschritten. Das bietet einigen Gesprächsstoff für den 19.12. und darüber hinaus. Zur Anregung werden uns an dem Tag die Beatpoeten gesammelte Werke aus den unendlich tiefen Abgründen der sozialen Netzwerke liefern, hier ein Vorgeschmack.
Wir freuen uns auf Euch, die Lesung und die Diskussionen.
Zur Veranstaltung:https://www.facebook.com/events/1652922718326511/
Zu den Künstlern:https://beatpoeten.wordpress.com/
If The Kids.. 2015
Bereits zum vierten Mal wollen wir mit dem Konzert- und Thementag ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen und mit Euch gemeinsam einen Tag zelebrieren, der zum nachdenken und gemeinsam glücklich sein anregt.
Das Orga-Team war in den letzten Wochen kreativ und engagiert um für Euch ein Programm auf die Beine zu stellen, bei dem für alle was dabei ist.
Leidthema in diesem Jahr ist "Meinungsfreiheit".
Bei Fragen schreibt einfach einen Kommentar oder eine Mail an zwickau@roter-baum.de
Zugesagt haben bereits
Moderation durch:
Toba Borke und Pheel
https://www.facebook.com/Toba-Borke-und-Pheel-246526992102121/?fref=ts
Mondstaubtheater
http://www.mondstaubtheater.de/
https://www.facebook.com/Mondstaubtheater-Zwickau-173371856021275/
Ein Tanzspiel des Kindertanzensembles
"Spielen hilft ..."
Asthma la Vista
http://www.asthmalavista.com/
https://www.facebook.com/AsthmaLaVista/?fref=ts
Hip Hop
Die Beatpoeten.
https://beatpoeten.wordpress.com/
https://www.facebook.com/Beatpoeten-138577856185925/
Lesung Hate Poetry
& Elektro-Punk
Die Berufschaoten
http://www.dieberufschaoten.de/
https://www.facebook.com/berufschaoten
Punkrock
Call of the Primate
http://calloftheprimate.jimdo.com/
https://www.facebook.com/Call-of-the-Primate-422561651200196/
Alternative Metalcore
Freaks on Fire
http://freaks-on-fire.de/
https://www.facebook.com/FreakonFire/?fref=ts
Feuershow
Grossstadtgeflüster
http://www.grossstadtgefluester.de/
https://www.facebook.com/grossstadtgefluester
Elektro-Punk
Mellow Mark
http://www.mellowmark.de/
https://www.facebook.com/mlomark/
Reggae
Workshops:
1. Workshop
"Kunstaktivismus als Instrument um Meinungen zu bewegen - Wie ist das möglich?"
15:45 - 18:45 Uhr
Mehr Infos und Anmeldung hier:
https://www.facebook.com/events/170688409952720/
2. Fishbowldiskussionen zu 2 Themen:
"Alternative Jugendkultur in Zwickau - Eine Bestandsaufnahme."
Mit Vertretern von der Kunstplantage und Roter Baum
und "Das Zwickauer Jugendbuffet - Ein Modell für die Zukunft?"
15:45 Uhr - 17:00 Uhr
Mehr Infos hier:
https://www.facebook.com/events/475160576007711/
3. Workshop
"I-Slam zu Manipulation durch Medien"
19:40 Uhr - 21:10 Uhr
Mehr Infos und Anmeldung hier:
https://www.facebook.com/events/783738248420734/
4. Workshop
""Flucht und Asyl von A bis Z - Crashkurs zum Asylverfahren"
19:40 Uhr - 21:30 Uhr
https://www.facebook.com/events/531508383691157/
5. Diskussionsrunde
"Meinungsfreiheit"
22:10 Uhr - 23:20 Uhr
u.a. mit Torsten Gaitzsch (Titanic Redaktion), Tanja Goldbecher (Freie Presse Redaktion), Benjamin Gruner (Sozialarbeiter in einem Asylbewerberheim), Yousef Ahmad (Flüchtling aus Syrien) und Mellow Mark (Reggae-Musiker)
Eintritt: 7 Euro
Veranstalter: Roter Baum e.V. mit freundlicher Unterstützung der Zwickauer Partnerschaft für Demokratie
Die Rückkehr des Punk nach Zwickau
Das Störfaktor-Festival am 10. & 11. Juli mausert sich zum bundesweiten Szenetreff.
Christian Gesellmann in der Freien Presse vom 1. Juli 2015
Zwickau. Mitte Juli findet auf dem Flugplatzgelände das Festival Störfaktor statt und hebt Zwickau für ein Wochenende wieder auf die Landkarte der deutschen Punk-Szene. Rund 200 Tickets für die siebte Auflage der zweitägigen Musikveranstaltung sind bereits verkauft, „viele davon haben wir an Adressen in den alten Bundesländern verschickt“, sagt Tony Fischer, einer der Organisatoren. Auch Gäste aus dem Ausland haben sich angekündigt. Rund 700 Teilnehmerzusagen zählt die Facebook-Seite derzeit. „Einige kommen schon seit dem ersten Jahr zu jedem Störfaktor. Viele helfen auch beim Auf- und Abbau“, sagt der 23-Jährige.
Das Festival ist nicht kommerziell, alle Preise so niedrig gehalten wie möglich – was nur geht, weil die Punkszene so solidarisch ist, sagt Fischer. Das Bier kostet für Festivalverhältnisse utopische 1 Euro, fürs Müllsammeln gibt es Getränkemarken, und Künstler werden privat untergebracht. Freiwillige Helfer kommen aus Dresden, Hof, Leipzig oder Plauen angereist. „Viele sagen: Punk ist tot. Aber das haben sie auch schon 1979 gesagt. Klar ist heute alles weniger dreckig und mehr Lifestyle. Aber das ist auch überhaupt nicht schlimm“, findet Fischer. Er ist selbst Sänger und Gitarrist der Deutschpunkband Klostein, betreibt das Musiklabel Schockeffekt Records, und als Mitglied des Vereins „Roter Baum“ ist der hochgewachsene Siebdruck-Azubi in den letzten Jahren an vielem beteiligt gewesen, was alternatives Leben in der Region ausmachte: ob beim Streetsoccer-Cup auf dem Hauptmarkt, den Festivals „If the kids are united“ und Ibug oder im mittlerweile wieder geschlossenen Jugendclub „Barrikade“ – Fischer hatte eine helfende Hand im Spiel.
Der Name Störfaktor für das Festival entstand, weil die Punks damals das Gefühl gehabt hätten, immer nur als Störenfriede wahrgenommen zu werden. Die Zwickauer Szene schrumpfte in den letzten Jahren stetig, weil viele in die Großstädte zogen und es ihr an Veranstaltungsorten mangelte. Für besetzte Häuser – wie zu Hochzeiten der Zwickauer Punk-Kultur in den 90er-Jahren – ist die Stadt heute tatsächlich zu ordentlich, zu kontrolliert. Während die erste Auflage des Störfaktors allerdings noch illegal stattfand, ist Fischer heute praktisch per Du mit dem Ordnungsamt – und erhielt dieses Jahr als erster Veranstalter überhaupt die Ausnahmegenehmigung, länger als Mitternacht machen zu dürfen. „Das bedeutet vor allem längere Spielzeiten für die Bands – und davon haben alle etwas: Publikum, Caterer, Musiker.“
16 Bands werden diesmal beim Störfaktor auftreten, darunter auch Gruppen aus Frankreich, Italien und Griechenland. „Auf Bands aus dem Ausland haben wir immer Bock. Es ist lustig, sich auch mal in einer anderen Sprache unterhalten zu können, Erfahrungen auszutauschen. Und warum soll man nicht mal versuchen, den Leuten Zwickau schön zu machen?“ Empfindet er sich nach sechs reibungslos verlaufenen Festival-Auflagen überhaupt noch als Störenfried? „Als Punker wird man immer noch schräg angeguckt. Aber ein paar Leute haben inzwischen mitbekommen, dass wir doch nicht so scheiße sind“, sagt Fischer.
Das 7. Störfaktor-Festival findet am 10. und 11. Juli auf dem Zwickauer Flugplatz statt. Der Eintritt kostet 18 Euro an der Abendkasse (Zelten inklusive). Infos unter: www.stoerfaktor-festival.de.vu
2. Familien- & Straßenfest
Der Mensch steht im Mittelpunkt – nicht die Herkunft.
Am Samstag, den 14. März von 10 – 16 Uhr im Hof der Anne-Frank-Schule
Nach der gelungenen Erstauflage am 15.11.2014 geht es nun in die zweite Runde um das Kennenlernen von Alt- und Neu-Zwickauern weiter voran zu bringen. Wir haben diesmal auch die Bewohner der Kopernikusstraße eingeladen. Willkommen sind alle Zwickauer. Es gibt ein buntes Familienprogramm mit Sport-, Musik- und Bastelangeboten. Und auch das Mitbringbuffet verspricht wieder eine kulinarische Entdeckungsreise. Wir freuen uns auf Euch!
Störfaktor Soli-Party
RISING ANGER (www.facebook.com/risingangermetal) kommen aus Wiesbaden und Frankfurt a. M. und lassen eure Köpfe Platzen! Hardcore und Metal feinster Sahne! geht auf das Profil und hört selbst!
MÖPED (www.facebook.com/moeped) aus Leipzig durften uns beim Störfaktor Festival schon beehren und werden es sicherlich auch wieder tun. Trashiger Punk Rock und groovige Dancemoves sind vorprogramiert!
OAT (www.facebook.com/oaterspace) aus Leipzig, was ist das? Ja das Frage ich mich selber! Aufjeden Fall wird euch mal was anderes in die Ohren kommen! Schöner Stoner und Schweine Rock von einer neuen Band! wuhhu!
Start: 20 Uhr
Veranstaltungsort:
Jugendclub Lutherkeller
Spiegelstraße/Ecke Lutherstraße
08056 Zwickau
Menschen auf der Suche nach Frieden
Mehrere hundert Gäste haben am Samstag das Willkommensfest für Asylbewerber in Neuplanitz besucht. Das verlieh dem Stadtteil eine neue Note.
Sara Thiel in der Freien Presse vom 17. November 2014
Zwickau – Beate Wiegner sitzt in der Sonne und schaut dem Treiben mit ein bisschen Abstand zu. Die Musik, die hier über den Hof schallt, ist eher mal nichts für die 50-Jährige. Und die ganzen Kinder hier, die laut durcheinanderquasseln, obwohl sie kaum deutsch können und manchmal auch gar nicht ihren Gegenüber verstehen? Beate Wiegner lächelt. „Sind doch auch Menschen“, sagt die Neuplanitzerin.
Sie hat von den Protesten gegen die Asylbewerber, die in dem Stadtteil eine Wohnung bekommen haben, gehört. Aber sie hat ihnen nicht so viel Gewicht beigemessen. „Jeder Mensch soll in Frieden leben“, findet sie. „Und es macht mich glücklich, wenn die Kinder hier wieder spielen können.“ Angst vor diesen Menschen hat sie nicht. „Ich gehe abends arbeiten und habe noch nie Angst vor jemandem gehabt.“
Das würde Ghassam Al Akoum auch gern sagen. Die 48-Jährige ist mit ihrem Mann aus dem Libanon geflohen. Sie hatte dort ein kleines Restaurant – und Ärger mit der Hisbollah, einer im Libanon agierenden Partei und Miliz. Ihre Kinder im Alter von 16 bis 20 Jahren hat sie zurückgelassen, für deren Flucht sei nicht genug Geld da gewesen. Hier in Deutschland sucht sie Frieden, sagt sie. Und eine Möglichkeit, ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Gefunden hat die Frau noch keinen Frieden, erst kürzlich sei sie hier in Zwickau von drei Fremden bedroht worden, einer habe ihrem Mann ein Messer an den Hals gehalten. Was sie wollten, weiß sie nicht – so gut versteht sie noch kein deutsch. Ghassan Al Akoum hat den Vorfall der Polizei gemeldet – und versucht nun, tatsächlich Frieden zu finden. Sie hat für das Fest libanesisch gekocht, denn auch Freundschaft führt durch den Magen.
Die Freundschaft braucht noch nicht mal unbedingt Worte. „Die Kinder verstehen sich auch so“, sagt Elfried Börner von der Stadtmission. Er baut Skateboards mit den jungen Leuten und schaut zu, wie die Kinder damit ihren Spaß haben. Börner hat auch einige gebrauchte Anziehsachen dabei, die unter den Flüchtlingen dankbare Abnehmer finden.
Einer von ihnen ist Spejtim Sabnocki. Er ist mit seinen vier Kindern aus Mazedonien nach Deutschland gekommen, weil er in seiner Heimat nicht genug Geld hatte, um seine Kinder zur Schule zu schicken. „Hier haben sie alles“, sagt er. „Sie können lernen, und ich lerne von ihnen.“ Dass einige Neuplanitzer – und nicht nur sie – gegen die Unterbringung von Flüchtlingen protestiert haben, weiß er. „Aber wir sind nicht die Leute, vor denen man Angst haben muss. Wir sind auch nicht laut. Denn ich weiß: Wenn wir in einem fremden Land sind, müssen wir uns ruhig verhalten.“
Dass die Asylbewerber Lärm und Angst verbreiten, findet Anja Boussouf nicht. Die 39-jährige Neuplanitzerin hat noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. „Meine Kinder gehen noch genau so aus dem Haus wie früher.“ Sie hätte an diesem Tag gern mehr Leute getroffen. Denn auch, wenn ein großer Teil der in Neuplanitz wohnenden Asylbewerber zum Fest gekommen sind: Auf dem Hof ist noch Platz. Auch für Abdulochi Yordanos aus Eritrea. Die 23-Jährige und ihre jungen Freunde sind allein aus dem nordafrikanischen Land nach Deutschland gekommen. Auch sie auf der Suche nach Frieden. Was sie hier gefunden haben: „Viele freundliche Menschen“, sagt die junge Frau. Sie möchte hierbleiben. „Und einfach lernen, arbeiten, leben. Mehr nicht.“
Straßen- & Familienfest
Zeichen des Willkommens an die Flüchtlinge in Neuplanitz
Am Samstag, den 15. November, von 10 – 14 Uhr im Hof der Anne-Frank-Schule
Anfang September wurde bekannt, dass in Neuplanitz insgesamt 150 Flüchtlinge untergebracht werden. Inzwischen sind die zumeist aus Syrien stammenden Familien in die Wohnungen eingezogen und freuten sich auch über die große Spendenbereitschaft der Zwickauer, die ihnen nach ihrer Flucht aus den Kriegsgebieten helfen wollten. Nun wollen wir einen nächsten Schritt gehen, um die Neu-Neuplanitzer besser kennen zu lernen.
Daher laden wir Euch zum Neupanitzer Straßen- und Familienfest, um bei Spiel, Spaß, Kultur, Speis und Trank zusammen eine gute Zeit zu verbringen. Es haben bereits einige Ihre Unterstützung zugesagt, aber für ein schönes und vielfältiges Fest könnt Ihr Euch noch immer melden und Eure Ideen zum gelingen beitragen. Es wird u.a. ein Mitbring-Buffet geben Ihr könnt also etwas leckeres zubereiten und mit dazustellen. Dazu stellen wir eine Spendenkasse. Alle Einnahmen des Tages werden für unsere neuen Bewohner zu Gute kommen. Gefeiert wird im Hof der Anne-Frank-Schule!
An der Stelle auch der Hinweis, wir bitten alle um eine friedliche Teilnahme. Störer werden wird des Festes verweisen. In diesem Sinne wir freuen uns auf einen kurzweiligen und interessanten Samstag! :)
Pragmatisch, praktisch, gut
Die Kirche macht aufmerksam, die Oberbürgermeisterin bezahlt’s und der Verein Roter Baum macht die Arbeit – wie Zwickau mit antisemitischen Graffiti umgeht.
Christian Gesellmann in der Freien Presse vom 3. November 2014
Zwickau. Die Ausgangssituation ist verzwickt: An einer Betonmauer entlang eines Fußweges in Marienthal, der zu einem Kindergarten führt, prangen seit einigen Wochen volksverhetzende antisemitische Graffiti. Darauf machten Vertreter der Kirchen in Zwickau bei einer Podiumsdiskussion vergangene Woche aufmerksam. An jenem Abend in der Hochschulbibliothek ging es um die Frage, wie man generell mit solchen Schmierereien umgehen sollte – schnell wegmachen und verschweigen? Oder Polizei und Presse auf den Plan rufen? Anlass war ein Hakenkreuz, das Anfang des Jahres auf die Gedenktafel für die Holocaust-Opfer am Georgenplatz geschmiert worden war.
Nun gab es dieses neue Graffiti in Marienthal und die Frage wurde praktisch. Der Eigentümer der beschmierten Wand lässt es seit Wochen stehen. Das Ordnungsamt kann nicht eingreifen, weil es Privateigentum ist. Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) saß auf dem Podium und handelte pragmatisch: Sie gab dem Verein Roter Baum 50 Euro, damit dieser sich um den Fall kümmert. „Das habe ich als Privatperson getan“, sagt sie. „Solche Parolen müssen so schnell wie möglich verschwinden, darum kümmert sich das Ordnungsamt normalerweise auch. Aber bei Privateigentum sind uns die Hände gebunden. Es ist ein rechtliches Problem.“
Für René Hahn und die anderen Mitglieder vom Roten Baum ist klar, wenn das Recht Unrecht schützt, muss man sich auch mal darüber hinwegsetzen: „Wir könnten uns ja auch hinstellen und sagen, wir machen es lieber nicht, weil wir keine Anzeige riskieren wollen. Aber uns ist es wichtiger, dass diese Parolen schnell verschwinden. Trotzdem versuchen wir natürlich erstmal Kontakt zu den Grundstücksbesitzern aufzunehmen.“
Das tat Hahn und fand heraus, dass der vermeintliche Eigentümer, ein Zwickauer Einzelhändler, auch schon von der Polizei aufgefordert wurde, sich zu kümmern. Er sei aber noch im Unklaren, ob er überhaupt Eigentümer ist. Am Reformationstag rückte der Rote Baum jedenfalls erstmal in Absprache mit dem Eigentümer mit weiß-grauer Grundierungsfarbe an, damit die Parolen verschwinden. Später soll an gleicher Stelle ein buntes Graffiti entstehen – pragmatisch, praktisch, gut!
Meldet Euch bei uns, wenn Ihr ebenfalls Nazischmierereien in Zwickau entdeckt: zwickau[ät]roter-baum.de!
Kreative Köpfe genießen den puren Ibug-Luxus
Gut 80 nationale und internationale Künstler werkeln momentan in Westsachsen. Im Vergleich zu 2013 sind die Unterkünfte der Künstler richtig gut.
Marcus Wellnhofer in der Freien Presse vom 29. August 2014
Crimmitschau – Auf einmal sind sie dann doch kurz zu sehen, die Sorgenfalten auf Maxi Kretzschmars Stirn. Beim Versuch, ihr E-Mail-Postfach zu öffnen, bricht die Internetverbindung ab. Schnell gibt sie einem Helfer die Anweisung, sich umgehend darum zu kümmern.
Solche unangenehmen Ereignisse sind während der Kreativphase der Ibug in Crimmitschau kaum der Rede wert. Wer den Organisatoren des Kunst-Festivals, Maxi Kretzschmar und Thomas Dietze, begegnet, blickt in gelöste und entspannte Gesichter. „Mir geht es sehr gut. Alles funktioniert. Wir haben sogar warmes Wasser“, sagt Maxi Kretzschmar. Die Stromversorgung ist exzellent, es gibt ausreichend Sanitär- anlagen und eine richtige Küche. Die Künstler haben trockene Räume zum Schlafen. Zwar müssen sie in den ungeheizten Zimmern mit dem Boden oder Feldbetten vom Deutschen Roten Kreuz Vorlieb nehmen, doch im Vergleich zu vorherigen Ausgaben des Festivals sind diese Bedingungen mit einem Fünf-Sterne-Luxus-Ressort zu vergleichen.
Bei der Ibug 2013 im ehemaligen Eisenwerk in Zwickau sah das noch ganz anders aus. Die Künstler mussten großteils in Zelten auf dem Gelände oder auf ihren kreativen Baustellen campieren. Kaltes Frischwasser kam aus Tanks statt aus der Leitung. Die Stromversorgung war praktisch nicht gegeben, da das Eisenwerk nicht an das Stromnetz angeschlossen werden konnte. Nur durch mit Mühe herbei geschaffte mobile Generatoren war es überhaupt möglich, das Festival durchzuziehen.
In Crimmitschau dagegen fließt der Saft aus jeder Steckdose. Auf zwei Etagen auf dem Areal am Schützenplatz haben sich die Künstler eingerichtet. Drei bis vier Leute schlafen jeweils in den ehemaligen Büroräumen. Sogar ein kleines Medienzimmer konnte eingerichtet werden.
Die „Volxküche“ ist wie im vorigen Jahr für die Verpflegung zuständig. Damals musste das Essen teilweise in mehreren Etappen zum Eisenwerk gefahren werden. Diesmal schwingt Koch René Hahn mit seinen Helfern den Löffel in einer funktionierenden Küche auf der ersten Künstler-Etage. Zum Essen treffen sich die Künstler an der langen Tafel im Hof des Areals und genießen die Kreationen gemeinsam. Der Hof ist auch abends Treffpunkt für Künstler. Die riesige Industrieruine am Schützenplatz vermittelt den Eindruck einer familiären Künstler-Kommune. Und wer dann irgendwann schlafen gehen möchte, um am nächsten Tag ausgeruht an seinem Kunstwerk weiterzuarbeiten, der zieht sich einfach in sein trockenes und halbwegs warmes Zimmer zurück. So luxuriös und entspannt war die Ibug wohl noch nie.
Vermieter sägt Baumhaus den Ast ab
Nach jahrelanger Suche und Querelen hatte der Verein „Roter Baum“ Ende 2013 endlich ein Domizil gefunden. Das Glück währte nicht lange.
Christian Gesellmann in der Freien Presse vom 13. August 2014
Zwickau – Nach fast fünf Jahren schien der Vereinszweck endlich vollends in Erfüllung zu gehen: im Dezember 2013 eröffnete der „Rote Baum“ Zwickau den Alternativen Jugendclub „Barrikade“ am Dr.-Friedrichs-Ring. Nun ist schon wieder Schluss – die Kellerräume in Nähe des „Alten Gasometers“ sind bereits leergezogen, der Mietvertrag außerordentlich gekündigt. Der Vermieter, die Firma Witra Grundbesitz aus Rosenheim, hat dem Verein eine Gewerbefläche vermietet, die keine war, sagt der Vorsitzende des rund 100 Mitglieder starken Vereins, der unter anderem das Festival „If the kids are united…“ und das Streetsoccer-Turnier auf dem Hauptmarkt organisiert.
„Als wir Anfang des Jahres bei der Stadtverwaltung eine Musikveranstaltung anmelden wollten, hat uns das Bauordnungsamt darauf hingewiesen, dass die Räumlichkeiten gar keine Gewerbeflächen sind“, sagt Geist. Die Folge: Keine Konzerte, keine Lesungen, keine Volxküche mehr erlaubt. Mit den Hausbewohnern konnte der Verein vereinbaren, dass man zumindest bis 22 Uhr und ohne Livemusik weitermachen darf. Zu dem Zeitpunkt hatten die Mitglieder bereits unzählige Arbeitsstunden in die 140 Quadratmeter große Fläche gesteckt sowie rund 3000 Euro für den Einbau einer Küche, Bar, Toiletten und anderes. Weitere 2000 Euro Fördermittel kamen von der Stadt, die in Bühnentechnik, Spiele und Baumaterialien investiert wurden. Mehrere Anfragen und Bitten an den Eigentümer Witra, die Räume in eine Gewerbefläche umwidmen zu lassen, ignorierte die Firma, sagt Geist. Da die Miete auch durch die Veranstaltungen finanziert werden sollte, zog der Verein die Notbremse und zog aus. Auf Schadensersatz wolle der „Rote Baum“ nicht klagen, nur die Kaution wiederhaben. Für die „Freie Presse“ war gestern niemand bei Witra für eine Stellungnahme erreichbar.
Geist zieht trotzdem eine positive Bilanz des ersten Gehversuches Richtung Alternatives Jugendzentrum in Zwickau: „Wir haben aus den Gesprächen mit dem Bauordnungsamt viel gelernt. Außerdem haben die wenigen Monate „Barrikade“ gezeigt, dass die Nachfrage groß genug ist und wir das als Verein auch stemmen können.“ Kulturell war die Barrikade auf jeden Fall eine Bereicherung. Nun sucht der „Rote Baum“ nach einem neuen Domizil. „Möglichst in einem Gewerbegebiet“, sagt der 32-Jährige.
Jugendmigrationsdienst zur Gast bei der Vokü & Filmvorführung Dokufilm "WADIM"
Die VoKü der Barrikade im Exil mit spannendem Programm für den 26.9.2014:
Für Morgen gibt es gleich noch mehr Gründe zur VoKü zu kommen. Nicht nur wir sind zum ersten Mal nach langer Zeit wieder im BuZe zu Gast, sondern auch der Jugendmigrationsdienst ist morgen zu Gast. Wir laden alle ein sich von Vorurteilen zu befreien und Abseits aller schlechten Statistiken einfach Menschen zu begegnen und ins Gespräch zu kommen. Ein Besuch bereits ab 16 Uhr lohnt sich. In dem Dokufilm "WADIM" wird die Lebensodyssee des gleichnamigen Protagonisten dargestellt der mit 18 Jahren von seinen Eltern getrennt wird und nach Lettland abgeschoben. Nach dem Film ist genügend Zeit eingeplant um Eure Eindrücke und Fragen los zu werden und über Fluchtgeschichten von Jugendlichen aus Zwickau zu reden. Zum Abschluss können sich alle auf besonderen Wunsch eines Geburtstagskindes mit Nudeln und Spinat-Käse-Sauce stärken. Und denkt dran Refugees Welcome, denn Menschen in Not brauchen Hilfe.
http://www.wadim-der-film.de/
5 Jahre Schockeffekt Records
Da die BARRIKADE gerade etwas mehr Zeit braucht um Gesetzliche Angelegenheiten zu klären verlegen wir das Konzert auf nur einen Tag (10.5.2014) in das Cafe Taktlos in Glauchau. Genau aus diesem Grund auch ein SOLI-Abend für die BARRIKADE
Samstag:
- TOTALVERDUMMUNG - D-Punk aus Zwickau/Hartenstein
- DIE DORKS - Punk aus Marktl (Ex-Papst)
- PRO-KONTRA - Punk aus Desden (Germany)
- FUßPILS - Punk aus Hamburg
- PVD - Geige/KontraBass Punk aus Radebeul (Germany)
- ATTRITO - HC Punk aus Trento (Italy)
- HASTA LA VISTA - Poland
- STREGESTI - Crust Punk aus Silesia (Poland)
Kosten zwischen 6-8€
16 Uhr EINLASS
18.15-18.45 / Die Dorks
19.15-19.45 / Totalverdummung
20.15-20.45 / Pro-Kontra
21.15-21.45 / PVD
22.15-22.45 / Fußpils
23.15-23.45 / Stregesti
00.15-01.00 / Attrito
Filetstücke zum Tanzen und Zuhören
Mehr als 400 Besucher haben im Klubhaus Sachsenring mit Egotronic und Feine Sahne Fischfilet gefeiert. Von Christian GesellmannZwickau - Zum dritten Mal fand am Samstag das Festival "If the kids are united against racism" in Zwickau statt. Und für dieses Jahr haben sich die Organisatoren um den Verein Roter Baum mit Feine Sahne Fischfilet eine Band angeln können, die nicht nur musikalisch erste Sahne ist, sondern auch zu den kontroversesten Gruppen im Musikgeschäft gehört. Die Gründe dafür sind symptomatisch für viele Probleme, mit denen auch der rund 200 Mitglieder starke Verein Roter Baum seit jeher zu kämpfen hat. Feine Sahne Fischfilet stammt aus Mecklenburg-Vorpommern und setzt sich seit Jahren aktiv gegen Rassismus und Neofaschismus ein - weshalb der Band im Verfassungsschutzbericht des Landes mehr Aufmerksamkeit gewidmet wurde, als den Rechtsextremen.In einer Diskussionsrunde zum Thema Diskriminierung, an der am Nachmittag auch FSF-Sänger Jan "Monchi" Gorkow teilnahm, wurde berichtet, dass das Engagement gegen Rechtsextreme immer wieder mit einer Stigmatisierung als Linksextremist einhergeht. "Dieses Lagerdenken ist absurd. Wir lehnen Gewalt aus jeder Richtung ab, ob von links, rechts oder aus der bürgerlichen Mitte", sagte Gorkow. Die Band hat inzwischen ihre Erwähnung im Verfassungsschutzbericht per Unterlassungserklärung verbieten lassen. Die mehr als 400 Besucher des Festivals feierten den Auftritt der Band jedenfalls frenetisch. Mit den Elektropunkern Egotronic aus Berlin war noch eine weitere Band im Klubhaus Sachsenring zu Gast, die für ihr antifaschistisches Engagement bekannt ist."Es ist schön, dass wir inzwischen in einer Demokratie leben, in der jeder sagen darf, was er will", sagte Sven Kraatz, der mit der Stadtmissionstheatergruppe beim Festival auftrat, "nur das Zuhören müssen wir jetzt noch lernen."Bildtext: Hat gewichtige Argumente gegen Gewalt: Feine-Sahne-Fischfilet-Sänger "Monchi". Insgesamt traten fünf Bands im Klubhaus auf.
An der Mulde wächst eine Paradiesfabrik
Mit Graffiti und anderem bunten Treiben ist die alte Matratzenfabrik aus ihrem Dornröschenschlaf geküsst worden. Künftig soll sie eine Kreativ-Insel werden.Von Marcus WellnhoferZwickau - Operation gelungen, Patient atmet nach 24 Jahren erstmals wieder: Der erste Anlauf zur Wiederbelebung der alten Matratzenfabrik an der Mulde-Promenade ist erfolgreich verlaufen. 82 Graffiti-Künstler haben das triste Grau der Hochwasserschutzmauern mit bunten Motiven zu einem Hingucker gemacht, während im Innenhof der Fabrik ein Kunstmarkt und Musik zum Verweilen eingeladen haben."Der Zulauf und Zuspruch der Besucher den gesamten ersten Tag über war sehr positiv. Wir sind sehr zufrieden und hoffen darauf aufbauen zu können, um das Projekt weiter voranzutreiben", sagte Rico Gruner, einer der Organisatoren und Ideengeber für die Revitalisierung der Matratzenfabrik. In Zukunft soll diese unter dem Namen Paradiesfabrik Künstlern und kreativen Köpfen Möglichkeiten zu schöpferischer Entfaltung bieten. "Der Standort ist ideal. Hier ist eine Insel im Zentrum, die das Potenzial hat, jungen Leuten eine kreative Bleibe zu bieten", sagte Sebastian Kriegsmann, Architekt und Initiator des Projektes. Bis das jedoch Realität wird, sind noch einige Anstrengungen nötig und eine Vielzahl von Ideen zu diskutieren. Den Anfang hierfür machte gestern eine Diskussionsrunde darüber, was ein kreatives Zentrum in Zwickau braucht, um tatsächlich existieren zu können. Zu Wort kam dabei unter anderem Nadine Weise von der Initiative der Kunst- und Kulturwirtschaft der Bundesregierung. Sie steht Projekten wie der Paradiesfabrik beratend zur Seite. "Wichtig ist, das eine Bürgerschaft hinter so einem Projekt steht. Nur mit der breiten Unterstützung mehrerer Partner kann so etwas gelingen", sagte sie. Sie gab zudem den Hinweis, dass eine Finanzierung zum Anschub zwar förderlich sei, doch dürfe die nicht zu lang laufen. Je eher ein solches Zentrum auf eigenen Füßen steht, umso besser kann mit kommenden Schwierigkeiten umgegangen werden, da sich niemand aus der Verantwortung stehlen könne.René Hahn, Stadtrat (Die Linke) und einer der Initiatoren der Paradiesfabrik, lobte ausdrücklich die bisherige Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Ein alternativer Schmelztiegel gegenüber des Zentrums soll kein Traum bleiben. Das Motto für ein Miteinander lieferte Hahn gleich mit: "Wir wollen bunt und laut sein, aber dabei niemandem auf den Sack gehen."
UNITED COLOURS 2014
Am 2.Mai 2014 findet das UNITED COLOURS auf dem Hauptmarkt statt.
Anmeldung bis zum 29.04. unter unitedcolors.blogsport.de
Auch diese Jahr wartet auf euch der UNITED COLORS- Streetsoccercup. Das ganze findet im Rahmen der Tage für Demokratie und Toleranz unter dem Motto: "Farbe bekennen" statt. Wie immer spielen Kreativität, Solidarität und Toleranz, neben Fairplay, eine wichtige Rolle. Dabei sind uns Geschlecht, Leistungsklasse, Größe, Gewicht und Herkunft egal, denn hier sollen alle ihren Spaß haben.
Du hast Lust mit deinen Freunden zu kicken? Dann melde dich jetzt für den 2.Mai mit deiner Mannschaft an. Ab 9:00 Uhr sollten sich die Teams bereit halten und ab 10:00 Uhr geht´s los.
++ Änderung Veranstaltungsort! ++
»If The Kids Are United Against Racism« im Klubhaus Sachsenring
Neuer Veranstaltungsort in Crimmitschauer Straße 67 in Weißenborn
Aufgrund der zu großen Nachfrage haben wir fürs Freizeitzentrum Marienthal keine Genehmigung erhalten. Somit machen wir nun aus der Not eine Tugend und gehen in die ehemalige Heimat des NSU nach Weißenborn und pimpen das Klubhaus Sachsenring zu unserer persönlichen Feiermeile gegen Rassismus. Neben dem logistischen Aufwand hat dies für uns und Euch zwei Vorteile, zum einen können wir nun alle kids reinlassen und die schöne Musik etwas länger genießen. In diesem Sinne: if the kids are united against racism, they will never be …
3. Konzert- und Thementag
»If The Kids Are United Against Racism« am 3. Mai 2014
Egotronic, Feine Sahne Fischfilet u.v.m. im Freizeitzentrum Marienthal
Mehr als drei Jahre sind vergangen seit der „Nationalsozialistische Untergrund“ (NSU) aufflog und noch immer gibt es genügend Gründe sich aktiv gegen Rassismus zu engagieren. Daher haben wir uns auch in den letzten Monaten intensiv beraten und mit viel Herzblut an einem Programm gearbeitet, welches die Teilnehmer zum Nachdenken anregen und für ein respektvolles Miteinander werben soll. Die größte Neuerung in diesem Jahr ist die Mischung des inhaltlichen und musikalischen Programmes. Damit wollen wir die Aussage des Tages noch weiter unterstreichen und die Aktivtäten des Tages besser miteinander verbinden. So legten wir auch wieder viel Wert auf Künstler die sich mit dem Anliegen des Tages identifizieren und haben diese auch dazu eingeladen sich an den inhaltlichen Aktivitäten zu beteiligen.
Los geht der Tag mit dem Auftritt des Punkkabaretts »Heiter bis Wolkig¢, welches mit über 1100 Auftritten seit 1982 schon einige Erfahrung aufzuweisen hat. Beim Siebdruck und Streetartworkshop, können alle Teilnehmer selbst kreativ werden und vorhandene Shirts und Textilien gestalten, aber gern auch mit gebrachte Textilien bedrucken. Danach werden die Berliner Jungs von »Henry Fonda« mit ihrem selbsttitulierten Power Violence Sound eine etwas härtere Gangart einlegen. Aber auch bei Ihnen spielen Texte mit einer Aussage eine wichtige Rolle, wir sind gespannt wie viel ihr versteht. Anschließend würd uns Marcus Krauße aus langjähriger Erfahrung, im Workshop veganes und vegetarisches Leben, über die Möglichkeiten des fleischlosen Alltags berichten. Mancher Vegetarier betrachtet Fleischessen ja auch als Diskriminierung der Tiere. Dies verspricht interessante Diskussionen.
Im Anschluss werden uns die Küstenpunker von »Feine Sahne Fischfilet« ordentlich zum tanzen bringen. Dabei können sich die Besucher selbst ein Bild machen, ob es die Band disqualifiziert, dass sie in Mecklenburg im Verfassungsschutzbericht stehen oder ob es ein weiterer Indiz dafür ist, dass diese Behörde überflüssig ist. Die Band bedankte sich für die Öffentlichkeitsarbeit, die die Verkaufszahlen ihrer CDs ankurbelte, bereits mit einem Präsentkorb und vor wenigen Wochen gewann ein Fotograf der Band eine Gerichtsverhandlung gegen den Verfassungsschutz. Mit staatlicher Diskriminierung kennen sie sich also aus und auch gegen Nazis sind sie seit vielen Jahren sehr engagiert und damit genau richtig beim „If the kids are united against racism“.
Nach ihrem Auftritt werden wir über „Opfer von Diskriminierung“ in verschiedensten Facetten diskutieren. Geplant ist, dass Vertreter der Bands des Tages an der Diskussion teilnehmen. Außerdem haben wir die Zeitzeugin des NS-Regimes Sonja Thormeyer zu Gast, die in unmittelbarer Nachbarschaft des KZ Buchenwaldes aufwuchs. Der gehandicapte ehemalige Landtagsabgeordnete Uwe Adamczyk, musste in Meerane mehrmals miterleben wie Rechte auf sein Bürgerbüro Anschläge verübten. Die komplett andere Perspektive erlebte Johannes Kneifel, der in Wilkau-Haßlau aktive Pastor, war in seiner Jugendzeit selbst in der Naziszene aktiv und saß mehrere Jahre für den Totschlag eines gegen Nazis aktiven Menschen in Haft. Über den Wandel in seinem Leben berichtet er in dem Buch „Vom Saulus zum Paulus / Skinhead, Gewalttäter, Pastor – meine drei Leben“.
Bevor es mit Musik weiter geht sind wir gespannt auf die Mitglieder der Stadtmissionstheatergruppe. die uns in Zusammenarbeit mit Sven Kraatz das Stück „bewegte Zeit“ darbieten. Nach einer kleinen Pause erwarten wir dann die Punkrocker von »Cluster Bomb Unit«. Die Schwaben wurden einem breiteren Publikum durch die TV-Doku „Punk im Dschungel“, bei der ihre Tourneereise 2006 nach Südostasien filmisch festgehalten wurde, bekannt. Ihren Auftritt werden Reichenbacher Künstler mit einer kleinen Feuershow vor den Türen des Freizeitzentrums abrunden. Der Abschluss des Abends wird dann etwas elektronischer. Eine Schublade für den Sound der Leipziger Combo »Steinkind« findet man nur schwer mit Einflüssen von Punk, Elektro, Synthie, EBM und Rock´n´Roll kreieren sie einen ganz eigenen Stil. Wir freuen uns, dass sie unserem schon sehr abwechslungsreichen Tag, so eine weitere Note geben. Last but not least, werden »Egotronic« den Konzert- und Thementag mit ihrem Elektropunk ausklingen lassen. Ihre Musik fehlt auf fast keiner Demo gegen Nazis und für den Film über den Kultverein St. Pauli „Gegengerade“ steuerten sie einige Tracks zum Soundtrack dazu. Quasi tanzen mit der richtigen Aussage.
Der diesjährige Streetsoccer-Cup findet am 2. Mai statt. Demnächst mehr Infos!
1. Mai – Immer dabei
Graffitijam am 1. und 2. Mai in der ehemaligen Matratzenfabrik
Kunstmarkt, Diskussionsrunde, Konzert & Aftershow
In der ehemaligen Matratzenfabrik erwartet euch am 1. und 2. Mai viel Kunst und Sprühlack, gute Musik, Verkaufsstände und Diskussionsrunden, wie auch Beschäftigungsangebote für Familien und Kinder. Die Veranstaltung „1.Mai – Immer dabei“ findet nun das dritte Jahr in Folge statt. Die Idee dazu hatten junge Zwickauer Künstler im Jahr 2012.
Langfristig wird mit Veranstaltungen wie dem Graffitijam das Ziel forciert, die ehemalige Matratzenfabrik zu einem Kunst- und Kulturhaus auszugestalten, wo Künstler_innen und Kreative für bezahlbares Geld Ateliers, Werkstätten und Veranstaltungsräume für übersichtliche Beträge anmieten können. Die Industriebrache am Brückenberg 10 soll so im besten Fall einer neuen Nutzung zugeführt werden. Möglichkeiten und Platz sind reichlich vorhanden. Wer also selber Freiraum sucht, um sich zu verwirklichen oder sich mit anderen austauschen möchte, sollte uns am 1. und 2. Mai besuchen kommen.
Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit des Roten Baum e.V. Zwickau, der IBUg, der KRU, dem Mocc Klub, einigen Privatleuten und den Machern von „1. Mai – Immer dabei“ organisiert und realisiert. Mehr Infos unter: www.ibug-art.de!
"Achtung! Wir kommen." Filmabend und Diskussion
SAMSTAG, 26. APRIL 2014 UM 20:00
Barrikade, Dr.-Friedrichs-Ring 73, 08056 Zwickau
Wir zeigen den Film und haben danach den Regisseur für Fragen zu Gast. Teilnahme für 5€ Solibeitrag!
„ACHTUNG! WIR KOMMEN.“ ist eine Filmreise durch den Wilden Osten Deutschlands mit Bands wie Feeling B, Rammstein, Sandow, Freygang, Die Skeptiker, Blind Passengers, In Extremo, The Inchtabokatables. Dieser Film nimmt für sich in Anspruch, der letzte produzierte DDR-Film zu sein.
„ACHTUNG! Wir kommen.“ ist der Nachfolgefilm des DEFA-Klassikers „flüstern & SCHREIEN“, der vor 25 Jahren für einen Ansturm in den Kinos sorgte. Die Jugend des sozialistischen Deutschlands tanzte und tobte von der Ostsee bis in den Thüringer Wald zu den Klängen von Rock bis Punk. Das war der heitere Abgesang eines Landes, bevor eine Mauer fiel und dieses Land von der Weltbühne verschwand.
Das deutsche Toben und Tanzen geht weiter!
Matratzenfabrik wird Graffiti-Werkstatt
Kreative Köpfe möchten Gebäude an der Mulde für Künstler herrichten
Marcus Wellnhofer in der Freien Presse vom 8. April 2014
Zwickau. Wenn Spaziergänger aus der Stadt über die Paradiesbrücke schlendern und dort nach links abbiegen, kommen sie zwangsläufig an einem alten Gemäuer vorbei. Die ehemalige Matratzen- und Polsterfabrik am Brückenberg fristet ein tristes Dasein. Eine Gruppe junger, kreativer Leute möchte das ändern und das Gebäude aus seinem Dornröschenschlaf wecken.
Plan: neues Kreativzentrum
Unter dem Titel „Urbane Kunst – Fluch oder Segen?“ diskutierten am Samstag in der Szenebar „Barrikade“ Künstler und Initiatoren des Projekts „Kunst- und Kulturfabrik“ darüber, wie in Zwickau ein neues Kreativzentrum in der Matratzenfabrik entstehen kann. Die Idee dazu hatte Architekt Sebastian Kriegsmann, dem die ehemalige Gewerbefläche gegenüber dem Muldenparadies aufgefallen war. Anfang 2013 setzte er sich mit den Eigentümern in Kontakt. Nach mehreren Gesprächen gaben diese grünes Licht, und Kriegsmann begann mit der Besichtigung des Objektes. „Nach der Einschätzung eines Statikers und eines Holzschnitzers ist die Bausubstanz sicher. An der Fassade und im Obergeschoss müsste jedoch etwas gemacht werden. Aber insgesamt ist alles gut“, sagt Kriegsmann. Obwohl die Matratzenfabrik durchaus auch Potenzial für attraktive Wohnungen bieten würde, schwebt Kriegsmann eine alternative Nutzung vor: Er möchte Künstlern auf Basis des Zwickauer Industrie-Erbes einen kreativen Arbeitsplatz ermöglichen und Ateliers einrichten. Zusammen mit René Hahn (Stadtrat Die Linke) und Streetart-Künstler Rico Gruner sind die Ideen und Planungen zur Umsetzung bereits fortgeschritten. „Wir wollen das Gebäude für möglichst viele Leute greifbar machen“, sagt Gruner. Die Räume sollen gegen die Zahlung einer geringen Miete optimal genutzt werden. „Wir möchten Zwickau sukzessive und dauerhaft bereichern. Wir haben dazu viele Ideen im Kopf“, sagt René Hahn. So wären eine Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt, eine Siebdruck-Manufaktur oder eine Form des urbanen Gärtnerns, bei dem Gemüse mit dem Ziel der Selbstversorgung angebaut wird, denkbar.
Veranstaltung am 1. Mai
Um die Initiatoren bei ihrem Vorhaben zu unterstützen und von den eigenen Erfahrungen mit solch einem Projekt zu berichten, war bei der Diskussionsrunde einer der Veranstalter der Ibug, Thomas Dietze, dabei. Er berichtete von der anfänglichen Skepsis, die auch in Meerane herrschte, als die Ibug größer wurde. Doch mittlerweile ist daraus eher Euphorie geworden. „Die Ibug im vergangenen Sommer in Zwickau muss als Türöffner für solch eine spannende Idee wie die Kulturfabrik genutzt werden. Die Leute haben gesehen, dass urbane Kunst etwas Gutes ist. Dennoch muss für so ein Projekt viel Überzeugungsarbeit geleistet und langer Atem bewiesen werden“, sagt Dietze.
Für diese Überzeugung sollen in Zukunft Aktionen wie am vergangenen Samstag sorgen. An den Mauern der Matratzenfabrik sprühten gut 20 Graffiti-Künstler ihre Kunstwerke. Übrigens ganz legal mit Genehmigung. Für Rico Gruner war das ein voller Erfolg: „Einige Spaziergänger kamen vorbei und haben sich erkundigt, was wir da machen. Die Reaktionen waren positiv.“ Am 1. Mai steht eine große Veranstaltung an der Matratzenfabrik auf dem Programm. Dabei werden Künstler aus Deutschland, Frankreich und Weißrussland Graffiti im Innen- und Außenbereich der Matratzenfabrik anbringen. Auf einem Kunst- und Kulturmarkt können Besucher stöbern, es gibt einen Graffiti-Workshop für Kinder und Livemusik von mehreren Bands.
Graffiti, Diskussion & Konzert
Erste »Soli-JAM« am 5. April in Zwickau
Veranstaltung beleuchtet die verschiedensten Facetten des Hip Hop
Für kommenden Samstag laden wir euch zur »Soli-JAM« ein. Der Premiere für eine Veranstaltungsreihe die verschiedenste Facetten des Hip Hops beleuchtet. Dabei sollen interessante und niveauvolle Künstler nach Zwickau eingeladen werden und mit regionalen Künstlern in einen spannenden Austausch treten, an dem die Besucher teilhaben können. Wir erwarten nicht zu viel, bieten mit dieser Veranstaltung aber eine Plattform zum Austausch, um Impulse zu geben für neue Ideen und Anregungen. Egal ob dabei nur ein guter Abend, ein Liedtext, ein Bild oder gar eine neue Fabrik entsteht. Die Grenzen der Fantasie setzen wir uns selbst. Bei der ersten Veranstaltung setzen wir dabei urbane Kunst in den Fokus.
Ab 10 Uhr ist Start an der alten Mattratzenfabrik, am Brückenberg 10 und im Garten der Barrikade, Dr.-Friedrichs-Ring 73. Hier werden ca. 35 Künstler erwartet die an den alten Mauern oder auf Leinwänden verschiedenste Kunstwerke erschaffen werden. Von 18 Uhr bis 19:30 Uhr ist die Diskussionsrunde mit dem Titel: „Urbane Kunst – Fluch oder Segen für Zwickau?“ in der Barrikade geplant. Dazu haben wir als Referent Thomas Dietze, einen der Initiatoren der IBUg zu Gast und evtl. kommt auch Jens „Tasso“ Müller, der als Künstler inzwischen bereits weltweit unterwegs ist. Außerdem wird der Architekt Sebastian Kriegsmann und Vertreter aus dem Wirtschafts- und Umweltausschuss im Podium sitzen.
Sie werden von den Erfahrungen der IBUg in Meerane, Glauchau und Zwickau berichten. Dabei soll besonders darauf eingegangen werden in wie weit die IBUg alte Industriebrachen wieder in den Fokus rückte und ob dadurch eine Wiederbelebung dieser vorangetrieben werden konnte.
Ein zweiter Schwerpunkt soll sein, in wie weit urbane Kunst als sogenannter weicher Faktor die Entwicklung von Zwickau voranbringen kann. Dabei soll auf ein konkretes Projekt eingegangen werden. Es gibt Überlegungen in der alten Mattratzenfabrik eine IBUg Kunst- und Kulturfabrik zu initiieren.
Abgeschlossen wird der Tag dann mit einem Hip Hop Konzert, im Lutherkeller, Lutherstraße/Spiegelstraße. Start 20 Uhr Das Programm gestalten: Smaxiz und Oziris (Zwickau) http://smaxiz.de/ https://de-de.facebook.com/ozirismusic Die beiden sind schon viele Jahre in verschiedensten Konstellationen und vor allem als Soloartisten aktiv und haben für dieses Jahr ein gemeinsames Album am Start.
Chemnitz Connection https://de-de.facebook.com/ChemnitzConnection “We love beatbox! We love didgeridoo!” Diese 2 Sätze reichen aus um den ausgefallenen Stil der beiden zu schreiben. Wer erleben will, wie Hip Hop und das Instrument australischer Ureinwohner zusammenpassen, ist am Samstag im Lutherkeller richtig.
Speche (Oschatz) der diesmal von DJ Handtraxx unterstützt wird. http://www.speche.de/ Der bereits seit 13 Jahren aktiv ist, einige Erfahrungen in der Dresdner Szene sammelte und seine musikalisches Können bei vielen Battle-Auftritten verfeinerte.
Was geht die Woche so in Zwickau?
Morgen ab zur Vokü, die Wohnbar ist zu Gast mit Open Lesung, d.h. ihr könnt euren besten Liebesbrief, eure Lieblingspassage von Stephen King, den Aufsatz aus der 9. Klasse, ein Kapitel aus Boris Beckers Leidensgeschichte oder was auch immer vortragen.
Und wenn Ihr sie vor ein paar Wochen in der Barrikade verpasst habt, was sehr wahrscheinlich ist, könnt Ihr am Freitag in der Moccabar Kleinstadtlicht erleben, die ihr neues Album präsentieren!
KONZERT
Kleinstadtlicht spielt in der Barrikade
Zwickau - Hinter dem Namen Kleinstadtlicht steckt Kevin Hermann (Foto), einer der talentiertesten Liedermacher der Region. Morgen lässt er in einer offenen Probe in sein Ende März erscheinendes Album "Unsere schönsten Schlösser aus Luft" hineinhören. Beginn in der Barrikade, Dr.-Friedrichs-Ring 73, ist 19 Uhr. Ab 18 Uhr bietet die "Volxküche" dort auch Fleischfreies zum Soli-Preis. Der Eintritt ist frei. (cge)
„Roter Baum“ schlägt Wurzeln
Zwickaus alternativer Jugendverein hat sein eigenes „Baumhaus“ gefunden
Christian Gesellmann in der Freien Presse vom 20. Dezember 2013
Zwickau – An einer Steinmauer am Dr.-Friedrichs-Ring 73 hängt ein kleines Schild aus Pappe. „Barrikade“ hat jemand darauf geschrieben. Ein Pfeil weist den Weg durch einen kleinen Torbogen zu einer Kellertür, deren Glasscheibe abgeklebt ist. Verbarrikadiert hat sich dort aber niemand. Und von Pappe ist der Keller auch nicht: Der Jugendclub „Barrikade“ ist das Domizil des Vereins „Roter Baum“, der sich mit politischer Bildungs- und Sozialarbeit gegen Rassismus einsetzt. Knapp 3000 Euro haben die Mitglieder in den Ausbau der 140 Quadratmeter großen Räumlichkeiten investiert, Toiletten, Küche, Bar und Bühne eingebaut, Wände gestrichen, Fußböden gefliest und versiegelt. Die Eröffnung Anfang Dezember feierten rund 130 Jugendliche mit einem Mini-Festival.
Knapp zwei Wochen später sitzt Daniel Geist, Vorstand des „Roten Baums“, auf einem Stuhl vor der Bühne. Aus dem Nachbarraum hört man das Klackern des Kickertisches und Fetzen einer Diskussion an der Bar. Geist muss gleich zur Nachtschicht, der 31-Jährige arbeitet bei Johnson Controls. Er wirkt zufrieden. Aber ganz angekommen ist er mit seinem Verein noch nicht: „Uns war wichtig, dass wir endlich einen festen Anlaufpunkt haben, damit wir uns für Veranstaltungen und Sitzungen nicht immer einmieten müssen“, sagt er. Rund 100 Mitglieder hat der Verein, der sich 2009 mit dem Ziel gründete, ein Alternatives Jugendzentrum (AJZ) in Zwickau zu eröffnen: Ein Haus, von Jugendlichen selbst verwaltet, mit Wohnungen und Platz für Konzerte und Workshops. 2011 schien der Traum geplatzt: Nachdem bekannt wurde, dass gegen Vereinsmitglieder wegen Hausfriedensbruch ermittelt wird, zog die Stadtspitze ihre Unterstützung zurück. Zu Verurteilungen kam es nie. „Aus Trotz“, wie Geist heute sagt, besetzten einige Mitglieder deshalb ein Haus an der Mulde. Nach einem Tag räumte die Polizei das ehemalige Schullandheim. „Die AJZ-Diskussion hat viele ermüdet. Ich wollte einfach nicht wahr haben, dass der Verein daran zerbricht“, sagt Geist. Die „Barrikade“ sei erstmal eine Übergangslösung. „Hier kann jeder herkommen, vom Punk bis zum Architekt“. Mit der Stadtverwaltung ist man längst wieder im Gespräch, gerade gab es die Zusage für eine Finanzspritze von 2000 Euro.
Massen-Schlägerei: Verfahren eingestellt
Freie Presse vom 19.12.2013
Im Februar griffen mutmaßliche Neonazis eine Gruppe Punks am Hauptmarkt an. Um die Täter zu verurteilen, fehlen belastbare Zeugenaussagen. Insgesamt gab es 2013 in Zwickau aber weniger rechte Gewalt als im Vorjahr.
Von Christian Gesellmann
Zwickau - Ein Samstagabend Mitte Februar: Aus dem Irish Harp Pub stürmt eine Gruppe von mindestens acht Männern und attackiert etwa 15 Punks, die sich an dem Brunnen am Hauptmarkt aufhalten, mit Fußtritten, Faustschlägen und Kopfstößen - es gibt mehrere Verletzte mit Platzwunden und Hämatomen. Einem wird mit einem Tritt der Fuß gebrochen. Einer der Täter stand gestern vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Zwickau hat ihn wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt.
Der 22-jährige Berufskraftfahrer habe sich laut Zeugenaussagen selbst als "Nazi" bezeichnet, die Punks betitelte er demnach als "Juden" und "Zecken", die sich "aus Deutschland verpissen" sollten und die "unsere Großväter verraten" hätten. Die Polizei, die noch während der Auseinandersetzung mit zwölf Beamten eintrifft, notiert später in einem Einsatzbericht, die Gruppe sei eindeutig als rechtsgerichtet zu erkennen gewesen. Der Angeklagte gibt zu, dabei gewesen zu sein. Über seine Anwältin lässt er erklären, dass er sich aber an nichts Genaues erinnern kann, er sei zu betrunken gewesen. Er habe sich mitreißen lassen von den "Kollegen", von denen er sich mittlerweile "so weit es geht" distanziere. Zu seinen "Kollegen" gehörten unter anderem Mitglieder der FSV Zwickau-Fangruppierung "A-Block", sagte der Mann.
Zwei Geschädigte (18 und 20 Jahre) waren als Zeugen geladen. Beide konnten sich nur sehr schwer erinnern - und teilweise anders, als sie in den Vorvernehmungen ausgesagt hatten. In denen war der Angeklagte noch als Schläger identifiziert worden - im gestrigen Prozess nicht mehr. Erinnerungslücken, die Staatsanwalt Jörg Rzehak zur Genüge kennt. Er regte eine Verfahrensabsprache mit Richter Jürgen Dietel sowie der Verteidigung an, obwohl er hinter dem Angeklagten den "Rädelsführer" der Gruppe vermutet. Man einigte sich darauf, das Verfahren gegen eine Geldauflage von 1000 Euro zugunsten des Vereins "Alter Gasometer" einzustellen.
Zwickaus Polizeipräsident Johannes Heinisch sagte "Freie Presse": "Von der Geschädigtenseite gab es nicht die Unterstützung, die wir uns gewünscht hätten." Von Opferseite gab es nach dem Vorfall Vorwürfe, sie seien von den Beamten nicht angehört und teilweise sogar beschimpft worden. "Ich wehre mich gegen die Behauptung, die Polizei wäre auf dem rechten Auge blind. Wir haben die Täter ermittelt. Aber ich muss auch von den Geschädigten erwarten können, dass sie bei uns eine Aussage machen, damit es zu einem Gerichtsprozess kommen kann."
Laut Einschätzung des Staatsschutzes sowie der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt (RAA) zeichnet sich dennoch ein positiver Trend für das Jahr 2013 ab. 2012 gab es laut RAA in Zwickau acht Straftaten mit rassistischem oder rechtsextremem Motiv. Dieses Jahr sind es bisher fünf. "Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Ich habe den Eindruck, dass die Bedrohungssituation insgesamt abgenommen hat", sagt André Löscher vom RAA.
Bildtext: Im Amtsgericht Zwickau: Nur bei einem von mutmaßlich acht Tätern reichten die Zeugenaussagen für eine Anklage. - Foto: Ralph Köhler
Eröffnung der Barrikade
Verein findet nach langer Suche Domizil am Dr.-Friedrichs-Ring
Bericht aus der Freien Presse vom 7. Dezember 2013
Zwickau – Der Verein „Roter Baum“ feiert heute die Eröffnung des alternativen Jugendclubs „Barrikade“ am Dr.-Friedrichs-Ring 73. Ab 16 Uhr können die Räume besichtigt werden, am Abend findet ein Konzert statt. Für den etwa 100 Mitglieder zählenden Verein endet damit die fast vierjährige Suche nach eigenen Räumen. Das geplante Alternative Jugendzentrum – ein eigenes Haus für Konzerte und Vereinsleben der linken Szene, wie es sich in Chemnitz und vielen anderen größeren Städten etabliert hat – sei es nun doch nicht geworden, sagt Kassenwart und Linke-Stadtrat René Hahn: „Mit etwa 140 Quadratmetern sind die Räume dafür einfach zu klein.“ Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und die „Volxküche“ seien aber regelmäßig geplant. Der Verein ist seit Oktober bereits Mieter der Kellerräume, in den Umbau sind laut Hahn bisher rund 3000 Euro investiert worden, unter anderem für Toiletten. (cge)
Performance: Diese Stadt ist nicht…
Kunstperformance am 4. November 2013 auf dem Zwickauer Marienplatz
Veranstaltung im Rahmen der »Novembertage« des Demokratie-Bündnis
Im Rahmen der »Novembertage« des Bündnis für Demokratie und Toleranz in Zwickau, die sich hier auf Spurensuche begeben, findet das Happening »Diese Stadt ist nicht…« auf dem Zwickauer Marienplatz am Montag, den 04. November ’13 zwischen 12:00 und 16:00 Uhr statt. Hierfür wurden die Künstlerinnen Vanja Vukovic und Snezana Golubovic aus Frankfurt/M von Sebastian D Kriegsmann, einem engagiertem Zwickauer eingeladen, um gemeinsam mit der Crew vom ‚Roten Baum‘ Zwickau eine Performance durchzuführen.
„Bei unserer Performance möchten wir im öffentlichen Raum Koffer verteilen, die unverrückbar sind – diese stehen als Metapher für Migration. Ausgewählte Passanten gemeinsam mit der Crew vom Roten Baum Zwickau zusammen werden mit Augenbinden blind durch den Koffer Parkur wandern.“, so schildert Vukovic die Performance für die Fussgängerzone an der Inneren-Plauenschen-Straße in Zwickau.
Danach, am Dienstag, den 05. November, sind die beiden Hauptakteurinnen des Happening mit Klaus Fischer vom Kunstverein »Freunde Aktueller Kunst« um 18:00 Uhr im Gespräch und für Fragen aus dem Publikum gern zu haben…
Opfer rechter Gewalt seit 1990
Ausstellungseröffnung am 09. September in Zwickau
Kooperationsprojekt u.a. der RAA Sachsen und des Baumhaus
Wir laden Sie herzlich ein, die Ausstellung »Opfer rechter Gewalt seit 1990« gemeinsam mit uns in Zwickau zu eröffnen. Die Ausstellung porträtiert 169 Menschen, die seit 1990 rechter Gewalt zum Opfer fielen. Viele wurden getötet, weil für sie im Weltbild der extremen Rechten kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hatten, Nazi-Parolen zu widersprechen. Einige Schicksale bewegten die Öffentlichkeit, viele wurden kaum zur Kenntnis genommen, vergessen sind die meisten. Wir wollen die Ausstellungseröffnung zum Anlass nehmen, um mit Ihnen über die gesellschaftliche Relevanz sowie unterschiedliche Formen der Gedenkarbeit zu diskutieren.
Am 09. September ab 16.00 Uhr werden in den Räumen des Zwickauer Fanprojekts e.V. (Äußere Plauensche Str. 18, 08056 Zwickau) geladene Iniatiativen über ihre Erfahrungen zum Thema Gedenken berichten. Im Anschluss folgt eine Diskussion mit Menschen aus Verwaltung und Zivilgesellschaft über mögliche Formen des Gedenkens in der Stadt Zwickau.
Ab 19.00 wird die Ausstellung im Zwickauer Dom offiziell eröffnet. Wir freuen uns ganz besonders, dass wir Aiman Mazyek, Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland für die Schirmherrschaft dieser Veranstaltung gewinnen konnten, der eine Eröffnungsrede hält.
Die Journalistin Heike Kleffner wird Yavuz Narin, den Nebenklageanwalt der Familie Boulgarides, interviewen. Im Anschluss (ca. 20.15 Uhr) besteht die Möglichkeit an einer begleiteten Ausstellungsführung teilzunehmen.
Ausschlussklausel:
Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die rechtsextremen Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser zu verweisen.
Unterwegs im Auftrag der Kunst
Ihr wollt eine tolle IBUg in Zwickau, dann packt mit an und schickt diese Info an Leute die mit helfen könnten!
Hallo an Alle Kunstinteressierten da draussen,wir sind auf einem guten Weg mit der IBUg im Eisenwerk Pölbitz ein wahnsinnig inspirierendes urbanes Kunstprojekt in Zwickau zu erleben. Am letzten August Wochenende sollen dabei die Türen geöffnet werden, um der Öffentlichkeit freien Blick auf die in den Tagen davor gestalteten Kunstwerke zu gewähren.Bis dahin liegt aber noch einige Arbeit vor uns. In den letzen Tagen gab es Besichtigungen mit Vertretern der Stadtverwaltung Zwickau. Sie wollen, das Ganze unterstützen, sehen aber auch noch viele Fragezeichen und Gefahrenstellen, die ein freies Begehen unmöglich machen.Wenn wir also wollen das Künstler aus unserer Region, aber auch aus anderen Ländern sich in der alten Fackel ausleben können, müssen wirnoch einiges aufräumen. Ein erster Einsatz dafür ist am kommenden Samstag den 6. Juli, ab 10 Uhr geplant. Ihr könnt Euch bei uns bei FB dazu anmelden oder Samstag einfach zum Eisenwerk kommen. Wir werden ein paar Werkzeuge stellen, Empfehlen Euch aber alte Klamotten anzuziehen und Arbeitshandschuhe, Eimer, Schaufeln, Besen und ähnliche Utensilien mitzubringen!
Mit alternativen Grüßen
Euer Baumhaus-Teamunterwegs im Auftrag der Kunst
Von der (Un-) Möglichkeit einfach anders zu sein
Wildfremde Menschen ansprechen und fragen. Heute: Alternative am Hauptmarkt
Bericht aus der Zwickauer Freien Presse vom 22. Mai
Freie Presse: Was machen Sie denn da?
Daniel „Ghost“ Geist: Wir treffen uns zum Feierabend hier, quatschen darüber, was wir am Wochenende so gemacht haben und genießen das schöne Wetter.
Sind Sie linksradikal?
Nein, ich würde mich eher als linksalternativ bezeichnen.
Was heißt das?
Ich versuche einfach, mein Leben zu leben und Spaß zu haben, ohne dass ich jede Konvention erfüllen muss, die die Gesellschaft uns aufdrückt. Viele lassen sich doch einfach nur von den Medien und der Politik treiben und gestalten ihr Leben gar nicht mehr selbst. Wir wollen anders sein dürfen, unser Ding machen können, das ist alles. Wir sind ganz normale Leute, gehen gern zusammen auf Konzerte oder grillen und sind in einem Verein, dem Roten Baum organisiert. Aber wir sehen halt ein bisschen anders aus, und nur deswegen gibt es oft Stress.
Warum haben Sie eine Sicherheitsnadel im Ohr?
Einfach, weil es mir gefällt. Und wenn es Menschen gibt, die mich nur deshalb anfeinden, dann ist das für mich noch ein Extra-Grund, diese Nadel zu tragen.
Sind Sie arbeitslos?
Das denken viele von uns, dass wir arbeitslos sind oder Schmarotzer. Aber das stimmt nicht. Alle, die gerade hier sind, haben einen Beruf oder studieren oder sind in der Ausbildung. Ich hab heute zum Beispiel noch Nachtschicht. 22 Uhr geht’s los. Und auf Arbeit stört es übrigens niemand, ob ich bunte Haare habe oder eine Nadel im Ohr.
Haben Sie sich schon mal geprügelt?
Das ist schon vorgekommen, aber ich habe das nie gewollt oder angefangen. Wir werden nicht selten von Leuten angepöbelt, die uns einfach nicht hier haben wollen. Und die haben übrigens nicht selten keinen Job. Aber wir haben ein Recht, hier zu sein. Zuletzt ist das im Januar passiert, als eine Gruppe Rechtsmotivierter hier aufräumen wollte.
Neue Chance für Jugendzentrum?
Das Thema AJZ schien erledigt: nun machte die OB den Machern Mut
Bericht aus der Zwickauer Freien Presse vom 18. April
Zwickau – Seit mehr als drei Jahren ist es erklärtes Ziel des Vereins Roter Baum, in Zwickau ein Alternatives Jugendzentrum (AJZ) zu gründen – ein eigenes Haus für Konzerte und Vereinsleben der linken Szene, wie es sich in Chemnitz und vielen anderen größeren Städten etabliert hat. Doch die Gespräche zwischen Stadt und Verein scheiterten. Im März 2011 erklärte Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) der „Freien Presse“, dass die Stadt Zwickau dem Verein kein eigenes Haus zur Verfügung stellen wird. „Die Entscheidung ist endgültig“, hieß es damals.
Bei einer Diskussionsrunde im Rathaus am Montagabend machte die Oberbürgermeisterin den Vereinsmitgliedern allerdings wieder Hoffnung: „Ihr habt in den letzten Jahren bewiesen, dass ihr Verantwortung tragen und organisieren könnt“, sagte Findeiß bei der Veranstaltung zum Thema alternative Jugendkultur in Zwickau, die von Kreisjugendring und Rotem Baum organisiert wurde. Nicht zuletzt mit dem Straßenfußballturnier auf dem Hauptmarkt, das letztes Wochenende zum dritten Mal in Regie des Roten Baums erfolgreich über die Bühne ging, habe der Verein gezeigt, dass er auf einem guten Weg sei. Es stehe dem Verein frei, sich mit seinem Anliegen an den Stadtrat zu wenden. „Ich entscheide das schließlich nicht alleine“, sagte Findeiß.
René Hahn, Vorstand im Verein und Stadtrat (Linke) sagte, dass man „diese neue Entwicklung“ diskutieren wird. Inzwischen habe man sich zwar auf dem privaten Markt umgeschaut und sei bereits in Gesprächen mit Immobilienbesitzern. „Grundsätzlich sind wir aber weiterhin offen für Angebote der Stadt“, so Hahn.
Zum Zweiten: »If the kids…«
Vielfältiges Programm beim »If the kids are united against racism«
»Nationalsozialistischer Untergrund« und Kritik des Antisemitismus in Disko
Nach dem tollen ersten Anlauf im letzten Jahr heißt es am 20. April 2013 wieder „If the kids are united against racism“!
Um mehr bieten zu können, beginnen wir diesmal schon eher und Euch erwartet neben einem Fuszballmatch, einer Ausstellung und einer Jam-Session auch die Möglichkeit zur Teilnahme an zwei interessanten Workshops.
Der Konzertabend wird gestaltet von »World Eater« (Hardcore ausm Saarland), »DIN Martin« (Postrock aus Leipzig), »TAPETE & Crying Wölf« (Hip Hop aus Berlin) und den »Klabusterbären« (Punk aus Halle). Eine Aftershow darf natürlich auch nicht fehlen. Wir zählen auf alle für die mehr zählt als nur oberflächliche Parties.
Das Programm im Einzelnen:
14:00 Uhr, Sportplatz Brand
Marienthal United 08 vs. FC Granate 09
Fußballfreundschaftsmatch
http://united08.blogsport.de
16:30 Uhr, Freizeitzentrum Marienthal,
Jam Session
musikalische Leitung: Kleinstadtlicht
http://www.facebook.com/Kleinstadtlicht
Street-Art Workshop
dieser läuft bis 20:00 Uhr
18:00 Uhr Diskussionsworkshops
„Nationalsozialistischer Untergrund“
mit der Politikwissenschaftlerin Ellen Esen
http://ellenesen.blogsport.de/
„Zur Kritik an Antisemitismus und Antizionismus“
mit Hannes Gießler
Autor für Junge World und Mitglied im Leipziger Bündnis gegen Antisemitismus
20:00 Uhr Konzerte,
in den Pausen zeigen wir Ergebnisse aus den Workshops und eine Doku des diesjährigen »United Colours« Streetosccercups
World Eater (Hardcore ausm Saarland)
DIN Martin (Postrock aus Leipzig),
http://www.facebook.com/wearedinmartin
TAPETE & Crying Wölf (Hip Hop aus Berlin)
http://www.tapeteberlin.de/
http://www.facebook.com/TAPETEBERLIN
http://www.facebook.com/cryingwoelf
Klabusterbären (Punk aus Halle)
http://klabusterbaeren.com/kb/
http://www.facebook.com/Klabusterbaeren
Update: Zu »Worldeater« kommen weiterhin auch »Grim« (Metal/Hardcore aus Belgien) und »Bleak Reality« (Hardcore aus Nottingham/UK) dazu!!
Bericht aus dem Wochenspiegel: HIER!
Jugend im Rathaus zu Gast
„Moment mal: Hat alternative Jugendkultur in Zwickau einen Platz?“
Öffentliche Diskussionsrunde im Rathaus am 16. April 2013 mit Pia Findeiß
Ab 17 Uhr gibt es im Bürgersaal des Rathauses eine Diskussionsrunde über die verschiedenen Facetten alternativer Jugendkultur und wie diese sich für alle bereichernd in der Zwickauer Jugend- und Kulturlandschaften entfalten kann. Neben der Oberbürgermeisterin werden weitere Kommunalpolitiker anwesend sein.
Die Zwickauer Volxküche wird ein fleischloses Buffet anbieten. Bei der Vorbereitung dieses können Interessierte im Vorfeld mitwirken und dabei ins Gespräch kommen und Anregungen für ihre Ernährung sammeln. Um Anmeldung wird gebeten, um die Lebensmittel weder verschwenderisch noch in zu geringer Menge aufzutischen. Eine Veranstaltung von Kinder- & Jugendring Sachsen & Baumhaus e. V..
Dritte Auflage des Streetsoccercup
Fast 190 Sportler kicken auf dem Hauptmarkt gegen Diskriminierung
Erasmus Studenten der Hochschule Zwickau sind nicht die einzigen Sieger
29 Teams kicken bei der dritten Auflage des United Colours – Streetsoccercups. In einem fairen Finale schlägt ein Team aus Erasmus Studenten die Freizeitkicker des FC Schwuppioso 08. Sieger an diesem Tag sind alle, denn jedes Team erhielt den gleichen Pokal. Den Fairplaypreis erhielt das Team Löwenzahn & Co., in welchem Menschen mit Handicap spielten.
Der 13. April 2013 war für die Teilnehmer des dritten United Colours – Streetsoccercups kein Unglückstag. Nach der Kälte der letzten Wochen fühlten sich 12°C beinahe tropisch an, die Regenschauer trugen dazu ihren Teil bei. Dies hielt die fast 190 Spieler, in den 29 Teams, nicht davon ab die Fußbälle über das Marmorpflaster des Hauptmarktes zu treiben. Für zwei Teams die kurzfristig ausfielen, rückten zwei Nachmeldungen ins Starterfeld, so dass nach 23 und 26 bei den ersten beiden Auflagen eine neue Rekordbeteiligung vermeldet werden konnte. Die Organisatoren freuten sich, dass dabei auch mehr Teams von außerhalb kamen. So konnten Teams aus Chemnitz, Kirchberg, Hartenstein, Burgstädt, Limbach-Oberfrohna und Plauen begrüßt werden. Ein gemeldetes Team aus Leipzig entschuldigte sich kurzfristig. Der Lernprozess der letzten Jahre wurde erfolgreich fortgesetzt und die vielen ehrenamtlich mitwirkenden Jugendlichen arbeiteten Hand in Hand.
Nach mehr als sechs Stunden Fußball auf drei Spielfeldern standen die Sieger fest und der Applaus war groß als das Team der Erasmus Studenten, welches aus Spielern aus mehreren Ländern bestand, den Siegerpokal überreicht bekam. Über den Tag hinweg waren sie eines der fairsten und das technisch stärkste Team.
Nachdem sie im Halbfinale die Gastgeber von Marienthal United mit 4:3 bezwungen hatten, wiederholten sie dieses Ergebnis im Finale gegen das Team vom FC Schwuppioso 08. Dieses hatte in der Vorschlussrunde ebenfalls mit 4:3 gegen „The Linke & the Inglourious Kickers“ gewonnen.
Spannende Matches lieferten auch die beiden reinen Mädelsteams von Grrlz Utd (Girls United) und den Schürzenjägern. Am Ende waren alle Sieger und erhielten den gleichen Pokal für die Teilnahme und ein Gruppenfoto. Den wichtigsten Preis des Tages, für Fairplay, in Form einer goldenen Ananas, erhielt das Team Löwenzahn & Co.. In diesem spielten bereits zum zweiten Mal Menschen mit Handicap mit und hatten viel Freude, weshalb wir uns im kommenden Jahr über noch mehr Teilnehmer aus dieser Richtung freuen würden.
Mit solidarischen Grüßen
Am 11. Dezember wurde in der Zwickauer Lokalausgabe der »Freien Presse« (Link zum Artikel) von rassistischen Vorfällen in den unteren Spielklassen berichtet. Im Vorfeld hatte sich die SG Schönfels dazu entschlossen in die Öffentlichkeit zu gehen, da der Schönfelser Spieler Isaquito Giehler „inzwischen bei fast jedem Spiel“ rassistisch beleidigt wird.
Wir sind der Meinung dieser Hilferuf sollte nicht ungehört bleiben. Deshalb haben wir Isaquito und seinem Verein einen Brief geschrieben, welchen wir an dieser Stelle veröffentlichen:
Solidaritätsbekundung und Einladung zum gemeinsamen Kicken
Hallo Isaquito,
als erstes wünschen wir Dir und Deinem Team noch alles Gute für das neue Jahr.
Mit Wut und Betroffenheit reagierten wir auf den »Freie Presse«-Artikel, in dem über Deine Situation bei Fußballspielen berichtet wurde. Wut verspürten wir, weil es uns ankotzt wenn ein junger Mensch beim Fußball oder anderswo, nur wegen seiner Hautfarbe dumm angemacht wird. Betroffen reagierten wir, weil wir solche Erlebnisse auch aus eigenem Erleben kennen.
Wir gründeten unser Fußballteam vor vier Jahren mit der Motivation ohne Nazis, und damit frei von jeglicher Diskriminierung, kicken zu wollen. Allein dieses offene Bekenntnis reicht manchem Gegner aus, um uns zu beleidigen oder regelrecht die Pest an den Hals zu wünschen.
Deshalb möchten wir Dir Mut machen am Ball zu bleiben und Dir den Spaß am Fußball nicht nehmen zu lassen. Gerade auch der Schritt mit den angesprochenen Problemen an die Öffentlichkeit zu treten, erfordert aus unserer Sicht viel Courage.
Um zu zeigen, dass hinter unseren Worten auch ernst gemeinte Taten stecken, möchten wir Dich und die SG Schönfels zu einem Freundschaftsspiel einladen. Bei diesem könnten wir, wenn beide Teams damit einverstanden sind, eine Spendenkasse herumgehen lassen und die Einnahmen an eine Initiative für Opfer rassistischer Übergriffe spenden.
Außerdem werden wir im April zu den »Tagen für Demokratie und Toleranz« ein Streetsoccerturnier auf dem Zwickauer Hauptmarkt organisieren. Bei diesem reichen 4-8 Spieler für ein Team. Da könntest Du also einfach mit ein paar Freunden mitkicken.
Bei beiden Veranstaltungen müsstest Du keine rassistischen Beleidigungen oder Attacken fürchten und falls sich doch Idioten verirren, schreiten wir gemeinsam ein. Wir hoffen Du freust Dich über unseren Brief und wünschen Dir für die Zukunft alles Gute beim kicken und allem anderen was Du sonst noch anpackst.
Mit solidarischen Grüßen
Marienthal United 08 & ‚Roter Baum‘ Zwickau
Ihr Geist spukt weiter
Demonstration zum Jahrestag des Auffliegens der »Zwickauer Zelle«
DGB und Baumhaus laden für den 10. November auf den Georgenplatz
Der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Jugendverein „Roter Baum“ haben kurzfristig eine Demonstration für den 10. November unter dem Motto »Ihr Geist spukt weiter« angemeldet. Ziel ist es ein Jahr nach dem Auffliegen des »Nationalsozialistischen Untergrund« für eine lückenlose Aufarbeitung der Ereignisse zu demonstrieren und für ein würdiges Gedenken an die Betroffenen rechter Gewalt einzutreten. Ausserdem heisst es im Aufruf: „Alltäglicher Rassismus ist noch immer weit verbreitet und muss bewusst als gesellschaftliches Problem erkannt und aufgearbeitet werden!“
Den gesamten Aufruf und weitere Informationen findet ihr unter: ihr-geist-spukt-weiter.blogspot.de!
In der Volxküche gibt’s kein Fleisch
Die »Freie Presse« berichtet zum Welt-Vegetarier-Tag
Zwickauer bieten alternatives Essen an: Nudeln mit Spinat besonders beliebt
Zwickau – Im vierten Jahr ihrer Existenz im Jugendcafé „BuZe“ im Alten Gasometer erfreut sich die dort etablierte „Volxküche“ ungebrochener Beliebtheit. Je nach Rahmenprogramm bis zu 50 Esser nehmen jeden Donnerstag die Gelegenheit wahr, preisgünstig dort vegetarisch zu speisen. Nächsten Donnerstag, drei Tage nach dem heutigen Welt-Vegetarier-Tag, steht ein Drei-Gänge-Menü auf dem Speiseplan.
Seit 1977 gilt der 1. Oktober als Welt-Vegetarier-Tag. Eingeführt wurde er anlässlich eines Welt-Vegetarier-Kongresses in Schottland, wo die Vorzüge einer vegetarischen Lebensweise der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden sollten. Jeden Donnerstag lädt die „Zwickauer Volxküche“ zu vegetarischen Genüssen ein. Am vergangenen Donnerstag sprach Marcus Wellnhofer mit dem Koch Torsten Jakobeit (25).
Freie Presse: Herr Jakobeit, was gibt’s denn heute?
Torsten Jakobeit: Wir kochen heute Kartoffel-Chili. Wie Chili con Carne, aber natürlich ohne Fleisch. Doch so richtig scharf wird es nicht. Dafür sind unsere getrockneten Chilis zu mild.
Wie viele Esser kommen in der Regel in die Volxküche?
Im Schnitt zwischen 10 und 50 Personen. Das kommt immer darauf an, ob neben dem Essen noch ein Rahmenprogramm geboten wird. Das sind zum Beispiel Musiker oder Redner, die Vorträge halten.
Welche Gerichte sind der Renner und werden immer wieder gewünscht?
Ganz klar: Nudeln mit Spinatsoße. Zwar versuchen wir, Wiederholungen zu vermeiden, aber nach zwei, spätestens drei Monaten kommen die Ersten und fragen, wann es das mal wieder gibt. Die Veggie-Burger sind auch immer sehr beliebt.
Wer sucht das Menü aus?
Das machen die Köche, die dran sind. Wir haben keine festen Köche, sondern es wird sich immer abgewechselt. Wer dran ist, spricht sich mit seinem Küchenpartner ab, was gekocht werden soll. Die entscheiden dann auch, ob vegan oder vegetarisch gekocht wird, denn das ist nicht vorgeschrieben.
Gibt es einen Trick, auch Fleisch-Liebhabern vegetarisches Essen schmackhaft zu machen?
Es kommt auf die richtigen Gewürze an. Wer gut würzt, der macht das Essen lecker. Ich gebe meistens viel Paprika hinzu und mag es relativ scharf.
Was machen Sie, wenn Sie zu einer Grillparty eingeladen sind?
Ich bin kein Vegetarier, esse also Gegrilltes mit. Aber seitdem ich hier bei der Volxküche bin, achte ich mehr auf meine Ernährung. Bei Grillpartys nehme ich daher immer Grillkäse oder Tofu-Würstchen mit.
Cannabiskultour bei der Vokü
Die Volxküche findet in dieser Woche am Schwanenteich statt
Es gibt Infos über das Potential von Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel
Diesen Donnerstag, den 26. Juli, werden wir zur Volxküche Burger braten und über »Grünes im Grünen« reden. Los geht’s ab etwa 18:30 Uhr am Schwanenteich auf der großen Wiese; bei den Schachbrettern. Das ganze findet im Rahmen der »Cannabiskultour« statt!
Die »Cannabiskultour« ist der Versuch, zwischen Global Marijuana March und Hanfparade (5. Mai bis 11. August 2012) einhundert Veranstaltungen zum Thema Hanf in einhundert Orten Deutschlands zu organisieren, durchzuführen und zu dokumentieren.
In Deutschland leben mehr als 17 Millionen Menschen, die bereits Erfahrungen mit Cannabis gesammelt haben. Mindestens drei Millionen Deutsche griffen im vergangenen Jahr zu Joint & Co. – Konsumenten der jahrtausendealten Genussmittels findet man in allen Schichten, Altersgruppen, Berufen, Regionen.
Dennoch erwecken Politik und Medien meist den Eindruck, Hanffreunde seien eine Randerscheinung, durchweg träge, behandlungsbedürftig, süchtig… Die »Cannabiskultour« will das ändern! Sie macht Hanfkultur sichtbar und wirbt für die Legalisierung.
Störfaktor Festival 4
Ehemaliges Punk- und Skintreffen in diesem Jahr auf dem Flugplatz
Sechzehn Bands lassen es am 13. und 14. Juli krachen | Zelten ist erwünscht
Was vor drei Jahren als Punk- & Skintreffen begann, hat sich inzwischen zu einem zweitägigen »Störfaktor Festival« gemausert und ist eine feste Größe im Kalender der regionalen Punkszene geworden. Am bewährten Grundprinzip hat sich jedoch nichts geändert: der Spaß steht wie immer im Vordergrund und der Besuch bleibt günstig für euch! Die Veranstaltung geht in diesem Jahr am Flugplatz mit insgesamt sechzehn Bands über die Bühne: FRONTEX (Limburg), ABRISS WEST (Plauen), UNDENKBAR (Chemnitz), NOTSTUFE (Schmölln), ÜBERDOSIS NICHTS (Auterwitz), TOTALVERDUMMUNG (Hartenstein), WILDWUCHS (Plauen), TAKE SHIT (Stuttgart), HARD CHARGER (New Brunswick/Canada), BRUCH (Dresden), STRAY WOLFS (Tel Aviv/Israel), TELEKOMA (Frankfurt/Oder), PRO-KONTRA (Dresden), THERAPIE ZWECKLOS (Brand Erbisdorf), KLARTEXT (Eberswalde) und REISEGRUPPE MORGENTHAU (Falkensee)! Für Verpflegung ist am 16. Juli übrigens auch gesorgt. Punks und Skins sind herzlichst Willkommen! Bitte kommt so zahlreich wie jedes Jahr! Mehr Infos unter: schockeffektrecords.blogspot.de!
Saisonfinale bei United
Am kommenden Sonntag spielt Marienthal United 08 um den Aufstieg
Den Kickern fehlt nur noch ein Sieg zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte
Der Aufstiegszug schien schon abgefahren. Nur die kühnsten Optimisten hatten noch daran geglaubt! Doch was schon längst keiner mehr für möglich gehalten hatte, ist nun eingetroffen: Im dritten Jahr des offiziellen Spielbetriebs ist für Marienthal United der Aufstieg zum Greifen nah!
Nachdem unsere Kicker auch das letzte Auswärtsspiel in Hermsdorf siegreich gestalten konnten, steht unsere geliebtes United nun auf einem Aufstiegsplatz! Am kommenden Sonntag kommt es nun zum großen Saisonfinale, denn im letzten Spiel der Saison auf heimischen Boden haben die Jungs alles selbst in der Hand.
Also kommt vorbei, drückt die Daumen und unterstützt euren Lieblingsverein lautstark im Spiel um die entscheidenden drei Punkte! Weitere Infos unter: united08.blogsport.de!
Die Arbeit nieder! Luxus für alle!
Eine Vortrag im Freizeitzentrum Marienthal im Rahmen der Volxküche
Kritik des Arbeitsfetischismus mit dem Politikwissenschaftler Stephan Grigat
Der Papst verkündet, die Arbeit trage dazu bei, „Gott und den anderen näher zu sein.“ Bei der NPD firmiert „Arbeit“ noch vor „Familie“ und „Vaterland“ und linke Gruppen drohen ihren Gegnern in ihren abgehalfterten Demosprüchen an, sie „in die Produktion“ zu schicken und klammern sich an die Sklavenparole „Die Arbeit hoch!“ Statt für die Bedingungen der Möglichkeit individueller Freiheit und gesellschaftlicher Autonomie zu streiten, für eine Art produktiven Müßiggang, sucht man in der Schinderei der Arbeit Erfüllung – und findet sie womöglich auch noch.
Schon Hitler proklamierte in „Mein Kampf“ „den Sieg des Gedankens der schaffenden Arbeit, die selbst ewig antisemitisch war und antisemitisch sein wird.“ Wie ernst der Führer das gemeint hatte, konnte man später über den Toren der Vernichtungslager nachlesen. In der Huldigung des Prinzips der Arbeit finden rechts und links, sozialdemokratischer Etatismus und liberaler Verwertungswahn zueinander. Ob linke Globalisierungsgegner, christliche Sozialethiker oder faschistische Produktivitätsfanatiker: Helfershelfer bei der Rettung der Arbeit soll der Staat sein, der den zügellosen, nicht dingfest zu machenden Marktkräften den Betrug an der „ehrlichen Arbeit“ verunmöglichen soll: Kein Arbeitsfetischismus ohne Staatsfetischismus.
Der Vortrag mit dem Wiener Politikwissenschaftler Stephan Grigat findet am 19. April um 18:00 Uhr im Freizeitzentrum Marienthal (Marienthaler Straße 120) statt.
Trauerklöße in Plauen verhindern!
Nazis wollen in Plauen die alliierte Bombardierung der Stadt betrauern
Zur Volxküche am 5. April im BuZe wird über die Gegenaktivitäten informiert
Am 14. April 2012 planen regionale Nazis bereits zum zweiten Mal in Folge die Durchführung eines sogenannten „Trauermarsches“ im vogtländischen Plauen. Als veranstaltende Gruppe tritt dabei die RNJ („Revolutionäre Nationale Jugend“) auf – eine hauptsächlich im vogtländischen Hinterland aktive Neonazikameradschaft mit guten Kontakten zum „Freien Netz“.
Wie bei vergleichbaren Veranstaltungen in anderen Städten richtet sich die Argumentation der Nazis auf die groteske Verdrehung und Revision der Geschichte in Bezug auf die Bombardierung Plauens in der Schlussphase des zweiten Weltkrieges – die Bombardierung der Stadt als Zentrum der Rüstungsindustrie wird zum Kriegsverbrechen uminterpretiert und explizit an die „deutschen Opfer“ eines nationalistisch herbeihalluzinierten „alliierten Terrors“ erinnert.
Nachdem im letzten Jahr ca. 120 Nazis dem Aufruf der RNJ folgten, ist diesmal von einem deutlich höheren Mobilisierungspotential auszugehen. So wird 2012 mit Axel Reitz aus Köln ein überregional bekannter Kader der Kameradschaftsszene als Redner aufgeboten. Vermutlich soll damit neben den jährlichen geschichtsrevisionistischen Heulorgien in Chemnitz und Dresden langfristig ein dritter Großaufmarsch in Sachsen etabliert werden.
Doch dieses Vorhaben stößt auf Widerstand: neben einem zivilgesellschaftlichen Bündnis mobilisieren regionale Antifagruppen in diesem Jahr zur gezielten Blockade des Naziaufmarsches. Um die Etablierung eines Großaufmarsches in der westsächsischen Provinz zu verhindern, ist es gerade für die lokalen Strukturen unbedingt nötig, auf breite Unterstützung von aktiven auswärtigen Antifaschist_innen zählen zu können. Auch dieses Jahr gilt es wieder: lasst uns gemeinsam den Aufmarsch der Trauerklöße und Heulsusen mit allen Mitteln und auf allen Ebenen verhindern!
Vortrag und Diskussion zur Volxküche am 5. April im BuZe (Alter Gasometer). Weitere Infos unter: agv.blogsport.de!
Speiseplan #5
Die frisch gepresste Programmübersicht der Zwickauer Volxküche
Ausgabe 05 | April-Mai 2012 | Quatschen, Schmatzen, Schmecken lassen!
Spendenaufruf des RAA Sachsen
Brandstiftung in Zwickauer Bekleidungsladen: Familie braucht Hilfe
Die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. bittet um finanzielle Unterstützung
In der Nacht vom 4. auf den 5. März 2011 wurde in dem Bekleidungsgeschäft der Familie Hong eine Brandstiftung verübt. Der Laden im Norden Zwickaus brannte völlig aus. Die fünfköpfige Familie, die vor ca. 20 Jahren aus Vietnam nach Deutschland kam, ist damit ihrer finanziellen Existenz komplett beraubt. Nicht nur die Ware und Einrichtung ist bei dem Anschlag vollständig verbrannt, auch hat die Familie gravierende Verdienstausfälle, bis der Laden saniert und wieder in Betrieb genommen werden kann.
„Eine andere Perspektive, als den zurück gebliebenen Schutt zu beseitigen und den Ladenbetrieb irgendwann wieder aufzunehmen haben wir nicht“, so Herr Hong. Seit der Brandstiftung arbeitet die Familie von früh bis spät in den verkohlten Resten, die einmal ihren Warenbestand ausgemacht haben.
Die fünfköpfige Familie muss nun die Kosten für den Lebensunterhalt ohne die Einnahmen aus dem Laden bewältigen. Zudem braucht die Familie Geld, um Inventar und neue Ware für den Laden besorgen zu können. Den Schaden im Laden schätzt die Familie derzeit auf knapp 15.000,00 Euro.
Die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. bittet Sie – im Namen der Familie Hong – um finanzielle Unterstützung. Wir sind dankbar für jede Spende. Auch Sachspenden für die Einrichtung des Geschäfts würden der Familie sehr helfen. Benötigt werden Regale, Tische sowie Kleiderständer und Kleiderbügel. Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung. Weiteres: hier!
Happy Birthday to Me
Party zum 3. Baumhaus-Geburtstag am 24. März in der Vinylbox
feat. One Step Ahead, Bloody Contract, Totalverdummung und Acid Milch & Honig
Themenabend wirbt für Toleranz
Musikalisch-literarischer Themenabend am Samstag im FZZ Marienthal
Thorsten Kohlschein berichtet bei „Freie Presse Online“ am 7. März
Zwickau. Der Handzettel, der gegenwärtig in zahlreichen Jugendeinrichtungen der Stadt ausliegt, ist beidseitig in babyblau gehalten und sieht aus, als wäre er schon mal eingesteckt und wieder weggelegt worden. Das aber ist Teil des Gestaltungsprinzips. „If The Kids Are United Against Racism“, steht als Banner auf der einen Seite. Auf Deutsch: „Wenn Kinder/Jugendliche vereint gegen Rassismus stehen“. Was dann? – Das lässt das Flugblatt offen.
Wie dem auch sei: Der englischsprachige Halbsatz ist Titel eines musikalisch-kulturellen Themenabends, der am Samstag ab 20 Uhr im Freizeitzentrum Marienthal (FZZ) steigt. Eines Abends, der in mehrerlei Hinsicht eine Premiere darstellt. Denn vereint agieren hier auch Organisationen, die das bisher in dieser Form nicht getan haben: Die Stadt Zwickau als Träger des FZZ gemeinsam mit dem Verein „Roter Baum“ und dem Deutschen Gewerkschaftsbund Südwestsachsen.
Neben den drei Bands „Björn Peng“ (Freiburg, Elektro), „Mono für alle“ (Elektropunk, Gießen), und „The Offenders“ (Ska, Italien/Berlin) sollen bei dem Themenabend auch Jugendliche in Erscheinung treten, die sich in den vergangenen Wochen innerhalb einer offenen Kreativwerkstatt mit den Themen Rechtsradikalismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, sowie auf der anderen Seite Toleranz und multikulturellem Denken auseinandergesetzt haben. Entstanden sind dabei Gedichte, Spielszenen, und Videoclips. „Wir haben uns von der Nachtschicht am Theater zum Thema inspirieren lassen“, erläutert René Hahn von „Roter Baum“, der sich bei der Kreativwerkstatt wiederum professionelle Hilfe gesucht hat – in Form von Tilo Nöbel, einem der Köpfe des Mondstaubtheaters. Offen ist derzeit noch, ob auch das Theater Plauen-Zwickau einen Beitrag zu dem Themenabend leistet.
Matthias Eulitz, Organisationssekretär vom DGB Südwestsachsen, erwartet bei der Veranstaltung, für die auch eine Facebook-Seite wirbt, mehr als 200 Teilnehmer. Gebucht ist dafür der große Saal des FZZ. Und da gehen 400 bis 500 Leute rein“, sagt Juliane Küttner, Leiterin der Einrichtung, der viel am Grundgedanken der Veranstaltung liegt: „Sie ist von, mit und für Jugendliche gedacht.“ Was nicht ausschließt, dass ältere Semester ebenfalls kommen können. Los geht’s um 20 Uhr, Einlass ist eine halbe Stunde vorher. Das Programm mit den drei Bands soll gegen Mitternacht enden. Danach ist noch bis spätestens 2 Uhr Party mit den „Inglorious Bassnerds“, einer DJ-Formation, die laut Veranstalter Kirmestechno spielt. Bei Erfolg schließen die Organisatoren eine Neuauflage nicht aus.
Quelle: Freie Presse Online/ freiepresse.de/LOKALES/ZWICKAU/Zwickau-Themenabend-will-fuer-Toleranz-werben-artikel7926156.php
In Kooperation mit dem FZZ Marienthal und dem DGB Südwestsachsen haben wir für den 10. März 2012 einen Konzert- und Themenabend unter dem Motto IF THE KIDS ARE UNITED AGAINST RACISM vorbereitet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung soll die kritische Auseinandersetzung mit Nazis und ihrer Ideologie stehen. Es wird kurze künstlerische Beiträge geben und weiterhin haben uns vier Bands ihre Unterstützung zugesagt. Die Veranstaltung wird im Freizeitzentrum Marienthal stattfinden und keinen Eintritt kosten.
Mono für Alle!
Electropunk aus Gießen
Geht die Welt nun unter oder was ist hier los? Mono für Alle! sind „aufreißerisch und aggressiv“ findet die Polizeidirektion Waiblingen und der Staatsanwalt leitet ein Ermittlungsverfahren wegen „Anleitung zu Straftaten“ ein – der Staatsschutz ermittelt und Youtube löscht fast alle Videos. Die Post-Antifa hingegen konstatiert: „Eine langweilige Pubertätskapelle“ die außerdem „strukturell antisemitisch“ sei, während Nazis die Musik als „vaterlandsverräterisch“ beschreiben und die Bandmitglieder „ins Umerziehungslager“ wünschen. Sicherlich sind das alles Begleiterscheinungen des vielbeschworenen Untergangs, der 2012 definitiv stattfindet. Mono für Alle! haben den Soundtrack dazu geschrieben: „Amoklauf“, „11.September“, „Langweiliges Leben“ oder „Arbeitsagentur“ lauten die Hits, eingebettet in ein infernalisches Bass-Orgel-Schlagzeug-Gewitter und vorgetragen von Bassgitarrero YENZZO, Drummer KICK und Sänger MONO, der in weißem Gewand hinter einer Kanzel stehend an eine Reinkarnation von Jesus und Osama bin Laden erinnert.
The Offenders
Ska aus Italien/Berlin
Die legendären The Offenders machen Ska und kommen aus Italien. Was soll man sagen? Die vier Herren, die seit 2005 Ska in 2-Tone-Tradition machen, haben bei ihren Zuhörern leichtes Spiel. Die Musik ein bunter Mix aus Ska, Punk, Reggae und Rockabilly und man merkt sofort, dass das Tanzbein anfängt zu jucken, kaum dass die ersten Takte zu hören sind. The Offenders, das steht auch weiterhin für Tanzbeinschwingerei und Aussage zugleich, auf hohem Niveau und mit jeder Menge Hits. The sensational Ska Rockers mostly known in the underground scene for their smash hit „Hooligan Reggae“. Offenders represent today one of the most energic and powerfull band in the ska punk scene, with their unique mixture of styles, from 2tone ska to mod79, from rocksteady to rockabilly, melodic sing a long anthems sang all over Europe and played all over the world by many djs from the scene!
Björn Peng
Electropunk aus Freiburg
Keep it simple, keep it real! Punk hieß mal, jeder kann Musik machen … mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln sich einfach wieder auf das Wesentliche zu reduzieren. Geprägt durch viele Jahre in der Punk- und Autonomen-Szene macht Björn Peng Punk! Electro-Punk: Er nutzt dafür seinen Drumcomputer, seinen Synth und Sprach-Fetzen, die ihm so über den Weg laufen und es irgendwie auf den Punkt bringen: Alles ist im Arsch, aber irgendwie müssen wir da durch. Reduce to the Max: Schwere Beats, knarzige Bässe, effektlos und trocken wie ein Marsch über Geröll … und immer wieder aufgebrochen durch zuckersüße Melodien, die einen irgendwie durch den ganzen Schlamassel ziehen. Björn Peng hatte nie den Anspruch etwas Neues zu machen, sondern seinen eigenen inneren Soundtrack nach außen zu tragen – und das so gut wie nur möglich! Sein Sound kommt an. Anfragen aus ganz Deutschland und über 50 Auftritte in den ersten 2 Jahren brachten ihn schon mit vielen großen und kleinen Bands auf die Bühne.
Inglorious Bassnerds
Kirmestechno aus Berlin
Turn your AZ to Großraumdisko: Ausgehend von den Standard-Post-Crustpunk-Konzerte-80er-Partys mit dunklen, gebückten Crusties, die mit gestrecktem Zeigefinger 80er Hits mitgröhlen und Bier verspritzen, haben wir uns überlegt, wie wir das steigern könnten und führten die Post-Kirmestechno-Konzerte-Hands-Up-Party ein! Jumpstyle statt Pogo, Wodka-E statt Bier, Durchdrehen statt Gepose und dazu Musik auf einem Level, das selbst Scooter in den Schatten stellt. Inglorious Bassnerds bringen den Festzelt-Techno in dein Wohnzimmer, ohne schlüpfrige Texte, dafür aber mit extra viel Bass und Mello! You‘ll never dance allone!
If the kids are united against racism
Konzert- und Themenabend gegen Nazis am 1o. März!
Freier Eintritt ab 19:30 Uhr im Freizeitzentrum Marienthal
Speiseplan #4
Die frisch gepresste Programmübersicht der Zwickauer Volxküche
Ausgabe 04 | Februar-März 2012 | Quatschen, Schmatzen, Schmecken lassen!
Programm der Volxküche
In den nächsten Wochen gibt es ein umfangreiches Vokü-Programm
Und wie immer bekommt ihr vegetarisches oder veganes Essen zum Solipreis
Am 9. Februar gibt es eine Premiere der besonderen Art: Vokü meets Poetry Slam. Die Begründer des Zwickauer Poetry Slams sind mit einer neuen Idee zu Gast im BuZe. Fünf Zwickauer Poetry Slam Veteranen, machen sich auf ein neues Feld zu erobern: die Lesung! Brandsätzer heißt die neue Lesebühne von Emery Escher, Richard von Fircks, Sascha Müller, Kenny Franz und Erik Leichter! Die Idee: In kleinem Kreis all die Texte präsentieren, die zu genial, zu experimentell, zu gefühlvoll oder schlicht zu lang für einen Slam sind. Mach euch bereit für eine große Bandbreite verschiedenster Themen und Stile. Alles ist erlaubt und wird geboten, nur eins nicht: Langeweile. Und vielleicht entzündet sich im Anschluss an so manchen Text, bei einem kühlen alkoholreichen Gerstensaft und veganem Essen, eine Diskussion, über Sinn und Unsinn von Kunst, Kultur, Politik und Zwickau. Wir freuen uns auf euch!
Am 16. Februar findet die Volxküche beim Fanprojekt (Äußere Plauensche Str. 18, 08056 Zwickau) statt. Gutes Essen in gemütlicher Runde, fleischfrei und zum Solipreis. Schmatzen – Quatschen – Schmecken lassen!
Am 23. Februar sind wir mit Musik noch einmal in den Räumen des Fanprojekt Zwickau. Erik Moilanen aus Oelsnitz/Erzgebirge hat sich aufgemacht seine Musik in der Welt zu verbreiten. Allein kaum zu schaffen – daher bekommt er Verstärkung von seinem Pianisten Albrecht Dörre. Würfelt man beide zusammen ergeben sie die Duo-Version des „Erik Moilanen Ensembles“ – ein Mix aus guter Popmusik und Kabarett.
Am 8. März gibt es im Jugendcafé BuZe einen Vortrag mit Manuel Liedtke. Er ist Sexualpädagogik-Student aus Leipzig, war acht Monate mit einem umgebauten UPS-Bus unterwegs von Italien bis nach Marokko und besuchte auf seiner Reise auch Kommunen. Dazu berichtet er über das Modell der „Freien Liebe“, welches in einer der Kommunen gelebt wird.
Am 22. März könnt ihr euch einen Zeitzeugenvortrag mit Sonja Thormeyer vom VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) anhören. Sie verbrachte ihre Kindheit in unmittelbarer Nachbarschaft des KZ Buchenwald, einem der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Außerdem besteht die Möglichkeit sich zu Ostern dem VVN anzuschließen, um die Gedenkstätte Buchenwald zu besuchen.
Zwickauer Volxküche: Jeden Donnerstag in Zwickau! Gutes Essen in gemütlicher Runde, fleischfrei und zum Solipreis. Das ist das Konzept der Volxküche in Zwickau. Schmatzen – Quatschen – Schmecken lassen! Aktuelle Infos auf den Facebook-Seiten der Volxküche unter: facebook.com/vokuezwickau!
Künstlerische Beiträge gesucht
Beiträge für Konzert- und Themenabend gegen Rechts gesucht
If the kids are united against racism: Workshop am 23. Februar
Für Anfang März planen der DGB-Region Südwestsachsen und die Zwickauer Ortsgruppe des Jugendvereins „Roter Baum“ einen Konzert- und Themenabend unter dem Motto „If the kids are united against racism“. Dabei wollen wir neben drei musikalischen Acts, vor allem Jugendlichen den Raum geben, Ihre Gedanken und künstlerischen Darbietungen zum Thema einzubringen.
Deshalb bitten wir alle Interessierten, sich bis zum 23. Februar bei uns zu melden und an einem Workshop teilzunehmen, bei dem wir die Ideen zusammentragen und einen Regieplan für die Veranstaltung am 10. März erarbeiten. Gefragt ist alles, was sich kritisch mit Nazis und deren Ideologie auseinandersetzt.
Bis zum Workshop am 23. Februar um 16:00 Uhr im Freizeitzentrum Marienthal M1 (Marienthaler Straße 120, 08060 Zwickau) könnt Ihr Euch melden mit Gedichten, Filmbeiträgen, Liedern, Pantomime, Theaterstücken, Poetischem, Kabarett oder was auch immer.
Come to where the Nazi is
Egotronic, Supershirt und Feine Sahne Fischfilet spielen in Limbach-O.
Ankündigung des Webzine »Beatpunk« für die Sause am 7. Januar 2012
Mügeln, Wurzen, Pirna, Potzlow: Erbärmliche Orte, die sich einen Namen gemacht haben. Wodurch? Ansässige Nazi-Truppen treten hier nicht nur besonders selbstbewusst und öffentlich auf, sie dürfen auch auf Verständnis seitens der eingesessenen Bevölkerung, dem Schmierblatt des Dorfes und seiner obersten Repräsentanten rechnen. National befreite Zone ist hier nicht mehr nur Konzept! Migranten und Alternative werden terrorisiert – wenn man davon keine mehr auftreiben kann, erklärt man halt den Nächtbesten zum »Juden« und tritt ihn in der Jauchegrube tot. Auf der Liste der besonders schäbigen Ecken Deutschlands möchte die sächsische Kreisstadt Limbach-Oberfrohna natürlich nicht hintanstehen: Gewalttätige Übergiffe gehören zum Alltag für die wenigen verbliebenen linken Jugendlichen, denen die Nazis letztes Jahr zur Krönung das Vereinshaus anzündeten. Die »Verantwortungsträger der Politik« reagierten blitzschnell: Ein »Bürgerbündnis gegen Extremismus« wurde gegründet, freilich sollte die NPD mit an Bord sein, die ja schliesslich »nicht verboten ist«.
Als öffentlich Kritik laut wurde, entschloss man sich notgedrungen, die NPD auszuschliessen, warf dafür die LINKE aber gleich mit raus. Extremist ist schliesslich Extremist! Und um nochmal zu unterstreichen, wen man als den eigentlichen Störenfried betrachtet, bekamen die örtlichen Schlägernazis beim Versuch den hiesigen Infoladen zu stürmen, tatkräftige Unterstützung von der Polizei. Die Beamten sahen sich das Treiben der Rechten zunächst untätig an, um dann beherzt die linken Jugendlichen zu verhaften und ein sichergestelltes Düngemittel der dankbaren Lokalpresse als mutmaßlichen Sprengstofffund zu verkaufen. Die Linken schaden also nicht nur dem Ansehen der braven Gemeinde, weil sie sich immer von Nazis verprügeln lassen, Sie sind die eigentlichen Terroristen! Aktuell (12.12.2011) wurden die Scheiben einer Kindertagesstätte eingeworfen, da die Inhaberin einen Jugendlichen unterstützt hatte, der vor den Rechten geflohen war. Und so weiter und so fort.
Zu retten ist in solchen Browntowns freilich nichts mehr – trotzdem gibt es Menschen mit Restvernunft, die bis auf weiteres dort wohnen müssen. Wie man die unterstützen kann? Geld für einen Umzug sammeln oder Care-Pakete schicken, wie bei den Punx in Indonesien? Zumindest kann es nicht schaden die Werbetrommel zu rühren, wenn auf kulturellem Terrain der deutschen Gesamtscheisse für einen Abend vor Ort eine deutliche Absage erteilt wird. Und somit möchten wir hier explizit darauf hinweisen, dass EGOTRONIC, SUPERSHIRT und FEINE SAHNE FISCHFILET am 07.01.2011 im Jugendhaus Ruszdorf/Limbach-O auftreten werden. Dem Konzert wünschen wir massenweise Gäste, damit ein reibungsloser Ablauf sichergestellt werden kann. Vielleicht fühlt sich ja der/die ein oder andere EGOTRONIC-FreundIn berufen, dafür auch mal einen etwas längeren Weg zurückzulegen…
Quelle: Beatpunk Webzine
Zwickau is in Germany
Sachsen gilt als Hochburg des organisierten Neonazismus. Die Unterzeichner des »Zwickauer Appells« sorgen sich vor allem um das Image.
Von Michael Bergmann in Wochenzeitung »Jungle World« vom 8. Dezember
Mit der Explosion einer Wohnung im Zwickauer Stadtteil Weißenborn begann am 4. November die Aufregung. Das Ereignis machte in der westsächsischen Stadt schnell die Runde, Hunderte Schaulustige fanden sich an diesem Tag hinter den Absperrungen der Polizei ein, um einen Blick auf das zerstörte Haus zu werfen. Seitdem bekannt wurde, dass die Explosion im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Selbstmord zweier Neonazis und ihrem terroristischen Treiben steht, gibt es nur noch dieses eine Thema in der Stadt. Die Rede von der »Zwickauer Zelle« oder dem »Zwickauer Trio«, das jahrelang mordend durch die Republik zog, ist auch in den deutschen Medien allgegenwärtig.
Dass dabei ausgerechnet eine sächsische Stadt der Ort war, von dem aus die Gruppe namens »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU) operierte, ist keine Überraschung. Seit den neunziger Jahren gilt Sachsen zurecht als eine der Hochburgen des organisierten Neonazismus in der Bundesrepublik. In keinem anderen Bundesland sind Neonazis sowohl parteiunabhängig als auch in der NPD seit Jahren so gut organisiert. Die Zahl der neonazistischen Übergriffe auf andere Menschen ist seit vielen Jahren äußerst hoch. Dennoch schaffen es ausgerechnet die Politiker in Sachsen immer wieder, sich überrascht zu zeigen, wenn es einen gewalttätigen Übergriff oder gar Tote gibt. Zwickau ist da keine Ausnahme, die Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) veröffentlichte zusammen mit dem DGB Südwestsachsen etwa zehn Tage nach dem Bekanntwerden der Terrorgruppe einen »Zwickauer Appell für Demokratie und Toleranz«.
Die zentrale Aussage des »Zwickauer Appells« ist, dass »Zwickau keine Heimstätte rechtsextremen Terrors ist«. Diese Botschaft ist den Verantwortlichen wichtig, schließlich geht es um das Image der Stadt. Die DGB-Regionsvorsitzende Sabine Zimmermann sagte der Freien Presse: »Mit Zwickau hat das Ganze nichts zu tun!«
Inhaltlich ist der Appell so vage gehalten, dass ihn vom rechten Rand der sächsischen CDU über Kirche, Wohlfahrtsverbände, Sportclubs bis hin zu linken Vereinen offenbar jeder ohne Bedenken unterschreiben konnte. Es geht um »Betroffenheit«, »die Absage gegenüber braunem Gedankengut« und »Demokratie und Toleranz«. Unter den Unterzeichnern findet sich Michael Wilhelm, Staatssekretär im sächsischen Innenministerium, der als rechter Hardliner der CDU gilt. Vor wenigen Wochen erregte er noch die Aufmerksamkeit der Medien, weil er gemeinsam mit Findeiß auf einem Foto mit dem NPD-Kreisrat Jens Gatter posiert hatte. Entstanden war das Bild beim jährlich stattfindenden »Schwimmen für Demokratie und Toleranz«, an dem die NPD und ihre Jugendorganisation JN seit einigen Jahren teilnehmen. In diesem Jahr fand die Veranstaltung in Zwickau statt. Auch die sächsische NPD-Landtagsabgeordnete Gitta Schüßler war unter den Gästen. Angesprochen auf das Foto, auf dem Wilhelm dem NPD-Mann die Schwimmurkunde überreicht, sagte der Staatssekretär der Zeit zufolge: »Dann müssen die Demokraten eben schneller schwimmen.« Schirmherr der Schwimmveranstaltung war Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU), der gemeinsam mit dem Justizminister Jürgen Martens (FDP) ebenfalls zu den Unterzeichnern des »Zwickauer Appells« zählt. Beide sind verantwortlich für die großangelegte Überwachung der Proteste gegen Europas größten Naziaufmarsch im Februar in Dresden. Seit Ulbig und Martens im Amt sind, wurden sie nicht müde zu betonen, dass es stets um einen Kampf gegen jegliche Formen des Extremismus gehe und man nicht nur nach rechts schauen dürfe.
Auch der Oberbürgermeister von Limbach-Oberfrohna, Hans-Christian Rickauer (CDU), hat den Appell unterzeichnet. Er ist in den vergangenen drei Jahren zum Inbegriff für die sächsische Ignoranz gegenüber rechter Gewalt im ländlichen Raum geworden. Die Nazis in Limbach-Oberfrohna terrorisieren alle, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen, verübten Körperverletzungen und Brandstiftungen (siehe Jungle World 27/11). Für den Oberbürgermeister sind das Streitigkeiten unter Extremisten, getreu dem Motto: Würden sich die einen nicht so liederlich anziehen, dann würden die anderen sie nicht angreifen.
Als prominenter Sportclub der Region hat der Oberliga-Fußballverein FSV Zwickau, vertreten durch seinen Präsidiumssprecher Gerhard Kneef, den »Zwickauer Appell für Demokratie und Toleranz« unterschrieben. Fans des Vereins sind Ende November bei einem Ligaspiel gegen die zweite Mannschaft von Erzgebirge Aue neben dem üblichen Skandieren antisemitischer und homophober Parolen durch den Sprechchor »Terrorzelle Zwickau – olé olé olé« aufgefallen. Nach der Partie sei aus der FSV-Mannschaftskabine zwischen den »Sieg«-Rufen mindestens einmal auch ein »Heil« zu vernehmen gewesen, wie das Präsidium in einer Stellungnahme zugibt. Der Staatsschutz ermittelt inzwischen wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Das Präsidium des FSV Zwickau schrieb auf seiner Website, dass man sich »gegen derartige Verunglimpfungen« verwahre. Man gehe davon aus, dass man das Problem des »Sieg-Heil«-Rufs eines Spielers mannschaftsintern lösen werde.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Appells trafen sich gemeinsam mit etwa 2 000 Menschen am 25. November in Zwickau zu einem »Marsch der Anständigen«, um das in solchen Fällen übliche »Zeichen zu setzen«. Unter den Anwesenden waren auch etwa 100 Teilnehmer der regionalen Antifa, die sich kritisch äußerten. Sie bezeichneten die Veranstaltung als »widerwärtiges Lehrbeispiel deutscher Schuldabwehr«, das in seiner »ekelerregenden Raffinesse« kaum zu überbieten sei. Zwickau ist laut Auskunft der regionalen Antifa-Gruppen »für Nazis seit vielen Jahren eine ausgezeichnete Adresse«. Im Jahr 2006 stattete der damalige NPD-Parteivorsitzende Udo Voigt dem bereits damals gut etablierten Kreisverband einen persönlichen Besuch ab. Bis 2009 betrieb Peter Klose, der von 2006 bis 2009 für die NPD im Landtag saß, in Zwickau ein Bürgerbüro. Derzeit ist die Partei mit vier Abgeordneten im Kreisrat vertreten.
Doch auch die parteiunabhängige Szene ist in dem Ort hervorragend aufgestellt. So gibt es eine subkulturell geprägte NS-Hardcore-Szene rund um die Band »Moshpit«, eine Kameradschaft namens »Nationale Sozialisten Zwickau« sowie eine Reihe von Szeneläden und rechten Kampfsportveranstaltungen. Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe hätten eine bessere Heimstätte kaum finden können. Für Kameradschaft war gesorgt. Die regionale Naziszene ist über die Kanäle des »Freien Netzes« in überregionale Strukturen eingebunden. Gewalttätige Übergriffe von Neonazis stehen wie überall in Sachsen auch in Zwickau auf der Tagesordnung. Die Höhepunkte in diesem Jahr waren ein Überfall von etwa 40 Neonazis auf eine Demonstration für ein »Alternatives Jugendzentrum« im Mai und ein brutaler Angriff Dutzender vermummter Neonazis auf eine Gruppe Punks am Rande des Stadtfestes im August. Wenige Wochen vor Bekanntwerden der neonazistischen Terrorgruppe brach die Stadt Zwickau die Gespräche mit jungen Menschen über ein geplantes alternatives Jugendzentrum ab. Grund dafür war die Angst, dass Angriffe von Neonazis auf ein solches Jugendzentrum das Image der Stadt schädigen könnten.
Was jetzt zu tun ist
Appell der Beratungsteams und Opferberatungsprojekte gegen Neonazis
Nach Morden der neonazistischen »Zwickauer Zelle« ist ein Umdenken notwendig
Mobile Beratungsteams und Opferberatungsprojekte beraten und begleiten Opfer rechter Gewalt, Kommunen und Zivilgesellschaft. Auch wenn wir seit Jahren vor der Gewalt von Neonazis und rassistischen Gelegenheitstätern warnen, sind wir geschockt von dem Ausmaß an Ignoranz und Verharmlosung staatlicher Stellen angesichts der rassistischen Mordserie. Wir verlangen jetzt eine Zäsur im Umgang mit der extremen Rechten.
1. Eingreifen und einmischen statt wegsehen
Jeden Tag ereignen sich in Deutschland mindestens zwei bis drei rechte und rassistische Gewalttaten. Die TäterInnen sprechen vor allem denjenigen das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Leben ab, die als Minderheiten ohnehin schon gesellschaftlich diskriminiert werden. Das zu ändern und eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, können wir nicht an den Staat delegieren: Jede und jeder kann bei rassistischen Sprüchen am Arbeitsplatz, antisemitischer Hetze auf dem Sportplatz oder „Schwulenwitzen“ Kontra geben und eingreifen, wenn andere bedroht und geschlagen werden. Und jede und jeder kann jetzt praktische Solidarität zeigen: z.B. Spenden für Einrichtungen sammeln, die Zielscheibe von neonazistischen Brandanschlägen geworden sind oder den Menschen in diesen Einrichtungen persönlich in Gesprächen oder praktisch beistehen.
2. Mehr Demokratie statt mehr Verfassungsschutz
Polizei, Justiz und Geheimdienste spiegeln gesellschaftliche Verhältnisse wider. In einem Land, in dem regelmäßig ein Drittel erklären, Deutschland sei „im gefährlichen Maße überfremdet“, ist es keine Ausnahme, dass Sonderkommissionen „Aladin“ oder „Bosporus“ genannt und Opfer rassistischer Gewalt unter Generalverdacht gestellt werden. Schon die Bezeichnung „Döner-Morde“ ist rassistisch und entwürdigend. Nationale Terrorabwehrzentren und neue Gesamtdateien von Polizei und Geheimdiensten werden daran nichts ändern. Ein erster Schritt wäre eine klare Abkehr von den Feindbildern der „Linksextremisten“, „Muslime“ und „Fremden“. Der Rassismus der Mitte muss als Problem erkannt werden.
3. Zivilgesellschaftliche Expertisen anerkennen und nutzen
Der derzeitige Schock der politisch Verantwortlichen über den Terror des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ lässt sich nur damit erklären, dass sie die öffentlich zugänglichen Informationen und Analysen der zivilgesellschaftlich Aktiven gegen Rechts und Rassismus – Antifagruppen, Bündnisse und Beratungsprojekte – offenbar komplett ignoriert und stattdessen nur auf die Geheimdienste gehört haben. Wer die falschen BeraterInnen in der Auseinandersetzung mit der extremen Rechten setzt, kann nur verlieren – und spielt mit dem Feuer. Künftig muss der Erfahrungsschatz der zivilgesellschaftlichen ExpertInnen angemessenes Gehör finden.
4. Staatliche Alimentierung der Neonazis beenden, V-Leute abschaffen
V-Leute sind vom Staat bezahlte Neonazis, die Steuergelder dazu verwenden, um Neonazistrukturen auszubauen und zu stabilisieren sowie staatliche Stellen allenfalls mit fragwürdigen Informationen zu versorgen. In der Geschichte der deutschen Neonazibewegung waren immer wieder V-Männer und -Frauen in tödliche Attentate (Wehrsportgruppe Hoffmann) und Brandanschläge (Solingen) involviert, haben die Produktion und den Vertrieb neonazistischer Hassmusik organisiert (Brandenburg und Sachsen), NPD-Landesverbände am Laufen gehalten (Nordrhein-Westfalen), mit Steuergeldern militante Neonazistrukturen wie den Thüringer Heimatschutz und Blood&Honour aufgebaut und ein NPD-Verbot im Jahr 2003 verhindert.
5. Lückenlose Aufklärung und Konsequenzen auf allen Ebenen
Alle Daten und Informationen, die notwendig gewesen wären, um mit polizeilichen und rechtsstaatlichen Mitteln schon 1998 – vor Beginn der rassistischen Mordserie – gegen den Kern des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) vorzugehen, lagen den Strafverfolgungsbehörden und Geheimdiensten gleichermaßen vor. Doch diese Informationen wurden mit einer Mischung aus Verharmlosung, Entpolitisierung und Inkompetenz von Polizei, Justiz und Geheimdiensten ignoriert, wie sie bei rechter Gewalt immer wieder zu beobachten war und ist. Wer jetzt Aufklärung verspricht, muss überall dort, wo Versagen offenkundig geworden ist, auch personelle Konsequenzen ziehen, egal ob in Innenministerien, Geheimdiensten oder Strafverfolgungsbehörden.
Die Angehörigen der Ermordeten, die Verletzten der Nagelbombenanschläge und die Communities, die durch die Attentate der NSU unmittelbar betroffen sind, aber auch die Gesellschaft als Ganzes haben ein Recht darauf, dass eine lücken- und schonungslose Aufklärung in aller Öffentlichkeit stattfindet.
6. Nebelkerze NPD-Verbot ad acta legen
Die zum x-ten Mal geführte Debatte über ein NPD-Verbot verstellt den Blick auf das schockierende Ausmaß staatlicher Verharmlosung der extremen Rechten und gesamtgesellschaftlichen Rassismus. Effektiver als jede reflexartige Debatte wäre ein geschlossenes Vorgehen aller demokratischen Parteien dort, wo sie mit der NPD konfrontiert sind. Die NPD und die extreme Rechte sind überall dort stark, wo demokratische Parteien und die Zivilgesellschaft ihnen nicht ge- und entschlossen entgegen treten. Dass sich, wie in Sachsen, die CDU-geführte Regierung nach diskreditierenden parlamentarischen Anfragen der NPD nicht zur wertschätzenden Unterstützung von Beratungsprojekten gegen Rechts durchringen kann, ist kein Einzelfall.
7. Engagement gegen Rechts braucht Anerkennung und Unterstützung statt Diffamierung und Kriminalisierung
Bei den Protesten gegen den Neonaziaufmarsch in Dresden im Februar 2011 wurden Hunderttausende Telefonate abgehört, bei Ermittlungen gegen NeonazigegnerInnen wegen Aufrufen zu Blockaden wird nicht einmal mehr vor Kirchgemeinden Halt gemacht. Anstatt Antifa-Gruppen, GewerkschafterInnen, Bündnisse gegen Rechts, KommunalpolitikerInnen und andere zu diffamieren und zu kriminalisieren, müssen sie Anerkennung, Unterstützung und Ermutigung durch politisch Verantwortliche aller Parteien erfahren. Wer Misstrauen gegen engagierte BürgerInnen sät, wird mehr rechte und rassistische Gewalt ernten. Und wer militante Kameradschaften schwächen will, muss alternative, nicht-rechte Jugendkulturen fördern.
8. „Extremismusklausel“ abschaffen
Die Bundesregierung zwingt die Projekte gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus zur Unterschrift unter eine so genannte „Demokratieerklärung“, mit der sich die Projekte verpflichten sollen, ihre PartnerInnen auf Verfassungstreue zu prüfen und sie zu bespitzeln. Als Grundlage für die Einschätzung der Verfassungstreue von KooperationspartnerInnen sollen ausgerechnet die Berichte des Verfassungsschutzes dienen. Die rassistischen Diskurse aus der Mitte der Gesellschaft bleiben dabei außen vor. Die zivilgesellschaftliche Arbeit wird seit Jahren beeinträchtigt durch die historisch falsche, wissenschaftlich unsinnige und politisch gefährliche „Extremismustheorie“, die Rechtsextremismus und Linksextremismus und damit auch Faschismus und Antifaschismus gleichsetzt.
9. Langfristige Planungssicherheit für Projekte gegen Rechtsextremismus und Ausweitung der bewährten Beratungsprojekte in den alten Bundesländern
Die Arbeit gegen die extreme Rechte braucht einen langen Atem, ist eine gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe und kein Strohfeuer und muss entsprechend dauerhaft gefördert werden. Außerdem sind rechte Gewalt und extrem rechte Aktivitäten keine Ostprobleme. Die Mehrheit der NSU-Morde ereignete sich in den alten Bundesländern – in Regionen, in denen seit langem militante Neonazistrukturen aktiv sind. Die Beratungsprojekte in den neuen Bundesländern und Berlin arbeiten seit nunmehr über 10 Jahren erfolgreich und unabhängig, dennoch wurden ihnen wiederholt die Mittel gekürzt.
Die Mobilen Beratungsteams sind AnsprechpartnerInnen für KommunalpolitikerInnen und Zivilgesellschaft; die Beratungsprojekte für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt unterstützen und begleiten Betroffene, ZeugInnen und Angehörige bei der Bewältigung der Tatfolgen. Diese Projekte sind derzeit mit zum Teil massiven Mittelkürzungen konfrontiert. In den alten Bundesländern sind sie komplett unterfinanziert oder existieren aus Mangel an Fördergeldern erst gar nicht. Wenn Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) jetzt erklärt, in ihrem Haushalt seien die Millionen aus dem Programm gegen „Linksextremismus“ noch nicht abgerufen worden, dann müssen diese Gelder umgehend zum Aus- und Aufbau der bewährten Strukturprojekte gegen Rechts zur Verfügung gestellt werden. Das wäre ein erster Schritt, dem weitere – wie ein Ende der Kürzungen bei den Antidiskriminierungsbüros – folgen müssen.
10. Rassismus endlich beim Namen nennen
Es ist unbegreiflich, dass im Zusammenhang mit den NSU-Morden von „Fremdenfeindlichkeit“ die Rede ist. Die Ermordeten waren mitnichten „Fremde“, „Türken“ oder „Griechen“, sondern repräsentieren die Mitte unserer Gesellschaft. Es ist Zeit, endlich von Rassismus und dem Wahn der „White Supremacy“ („Überlegenheit der Weißen“) zu sprechen, denn dies war das Motiv der Neonazis. Wir wollen eine Gesellschaft, in der alle Menschen gleiche Rechte haben und gleich geschützt werden – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Status und allen anderen „Merkmalen“.
Erstunterzeichner:
* ezra – Mobile Beratung für Opferechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen
* Kulturbüro Sachsen e.V.
* LOBBI – Landesweite Opferberatung, Beistand und Information für Betroffene rechter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern
* Miteinander e.V. – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt
* Mobile Beratung im Regierungsbezirk Münster. Gegen Rechtsextremismus, für Demokratie (mobim)
* Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Köln
* Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt
* Opferperspektive Brandenburg e.V.
* Opferberatung der RAA Sachsen
* Reach Out – Opferberatung und Bildung gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, Berlin
* Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) Mecklenburg-Vorpommern e. V.
* Verein für demokratische Kultur in Berlin e.V.
Sprachlosigkeit überwinden!?
Mahnwache für Demokratie & Toleranz am Freitag auf Georgenplatz
Stadt wehrt sich gegen Nazi-Image! Und wer wehrt sich gegen Nazis?
Nachfolgend der »Zwickauer Appell für Demokratie und Toleranz« von Sabine Zimmermann und Pia Findeiß:
„Deutschland ist schockiert und fassungslos angesichts der Enthüllungen um das Wirken der braunen Terrorzelle, die zuletzt ihren Sitz in Zwickau hatte. Viele Zwickauerinnen und Zwickauer sind sprachlos und betroffen, dass das rechte Mordtrio unbehelligt und scheinbar unbemerkt inmitten unserer Stadt gelebt hat.
Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern möchten wir den Opfern der braunen Mörder gedenken und zeigen, dass Zwickau keine Heimstätte rechtsextremen Terrors ist und dem braunen Gedankengut eine klare Absage erteilt. Seit 1990 sind in Deutschland über 130 Menschen durch rechte Gewalt zu Tode gekommen. Die Entdeckung der rechtsextremen Terrorzelle in Zwickau muss jetzt auch dem Letzten die Dramatik der Situation vor Augen führen.
Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich am Freitag, dem 25.11.2011, um 18.00 Uhr auf dem Zwickauer Georgenplatz zu versammeln. Überwinden wir gemeinsam unsere Sprachlosigkeit und senden von Zwickau aus einen klaren Appell für Demokratie und Toleranz!“
Jaja, die Sorge der Oberhäupter um den guten Ruf ihrer Stadt ist auch dem »Baumhaus« ein sehr bekanntes Argument. Zuletzt wurde mit dessen Hilfe jede weitere Verhandlung hinsichtlich eines AJZ in Zwickau abgebrochen, denn linke Jugendliche beziehungsweise Antifaschisten, die seit Jahren die Naziproblematik thematisieren, gelten in Zwickau als Nestbeschmutzer und schaden dem guten Ruf der Stadt.
Wenn aber urplötzlich eine Nazi-Terror-Gruppe unter der Bezeichnung »Zwickauer Zelle« in den bundesweiten Medien auftaucht, herrscht im Rathaus hektische Betriebsamkeit und die Bevölkerung wird zur Rettung ihres Image auf die Straße gebeten. Doch leider ist zu befürchten, dass spätestens, wenn das Rauschen im Blätterwald verklungen ist, in dieser Stadt wieder zum üblichen Tagesgeschäft übergegangen wird. Was in Zwickau so üblich ist, lässt sich zum Beispiel anhand einer Chronik von Nazi-Aktivitäten ablesen.
Als »Baumhaus« rufen wir dazu auf, zum Georgenplatz zu kommen und ein Zeichen GEGEN NAZIS zu setzen. An die Mahnwache am Freitag richtet sich die Hoffnung, dass die Stadt Zwickau ihrer um das Image bemühten Symbolpolitik, ernsthafte Maßnahmen gegen die Nazis in dieser Stadt folgen lässt: die Unterstützung der alternativen Jugendkultur wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung!
Kein Platz für linke Jugendliche
Zwickau: Verwaltung sperrt sich gegen alternatives Freizeitzentrum
Ein Bericht von Marion Baumann in der „Jungen Welt“ vom 14. November
Seit mehr als zwei Jahren versuchen Jugendliche zusammen mit dem Verein Roter Baum e.V. ein alternatives Jugendzentrum mit dem Namen »AJZ Baumhaus« im sächsischen Zwickau aufzubauen. Dabei stoßen sie seitens der Stadt auf Widerstand und sind mit der Angst der Hauseigentümer vor rechtem Vandalismus konfrontiert. »Eine alternative und antifaschistische Jugendkultur wird kriminalisiert, während ›Freie Kräfte‹ und Nazihools sich frei in der Stadt bewegen können und ihrem Aktionismus in Form von Übergriffen auf Antifaschisten und antifaschistische Demonstrationen frönen« heißt es in einem Brief, der Ende Oktober als Unterstützungsaufruf aus Zwickau versendet wurde.
Durch die Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) wird die linke Szene skandalisiert und der Roter Baum e.V. als »kriminelle Vereinigung« bezeichnet. Dabei stehen die Aktivisten unter Generalverdacht. »Alles, was links aussieht, müssen wir gewesen sein« macht René Hahn, Linke-Stadtrat und Sprecher des »Roter Baum e.V.« Zwickau, die Situation deutlich. Tatsächlich scheiterten die Verhandlungen über ein Projekt, nachdem gegen einige Mitglieder des »Roter Baum e.V.«, darunter René Hahn, Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch eingeleitet wurden. Die Ermittlungen wurden alle eingestellt. Die Stadt gab ihre ablehnende Haltung dennoch nicht auf.
Nach rechtsextremistischen Übergriffen auf dem diesjährigen Stadtfest in Zwickau forderte die sogenannte Opferberatung der RAA Sachsen (»Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie«) die Unterstützung des »AJZ Baumhaus«. Allein 2010 wurden durch die Opferberatungsstelle 239 rechtsmotivierte und rassistische Angriffe in Sachsen registriert, wie aus der jährlichen Statistik hervorgeht.
Die Stadtverwaltung wirft den antifaschistischen Jugendlichen vor, »illegale« Partys zu organisieren. Aber nach Aussage der Betroffenen handelt es sich dabei um den Versuch, eine alternative Klubkultur im ländlichen Raum zu etablieren. Und tatsächlich wären Partys in leerstehenden Häusern nicht nötig, hätte man ein eigenes Gebäude, so René Hahn.
Im Gegensatz zu Zwickau haben andere Städte in Sachsen alternative Hausprojekte, die einen Freiraum bieten. So zum Beispiel Glauchau, Schwarzenberg und Plauen. In Chemnitz wird das bestehende AJZ durch die Kommune bezuschußt, auch wenn diese Förderung auf Grund der Haushaltslage in den letzten Jahren immer wieder gekürzt wurde.
Im Moment scheint die Realisierung eines vergleichbaren Projekts in Zwickau unmöglich. Für die OB ist ihr »Nein« endgültig, obwohl der Häuserleerstand ein großes Problem für die Stadt darstellt. Warum nicht auf Erfahrungen aus Leipzig zurückgreifen, wo seit Jahren ein erfolgreiches »Wächterhausprojekt« besteht? Hierbei erhalten Vereine, Künstler oder Wohngruppen leerstehende Häuser zur Nutzung und sorgen so dafür, daß diese vor Witterungsschäden und dem endgültigen Verfall bewahrt werden. In Zwickau das Ziel eines alternativen Jugendzentrums bis auf weiteres ohne Unterstützung der Kommune weiterverfolgen müssen.
Gedenken gegen das Vergessen
Gedenkaktion anlässlich der Novemberpogrome am 9. November 1938
Aufruf: Den Toten ehrendes Gedenken und Mahnung für heute!
Liebe Bürgerinnen und Bürger, vor mehr als sieben Jahrzehnten brannten in ganz Deutschland unzählige Synagogen. Damit begann eine in der Weltgeschichte beispiellose Verfolgung und Vernichtung von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, wozu deren Glaubensbekenntnis benutzt wurde. Heute werden erneut Schuldzuweisungen laut und leider oft unbedacht an Stammtischen wiederholt, wonach „die Anderen“, ob Jüdinnen und Juden oder Migrantinnen und Migranten, für die soziale Schieflage in der Bundesrepublik Schuld trügen. Vergessen wir nie, wohin dies führte: Zu millionenfacher Verfolgung, Entrechtung und der systematischen Ermordung von Jüdinnen und Juden.
Wir wenden uns entschlossen gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus! Darum: Reinigen wir gemeinsam zur Mahnwache die Stolpersteine und entzünden wir an jedem Stolperstein eine Kerze zur Erinnerung und Mahnung an die Opfer der NS-Diktatur. Damit machen wir die Verbrechen wieder sichtbar! An den ehemaligen Wohnorten verschleppter Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, politisch und konfessionell Verfolgter, Homosexueller und Euthanasieopfer werden Blumen zum Gedenken an die Opfer niedergelegt.
Gedenken an den Stolpersteinen am 9. November 2011 von 18:00 bis 18:30 Uhr. Kommen auch Sie! Weitere Informationen unter: 9ternovember.de!
Infoveranstaltung Wächterhaus – Hauserhalt durch Nutzung
Am Donnerstag, den 20. Oktober, um 17:00 Uhr im Alten Gasometer
In Zwickau gibt es Leerstand. In Zwickau gibt es alte Häuser, die mehr und mehr verfallen. Dies trägt nicht gerade zum schönen Stadtbild bei. Auf der anderen Seite gibt es hier Menschen, Organisationen, Vereine, Künstler und andere Unternehmungen, die Raum brauchen. Um sich zu entfalten, sich zu organisieren, um etwas zu bewegen. Um Ideen zu verwirklichen. Um zu experimentieren.
Wie kann man diese beide Fakten zusammenbringen? Wie können die beiden Situationen gelöst werden, so dass alle davon profitieren? Mit dem Konzept Wächterhaus. Dabei wird das vom Verfall bedrohte Haus von mehreren Leuten, Organisationen genutzt und dadurch wird der Verfall des Hauses aufgehalten.
Die Nutzung des Hauses verhindert Vandalismus und grenzt Witterungsschäden ein, da sie von den Nutzern schnell entdeckt und behoben werden. Viel Fläche für wenig Geld ist die Maxime, denn es gilt in Zeiten des Überangebotes Fläche zu verwenden und Nutzungen zu extensivieren, was aufgrund der günstigen Nutzungskonditionen möglich wird.
In Leipzig wird dieses Konzept seit Jahren umgesetzt. Erfolgreich! Nun wollen wir auch in Zwickau schauen, ob wir ähnliches bewegen können.
Am Donnerstag ist eine Infoveranstaltung. Und jeder der an der Thematik interessiert ist, kann vorbeikommen. Jeder, der Raum braucht. Jeder der leere Immobilien hat. Jeder der als Multiplikator dienen kann. Jeder, der nicht zusehen will, wie um alte Häuser nur Absperrungen gezogen werden, damit niemand von herunterfallenden Steinen getroffen wird.
Flashmob: »Capitol reloaded«
Die Junge LINKE. ruft zu einem Flashmob am Capitol in Planitz auf
Aktion soll Diskussion zur Wiederbelebung verfallener Gebäude anregen
Unter dem Titel „Capitol reloaded – Zwickauer Filmnacht“ wird die Junge LINKE. Zwickau die Kinokasse des ehemaligen Planitzer Filmpalastes am 16. September für eine halbe Stunde wieder eröffnen. Von 19 Uhr bis 19:30 Uhr bittet die Gruppe alle Interessierten sich am Capitol einzufinden, gern auch mit Erinnerungsfotos oder Schildern die auf die Situation des Capitols verweisen.
Die Aktion soll auf verlassene und verfallene – speziell auch kulturelle – Gebäude aufmerksam machen und Diskussionsprozesse zur Nutzung und Wiederbelebung dieser anregen. Passend dazu wird im Anschluss ein Dokumentarfilm über Hamburg gezeigt. Dieser wird bei schönem Wetter im Schloßpark Planitz zu erleben sein. Bei schlechtem Wetter gibt es einen Ausweichstandort. Alles weitere erfahren Besucher beim Erwerb der Tickets an der Kinokasse. Karten sind zum Solipreis – ab 1 Cent – erhältlich. Passend zur Location kann auch in D-Mark oder Pfennig bezahlt werden.
IBUg 2011 in Meerane
Industriebrachen-Umgestaltung 2011 – Festival für Urbane Kultur
Vom 2.-4. September kann das Gesamtkunstwerk in Meerane besichtigt werden
Die IBUg ist ein urbanes Kulturprojekt im ländlichen Raum mit der Zielsetzung, Graffiti, Street-Art und Installationen (Urban Art) einem breitem Publikum näher zu bringen und als eigenständige Kunstformen zu etablieren. Die IBUg stellt für Künstler ein einzigartiges Forum der künstlerischen Arbeit und der Präsentation ihres Schaffens dar. Die Förderung von Kunst und Kultur ist eines der wichtigsten Ziele der IBUg. Neue Stile sollen in der freien künstlerischen Arbeit entwickelt und einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Zudem soll dem Verfall preisgegebenen industriellen Anlagen neues Leben eingehaucht und so das Bewusstsein der Bevölkerung für Kunst, Kultur und Architektur geschärft werden. Die IBUg setzt in einer Region, die durch Arbeitslosigkeit, Überalterung und ein geringes kulturelles Angebot geprägt ist, beispielhafte Impulse.
Vom 2. bis 4. September öffnet der „IBUg Pallast“ seine Türen. Das umfangreiche Rahmenprogramm bietet u.a. eine IBUg-Kneipe, die bereits während der Kreativphase erste Einblicke in das Schaffen der Künstler gewährt, einen Urban Art Markt, T-Shirts, Taschen sowie Arbeiten der IBUg-Künstler, ein Filmprogramm über urbane Kunst und Kultur, eine IBUg-Modenschau sowie eine Tombola. Zu den Höhepunkten des Wochenendes gehören außerdem die Vorträge des Dresdner Künstlers Jens Besser, der sein aktuelles Buch „Lak Aan Braak“ über ein gleichnamiges Mural Art Projekt in den Niederlanden vorstellt, und von Matze Jung vom Archiv der Jugendkulturen aus Berlin, der über Graffiti in den Favelas von Rio de Janeiro berichtet.
Geöffnet ist der „IBUg Pallast“ am Freitag von 15 bis 20 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 10 bis 20 Uhr. Am Samstagabend lädt die traditionelle IBUg-Party ab 22 Uhr zum Feiern und Tanzen zu feinsten Hip Hop-Beats ein. Der Eintritt kostet 5,- Euro. Mehr Informationen unter: www.ibug-art.de!
Die Party erfasst alle
Erneut neonazistische Übergriffe auf dem Zwickauer Stadtfest
Opferberatung fordert Unterstützung des »Baumhaus« statt Kriminalisierung
Am vergangenen Wochenende wurde nicht nur das ehemalige Internat besetzt, nein, denn wie die „Freie Presse“ schreibt, „feierte sich die Schumann-Stadt selbst“. Und was das bedeutet, konnte man bereits im Jahr 2009 auf dem Stadtfest erleben, als sich etwa 40 Neonazis mit der Polizei prügelten. Die Lokalzeitung wusste seinerzeit von „30 betrunkenen Fußballfans“ zu berichten.
Auch in diesem Jahr erlebten 170.000 Menschen „Sonne, Spaß und gute Laune“. Abermals dürfte die Veranstaltung nicht allen Besuchern in guter Erinnerung bleiben. Die Opferberatungsstelle des RAA Sachsen teilte gestern mit, dass eine Gruppe Punks auf dem Stadtfest von 40 Neonazis attackiert wurde. Einem der Betroffenen wurde das Nasenbein gebrochen.
Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes spricht in der „Freien Presse“ vom „ruhigsten Stadtfest, das wir bisher hatten“. Unterstrichen wird diese Meldung mit einer Bildergalerie auf den Internetseiten der „Freien Presse“. Zwischen jeder Menge gutgelaunter Menschen, entdeckt der Betrachter ein Bild mit zwei fröhlichen Burschen, denen ihre menschenverachtende Ideologie unübersehbar auf die Brust geschrieben steht. Beide tragen T-Shirts des neonazistischen Versandhandels „Front Records“ aus Wurzen. Auf denen sind Sprüche wie „Division Heimatschutz – Ruhm und Ehre bis zum Tod“ zu lesen. Aber warum soll man sich auch an Neonazigewalt und -propaganda stören, denn schließlich hat die Party mal wieder alle erfasst.
Nachfolgend die Mitteilung der Opferberatungsstelle: „Chemnitz/Zwickau. Sieben Punks machten es sich am Samstagabend gegen 22 Uhr am Rande des Stadtfestes gemütlich, als sie eine ca. 40 Personen starke Gruppe bemerkten, die sich in ihre Richtung bewegten. Den Punks wurde schnell klar, dass es sich bei den Personen um Neonazis handelte, als diese die Gruppe der Punks mit „Scheiß Zecken“ beleidigten. Die Beschimpfungen gingen schnell in Fußtritte und Schläge über.
„Es ging alles ganz schnell“, beschreibt im Nachgang einer der Betroffenen den Angriff, „die Nazis waren zum Teil vermummt und haben einfach nur auf uns eingedroschen.“ Einem der Betroffenen wurde das Nasenbein gebrochen, er musste ambulant behandelt werden. Die Tat wurde angezeigt.
„Rechte Gewalt ist in Zwickau keine Ausnahme“, berichtet André Löscher von der Opferberatung des RAA Sachsen e.V.. „ In den zurückliegenden Monaten wurden vor allem Punks mehrfach von Neonazis körperlich angegriffen oder bedroht. Was sich die Betroffenen nun wünschen, ist eine Solidarisierung der Stadtspitze und ein schneller Ermittlungserfolg der Polizei. Diese Gewalt ist ein Angriff auf die Vielfalt der Stadt Zwickau und damit auf alle Zwickauer Bürgerinnen und Bürger. Dies muss auch genauso benannt und entsprechend entschlossen gehandelt werden.“, so Löscher weiter. In der ersten Jahreshälfte wurden der Opferberatung bereits sechs rechtsmotivierte Angriffe und Bedrohungen gemeldet.
„Diese Häufigkeit verdeutlicht, wie wichtig die Etablierung einer bunten und offenen Kultur in der Stadt Zwickau ist.“, erklärt Löscher abschließend. Es gibt Jugendliche und Vereine, wie der „Rote Baum e.V.“ in der Stadt, die genau dies wollen und Unterstützung verdienen. Die Erfahrungen aus anderen Regionen Sachsens zeigen, dass eine Kriminalisierung antifaschistischen Engagements eine Stärkung der Neonazis bewirkt.“
Die Opferberatungsstelle des RAA Sachsen e.V. zur Unterstützung Betroffener rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt ist im Internet zu erreichen unter raa-sachsen.de!
Vokü is back!
Volxküche ab morgen wieder jeden Donnerstag im BuZe (Gasometer)
Ab 18:00 Uhr gibt’s vegetarisches oder veganes Essen zum Solipreis
Jeden Donnerstag in Zwickau! Gutes Essen in gemütlicher Runde, fleischfrei und zum Solipreis. Das ist das Konzept der Volxküche in Zwickau. Schmatzen – Quatschen – Schmecken lassen! Aktuelle Infos auf den Facebook-Seiten der Volxküche unter: facebook.com/vokuezwickau!
Besetzung des ehemaligen Internats
Mehrere Jugendliche hielten Haus für zehn Stunden besetzt
Aktion verdeutlicht, dass Ignoranz der Stadt Zwickau keine Lösung sein kann
Am heutigen Samstag, den 20. August, hielten mehrer Jugendliche das ehemalige Internat des Robert-Schumann-Konservatoriums für etwa zehn Stunden in offizieller Besetzung. Die BesetzerInnen gaben in einer ersten Stellungnahme an, dort ein Alternatives Jugendzentrum (AJZ) einrichten zu wollen. In Bezugnahme auf die bislang erfolglosen Bemühungen unseres Jugendvereins brachten sie weiterhin ihre Enttäuschung über die bereits zu Jahresanfang gescheiterten Verhandlungen zwischen Stadt Zwickau und „Rotem Baum“ zum Ausdruck.
Mit dieser Besetzung wurde eines von etwa 280 leerstehenden Häusern in Zwickau für einige Stunden zumindest perspektivisch einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Gegen 18:00 Uhr sorgte die Polizei mit einer Räumung dafür, dass in Zwickau alles bleibt wie es ist.
Einer wachsenden Zahl an leerstehenden Immobilien steht das Bedürfnis vieler Jugendlicher nach einem AJZ in Zwickau gegenüber. Dieser Widerspruch, der wohl allein auf dem Papier problemlos zu lösen scheint, bleibt bestehen. Über die Ursachen lässt sich nur mutmaßen.
Im Falle des Internats an der Paradiesbrücke handelt es sich um ein mehr als sieben Jahre leerstehendes Gebäude im Besitz des Freistaat Sachsen beziehungsweise in Verwaltung des Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagment (SIB). Für eine sinnvolle Nutzung gibt es seitens der Eigentümer weder Konzepte noch Ideen. Auf absehbare Zeit ist dieses Gebäude – wie viele andere – dem Abriss geweiht. Dennoch wurde zunächst der Jugendverein „Roter Baum“ vom Verhandlungstisch mit der SIB vertrieben, als auch aktuell die BesetzerInnen des Platzes verwiesen. Abschließend hegen wir zumindest die Hoffnung, dass in Sachen AJZ in Zwickau noch nicht die letzten Worte gesprochen sind; auch wenn am heutigen Tage ein weiteres mal die Ignoranz gegenüber der alternativen Jugend in Zwickau gesiegt hat. Die Stellungnahme der BesetzerInnen gibt’s hier: paradies.blogsport.de!
Wie wär’s mal wieder mit Fussball?
Am Sonntag startet Marienthal United 08 in die neue Fußballsaison
Um 15 Uhr wird das Pokalspiel gegen den Kreisoberligisten Crossen angepfiffen
Das nunmehr dritte Jahr im offiziellen Spielbetrieb beginnt für die symphatischen Kicker von United mit einem echten Knüller! Am Sonntag, den 14. August, ist mit der ersten Mannschaft des TSV Crossen ein Kreisoberligist zu Gast. Dem Team gelang in der vergangenen Saison der Staffelsieg in der ersten Staffel der Fußball-Kreisliga und damit der sofortige Wiederaufstieg.
Das ungleiche Duell mit unserem Lieblingsclub aus der dritten Kreisklasse ist Ergebnis der Auslosung der ersten Runde des Kreispokals. Bekanntermaßen ist im Pokal alles möglich; United kann also nur als Gewinner vom Platz gehen! Um 15:00 Uhr wird die Begegnung auf dem Ernst-Grube-Platz in Pölbitz angepfiffen und das Team in braun-weiß zählt natürlich auf euren Support.
Die Punktspielsaison beginnt für United übrigens zwei Wochen später und den Auftakt auf heimischem Platz gibt es erst (!) am 11. September in der Begegnung mit der zweiten Vertretung des FSV Dennheritz zu bestaunen. Wer keine Lust hat so lange zu warten, sollte am Sonntag auf jeden Fall dabei sein. United we stand! Mehr Infos zum Verein gibt es unter: united08.blogsport.de!
Störfaktor Festival am 16. Juli!
Ehemaliges Punk- und Skintreffen auch dieses Jahr am Schwanenteich
Sieben Punkbands lassen es ab 15:00 Uhr krachen | Für Verpflegung ist gesorgt
Was vor zwei Jahren als Punk- & Skintreffen begann, hat sich inzwischen zum »Störfaktor Festival« gemausert und ist eine feste Größe im Kalender der regionalen Punkszene geworden. Am bewährten Grundprinzip hat sich jedoch nichts geändert: der Spaß steht wie immer im Vordergrund und der Besuch bleibt günstig für euch! Die Veranstaltung am Schwanenteich geht in diesem Jahr mit insgesamt sieben Bands über die Bühne: Contienda Libertad (Plauen) https://contiendalibertad.bandcamp.com/
Namenlos (Berlin) https://youtu.be/7FIf45USWek
Todschick Gekleidet (Guben) https://todschickgekleidet.bandcamp.com/album/gro-stadtmetzgerei
Amokdrang (Jena), One Step Ahead (Limbach), PVD (Dresden) und Zwangsräumung (Gotha)! Für Verpflegung ist am 16. Juli übrigens auch gesorgt. Punks und Skins sind herzlichst Willkommen! Bitte kommt so zahlreich wie jedes Jahr!
Bands für Anti-NAZI Konzert gesucht
Gemeinsam mit dem DGB planen wir einen Antinazi Konzert- und Themenabend der vorr. im März statt finden soll!Dazu werden Bandvorschläge gesucht! Schreibt uns welche Künstler Ihr gern mal in Zwickau erleben wollt! Der Abend soll für 200-500 Besucher sein, dies solltet Ihr bei Euren Überlegungen berücksichtigen, da aber auch ein bisschen Kohle da ist, solltet Ihr Eure Fantasie nicht zu sehr eingrenzen! Vorschläge können bis Ende der Woche gemacht werden. Danach wird es eine Abstimmung geben!
Lesung zur Volxküche
Am Donnerstag sind Stefan Petermann und Martin Zerrenner zu Gast
Veranstaltung im Jugendcafé BuZe beginnt um 19 Uhr – Eintritt frei
Für unsere nächste Volxküche am kommenden Donnerstag, den 30.06.2011 haben wir ein besonderes Rahmenprogramm vorbereitet. Zu Gast ist Stefan Petermann und würde uns aus seinem neuesten Werk, dem Erzählungsband „Ausschau halten nach Tigern“ vortragen. Unterstützt wird er von seinem „XistY“-Bandkollegen Martin Zerrenner, der Gedichte und lyrische Texte im Repertoir hat. Eintritt kostet, dass ganze wie immer nicht; für die beiden werden wir einen Hut rumgehen lassen.
Stefan Petermann wurde im Dezember 1978 in Werdau geboren. Er studierte an der Bauhaus Universität in Weimar. 2009 erschien sein Debütroman „Der Schlaf und das Flüstern“ und in diesem Jahr „Ausschau halten nach Tigern“, ein Band mit seinen Erzählungen. Er wurde verschiedenfach ausgezeichnet, darunter mit dem Publikumspreis und den 3. Platz beim 14. MDR-Literaturwettbewerb. Seine „Erzählungen nebenan“ und „Der Zitronenfalter soll sein Maul halten“ wurden verfilmt und auf internationalen Festivals aufgeführt. 2010 erhielt er das Autoren-Arbeitsstipendium des Landes Thüringen. Er ist Mitbegründer des Filmkollektivs „1meter60 Film“ und lebt in Weimar.
Zur Person Martin Zerrenner: Bei „XistY“ wirkte Stefan jahre lang als Sänger und Martin neben ihm als Bassist. Über die Band sind die beiden seit ihrer Schulzeit befreundet. Martin ist bekannt auch ungewöhnlich Wege bei Lesungen zu gehen, so wie beim eingefügten Link, wo er für eine Lesung in Dresden sein Baby als Co-Autor auf Kassette mitgebracht hatte. Wir sind gespannt was er am Donnerstag präsentiert.
Stay Rebel geht in die dritte Runde
Vorschau in der Zwickauer „Freien Presse“ vom 24. Juni!
Festival in diesem Jahr unter dem Motto »Aufstand im Schlaraffenland«
Zwickau – Bereits zum dritten Mal steigt heute das Zwickauer Stay-Rebel-Festival des Vereins Roter Baum. Los geht es 17 Uhr im Picknickpark Perle an der Uhdestraße. Ziel der Organisatoren ist es, die Besucher zu mehr Engagement zu bewegen. Deshalb stehen am Nachmittag zunächst Workshops auf dem Programm. Bei einem Siebdruck-Workshop erfahren Interessierte, wie einfach es ist, eigene Textilien zu bedrucken. Im Anschluss informieren die Macher der Volxküche unter anderem über vegane und vegetarische Ernährung. Ab 19 Uhr werden fünf Bands auf der Bühne zeigen, wie sie sich Engagement und Courage vorstellen. Nach Hardcore bei der ersten Auflage und Elektro im vergangenen Jahr liegt der Schwerpunkt dieses Mal auf Punkrock.
Mit den Eastie Rois tritt eine Berliner Punkband auf, in deren Reihen Musiker spielen, die ihre musikalischen Wurzeln in der Region haben. Aus Leipzig kommt Möped, die sich in keine Schublade einordnen lassen wollen, aber seit 2005 schon einige Live-Erfahrung gesammelt haben. Mit dabei sind außerdem die Bands Gleichlaufschwankung aus Halle an der Saale, Die Arbeitslosen Bauarbeiter aus Chemnitz und eine Gruppe mit dem viel versprechenden Namen Feine Sahne Fischfilet. (cw)
Service Im Picknickpark Perle an der Uhdestraße heißt es heute ab 17 Uhr Stay Rebel. Den Eintritt gibt’s zum Solipreis, das heißt, jeder gibt soviel er will.
Stay Rebel Open Air 2011
Am 24. Juni ab 17 Uhr im Erlebnispark Perle | Eintritt gegen Spende
Workshops, Konzerte und ein bisschen Aufstand im Schlaraffenland
Der Timetable ins Glück!
ab 17:00 Workshop – „Volxküche – Warum eigentlich mit X?“
ab 17:00 Siebdruckwerkstatt – „Druck von unten“
ab 17:00 Vorstellung – „Netzwerk für Demokratie & Courage“
ab 19:00 EASTIE ROIS – Ex-Duckshit-Punk aus Berlin
ab 20:00 MÖPED – Trash-Punk aus Leipzig
ab 21:00 GLEICHLAUFSCHWANKUNG – Post-DDR-Punk aus Halle/Saale
ab 22:00 DIE ARBEITSLOSEN BAUARBEITER – Straßenpunk aus Chemnitz
ab 23:00 FEINE SAHNE FISCHFILET – Antifascist Punkrock aus Rostock
Solidarität mit dem Baumhaus!
Unterschriftenkampagne für ein Alternatives Zentrum in Zwickau
Bereits mehr als 350 Menschen erklären sich solidarisch
Seit über zwei Jahren engagiert sich der Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau für die Etablierung und Stärkung einer alternativen, toleranten und couragierten Jugendkultur. Menschen erhalten die Chance sich in emanzipatorische und kreative Projekte einzubringen. Die Einrichtung eines von jungen Menschen verwalteten Alternativen Zentrums gilt als großes Ziel! Waren es Anfang 2009 gerade mal dreizehn Enthusiasten, zeigen inzwischen über einhundert Mitglieder und noch mehr SympathisantInnen, dass dieses Anliegen von Bedeutung für Zwickau ist. Wir verlangen nicht viel und bieten einiges.
Was wir wollen ist ein Haus. Das klingt erstmal viel. Betrachten wir aber die Vielzahl der Mitwirkenden, ihre Ideen und kreativen Potentiale ist die Forderung eher bescheiden. Schauen wir dazu noch an, wieviele Häuser in Zwickau leer stehen, verfallen und zu einem Risiko für Leib und Leben werden, ist unsere Forderung ein großartiges Angebot. Denn wir fordern nicht einfach nur ein Haus, wir bieten an dieses mit unserem Einsatz wieder herzurichten, sinnvoll zu nutzen und damit die Kultur- und Bildungslandschaft unserer Stadt zu beleben. Junge Menschen wollen damit Verantwortung übernehmen und an den ihnen gestellten Herausforderungen wachsen.
Bei offenen Beratungen und Plenas sollen die Bau- und Veranstaltungsplanungen für das Haus mehrheitlich und gemeinsam entschieden werden. Auf diese Art wird Demokratieverständnis gelebt und Politikverdrossenheit und -frust bekämpft. Diese Punkte belegen unsere bisherigen Veranstaltungen. So planen wir für Juni unser drittes »Stay Rebel«-Festival bei dem Bildung und Unterhaltung mit Konzerten und Workshops verbunden werden. Zum zweiten Mal organisieren wir den »United Colours«-Streetsoccercup bei dem junge Menschen auf dem Hauptmarkt für Respekt und Toleranz dem runden Leder nachjagen. Jede Woche Donnerstag kochen wir mit unserer Volxküche vegane oder vegetarische Gerichte, zu der wir oftmals auch Filmabende, Diskussionsrunden oder Tischkickerturniere anbieten. Wir haben eine Siebdruckwerkstatt in der Textilien aller Art selbst bedruckt werden können. In unserem Sportverein Marienthal United spielen Mädchen und Jungs gemeinsam Fußball und auch Volleyball. Mit dem zehnstündigen Film »Shoah« haben wir uns sogar schon an einen „Filmmarathon“ gewagt. Wir beteiligen uns an vielen Demonstrationen und Diskussionsrunden. Im »Bündnis für Demokratie und Toleranz« und im »Interkulturellen Arbeitskreis« arbeiten wir mit und vertreten kritisch unsere Positionen. Wir haben also gemeinsam schon sehr viel auf die Beine gestellt und doch werden wir durch die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten immer wieder gebremst.
Wir bieten der alternativen Jugend eine Perspektive für die es sich zu engagieren und zu werben lohnt. Es gibt viele Möglichkeiten das »Baumhaus« bei seinen Aktivitäten zu unterstützen! Die einfachste Variante: unterschreibt und erklärt Eure Solidarität mit unserem Anliegen. Sendet uns Briefe oder Mails in denen Ihr erklärt, warum Ihr unser Ansinnen unterstützenswert findet. Auf Euren Wunsch werden wir diese auch veröffentlichen, um politischen Verantwortungsträgern klar zu machen, dass es wichtig ist alternative Jugendkultur zu fördern. Wenn Ihr mehr habt und geben möchtet, freuen wir uns auch über Spenden, egal ob in Sach- oder Geldform. Unser Verein funktioniert solidarisch: wer mehr hat, gibt mehr und ermöglicht so auch mehr für die anderen.
Unter den ErstunterzeichnerInnen sind unter anderem:
- Jusos, Grüne Jugend und Junge LINKE. Zwickau
- Andreas Marschner, Zwickau, Unternehmer
- Rico Knoor, Borna, Jugendkoordinator Linksjugend Sachsen
- Jörn Wunderlich, Limbach-Oberfrohna, Bundestagsabgeordneter
- Uwe Adamczyk, Zwickau, VVN-BdA Zwickau
- Fabian Blunck, Leipzig, Jugendpolitischer Sprecher DIE LINKE.Sachsen
- Udo Koncz, Zwickau, Tu Du Was e.V.
- Martin Böttger, Zwickau, GRÜNE Stadtrat
- Juliane Nagel, Leipzig, Stadträtin Leipzig
- Fabian Meister, Zwickau, Jusos
- Sebastian Dietzsch, Zwickau, Jusos
- Mario Schöbel, Zwickau, DGB
- Klaus Riedel, Zwickau, Stadtrat
- Lars Dörner, Zwickau, St. Vors. B90/GRÜNE Zwickau
- Martin Ohme, Zwickau, IGM/VKL
- Falk Neubert, Mittweida, Landtagsabgeordneter
- Martin Schöpf, Zwickau, Stadtrat Zwickau
- Karsten Eisenkrätzer, Meerane, Stadtrat Meerane
- Wolfgang Zierold, Vorsitzender DKP Zwickau
- Petra Mrasek, Mülsen, Kreisrätin, Ortsvorsteherin
- Enrico Glaser, Chemnitz, Vorstand AJZ e.V.
Von der Suche nach Alternativen
Nachbetrachtungen zur Demo für ein Alternatives Zentrum
»Eine Forderung, die man hier sofort unterschreiben will.«
Während die »Freie Presse« in ihrem Artikel betont, dass „am Ende glücklicherweise alles halb so wild“ gewesen sei und die „gewaltsamen Zusammenstöße“ wie auf wundersame Weise ausgeblieben sind, gibt es in dieser Stadt auch noch Menschen, die „die freiwillige Selbstentmündigung des standardmäßig politisch unauffällig bleibenden Ostdeutschen“ bemerken. Das klingt so gut, dass wir den Essay von textwärts auch auf unseren Seiten veröffentlichen müssen:
»Der Witz am Leben in so einer ostdeutschen Kleinstadt (Verzeihung: Großstadt – wir sprechen immerhin von Zwickau!) ist: Man fängt unweigerlich an, eine Protesthaltung zu entwickeln. Oder genauer: nach tatsächlichen oder möglichen Alternativen Ausschau zu halten, die für das Lebenswerte im Leben sorgen. Man denkt politisch. Was soll man auch tun, wenn man sein Leben nicht nur mit endlosem Eisessen in der Innenstadt, Einkaufsfahrten in die Bau-, Elektronik- und Bekleidungsmärkte und dem allabendlichen Gang in die Videothek verbringen will.
Wir also, kaum zwei Wochen in der viertgrößten sächsischen Stadt: gehen zur Demo. Unter dem Motto Stürmt das Schloss wird ein alternatives Jugend- bzw. Kulturzentrum gefordert. Eine Forderung, die man schon nach wenigen Tagen hier sofort unterschreiben will. Aus oben genannten Gründen. Man will nicht einsam, man will gemeinsam da sein. Man sucht Räume und Orte der Begegnung und findet – die Zwickau Arkaden. Ein richtiges Kino – Fehlanzeige. Und die Stadtkultur beschränkt sich momentan auf einen Frühlingsfest genannten Rummel und das VW-Treffen. (mehr…)
Du bist nicht allein!
RAA Sachsen unterstützt Betroffene rechter und rassistischer Gewalt
Ein Appell an die Medien und alle Sympathisanten des „Roten Baum“ Zwickau
Die Bilanz der letzten Tage ist erschreckend: eine Woche vor der Demo für ein AJZ tauchen in Zwickau zahlreiche Aufkleber auf, die offen zur Gewalt gegen Teilnehmer der Demonstration aufrufen. Am 8. Mai zerstören Nazis die Windschutzscheibe des Autos einer gegen Neonazis engagierten Frau. Daneben werden an Hauswände die Buchstaben „NS“ gesprüht, welche auf die „Nationalen Sozialisten“ verweisen. Im Vorfeld wurde im Stadtgebiet ein ebenfalls gegen Neonazis engagierter Mann in der eigenen Wohnung von drei Neonazis bedroht. Einer der Täter war im Besitz eines sogenannten Totschlägers.
Am vergangenen Freitagabend zog eine etwa 30 Personen umfassende Gruppe durch das Stadtgebiet, um gezielt Andersdenkende anzugreifen. Gegen Mitternacht wird eine einzelne Person schließlich von mindestens drei Angreifern verprügelt; ein Nasenbeinbruch und eine Gehirnerschütterung sind die Folge. Schließlich wird die Demo für ein AJZ am Samstag von Neonazis mit Feuerwerkskörpern beworfen und die Verletzung von TeilnehmerInnen beabsichtigt. Die Polizei konnte Schlimmeres verhindern. Diesen Geschehnissen gehen monatelange Drohungen gegen Mitglieder und Sympathisanten des Jugendvereins „Roter Baum“ Zwickau voraus.
Als wäre all dies nicht schon schlimm genug, ist bis zum heutigen Montag nicht ein einziges Wort darüber in den Medien zu lesen. Doch eine Kultur der Ignoranz und des Schweigens sind genau die falsche Reaktion. Denn leider besteht wenig Hoffnung darauf, dass diese Vorfälle die Ausnahme bleiben werden. Bereits seit geraumer Zeit ist zu beobachten, wie sich die sogenannten „Freien Kräfte“ aus der Zwickauer Naziszene zunehmend radikalisieren. Während im Jahr 2009 noch versucht wurde über die NPD-Liste in den Stadtrat einzuziehen, konzentriert die Gruppierung „Nationale Sozialisten“ ihre Aktivitäten zwei Jahre später zunehmend auf die Verfolgung Andersdenkender. Die neuerlichen Übergriffe erfolgen gezielt und sind Ausdruck einer Radikalisierung der rechten Szene.
Wir appellieren daher an euch: macht die Nazigewalt in Zwickau öffentlich. Schweigt nicht und versteckt euch nicht! Um der gewalttätigen Naziszene in Zwickau langfristig etwas entgegen setzen zu können, ist es von großer Wichtigkeit, dass sich Betroffene von Naziübergriffen bei der Polizei oder mindestens bei einer Beratungsstelle melden. Die RAA Opferberatung hat eine Beratungsstelle in Chemnitz und ist unkompliziert via Mobiltelefon 0172 9743 674 zu erreichen. Weitere Informationen erhaltet ihr unter raa-sachsen.de!
Friedliche Demo trotz massiver Störversuche
Mindestens 150 Menschen für ein AJZ auf Zwickaus Straßen
Besorgniserregende Radikalisierung der lokalen Naziszene zu beobachten
Am Samstag demonstrierten laut Zählung der Polizei 150 vor allem junge Menschen für ein Alternatives Jugendzentrum (AJZ) in Zwickau. Dabei trugen sie mit bunten Bannern ihre Unverständnis hinsichtlich der städtischen Politik auf die Straße und forderten lautstark: „AJZ JETZT!“. Doch auch die alltäglichen Zumutungen in der Provinz wurden thematisiert. Der größte Teil der Demonstranten kam aus Zwickau und den umliegenden Gemeinden; auch von einigen angereisten TeilnehmerInnen erhielt das Anliegen Unterstützung.
Bereits am Startpunkt, dem Platz der Völkerfreundschaft, und bei der Abschlusskundgebung am Georgenplatz kam es zu Störaktionen von Seiten der neonazistischen Kameradschaft „Nationale Sozialisten“. Dieser gewaltbereiten Gruppierung schloss sich am Samstag auch der, neuerdings Ex-, NPD-Stadtrat Peter Klose an. Aus der Gruppe wurden unter anderem Böller in die Demonstration geworfen und die Verletzung von TeilnehmerInnen beabsichtigt. Die begleitende Polizei bekam die Situationen nach Abschluss der Demonstration in den Griff und konnte die Demostörer festnehmen. So konnten Körperverletzungen, im Gegensatz zu den Vortagen, vermieden werden.
Denn an diesen kam es gehäuft zu Angriffen von Rechten auf Andersdenkende. So wurde am Wochenende vor der Demo das Auto eines Vereinsmitgliedes beschädigt und eine andere Person bedroht. Am Demovorabend wurde weiterhin eine Person zusammengeschlagen, dabei erlitt sie einen Nasenbeinbruch und eine Gehirnerschütterung. Außerdem wurde ihr für den Fall eines Besuches unsere Demonstration weitere Gewalt angedroht. Diese erschreckenden Geschehnisse unterstreichen die Dringlichkeit der Forderung der jungen Demonstranten nach einem AJZ, welches gerade auch als Schutzraum vor neonazistischer Gewalt dienen soll.
An der Paradiesbrücke, in Sichtweite zum seit Jahren leerstehenden ehemaligen Musikinternat, sprach der Zwickauer Ehrenbürger Erwin Killat den Engagierten Mut zu. Er ist trotz seines hohen Alters überzeugt, noch mitzuerleben wie ein AJZ in Zwickau entstehen wird. Des weiteren wies er seine ZuhörerInnen auf ihre Verantwortung für die Zukunft der Stadt Zwickau hin. Zwischen Gewandhaus und Robert-Schumann-Denkmal berichteten Benjamin Bellee vom „Roten Baum“ Dresden und Enrico Glaser vom AJZ Chemnitz von den Erfahrungen in ihren Einrichtungen und kritisierten die mangelnde Unterstützung der Stadtoberen in Zwickau. Insbesondere in letztgenannter Rede wurde hervorgehoben, dass zwischen Kommune und alternativen Kulturschaffenden ein starkes Band des Vertrauens bestehen kann, von welchem letztlich alle Beteiligten profitieren. Zum Abschluss mahnte René Hahn vom veranstaltenden „Roten Baum“ Zwickau die TeilnehmerInnen Stolz auf das bereits Erreichte zu sein. Trotz der Widerstände muss sich im Kampf für ein AJZ weiterhin engagiert werden und angesichts der zunehmenden Nazigewalt ist solidarisches Handeln wichtiger denn je.
Auf geht’s!
Licht und Schatten vor der morgigen Demo
Vereinsmitglieder werden von Neonazis bedroht
Spätestens nachdem unsere Demonstration in der aktuellen Ausgabe der bundesweiten Wochenzeitung Jungle World gar zum „Tipp der Woche“ gekürt wurde, rechnen wir für morgen mit einer respektablen TeilnehmerInnenzahl. Der Erfolg unserer Mobilisierungsarbeit hat uns positiv überrascht. Dass in Zwickau für die Einrichtung eines Alternativen Zentrums gekämpft wird, hat sich inzwischen weit über die Stadtgrenzen hinaus herumgesprochen.
Dennoch gibt es nicht nur positive Neuigkeiten zu vermelden, denn durch unseren Erfolg fühlen sich die Zwickauer Dorfnazis bedroht und reagieren mit offener Gewalt. Nachfolgend möchten wir auf eine Pressemitteilung der Opferberatungsstelle des RAA in Chemnitz hinweisen – Aufruf zur Gewalt gegen Demobesucher – und wünschen euch und uns für den morgigen Tag alles erdenklich Gute!
Aufruf für Demo am 14. Mai in Zwickau!
Stürmt das Schloss: Demo für ein Alternatives Zentrum in Zwickau
Aufruf gleich als *PDF öffnen! – Ausdrucken! – Verteilen!
Hallo Zwickau! Du bist „die großartigste Kleinstadt in Sachsen“, behauptet zumindest ein 32-jähriger Buchautor, der seine Kindheit in der Stadt verbrachte, aber bezeichnenderweise längst in Dresden wohnt. Mit seiner „Liebeserklärung“ war ihm ein kräftiges Schulterklopfen von allen Seiten sicher. Doch wir wissen es besser: Zwickau ist nicht einmal Durchschnitt.
Denn was hat die Stadt zu bieten? Zum Beispiel ein hippes Shopping- und Kneipenparadies in historischem Ambiente für all jene, die es sich leisten und dem stumpfsinnigen Alltag etwas abgewinnen können. Doch Wohlfühlen lässt es sich hier nicht. Denn bevölkert wird die Stadt in der Überzahl von den Übriggebliebenen: deutsche Spiesser, ignorante Provinzbürger und betrunkene Nazis. Die meisten der Anderen haben der Stadt den Rücken zugekehrt.
Insbesondere für junge Menschen ist es schwer in diesem Umfeld nicht der Verblödung anheim zu fallen. Doch bis mindestens zur Volljährigkeit musst du es schon aushalten. Du musst dich damit arrangieren, dass deine schönsten Erinnerungen ihren Ausgang meist auf dem Weg zur Autobahn oder zum Bahnhof nahmen. Da werden selbst die Ausflüge in die umliegende Provinz – nach Plauen, Glauchau oder Schwarzenberg – zum Erlebnis. Dann hoffen auf einen Lehr- oder Studienplatz in Leipzig, Dresden notfalls Chemnitz und wenn alles gut geht, kannst du die Stadt nach knapp zwanzig Jahren endlich hinter dir lassen. Du hast dein Leben ja noch vor dir.
Das Baumhaus! Doch was ist mit denen, die trotz alternativer Lebensplanung weiterhin der lähmenden Starre der brachliegenden Landschaften ausgesetzt sind? Diejenigen, die aus Zwickau einfach nicht rauskönnen? Ja die gibt es! Es sind über 100 Menschen, die sich im Jugendverein »Baumhaus« organisiert haben und es werden noch mehr sein, wenn am 14. Mai die Forderung nach einem Alternativen Zentrum auf die Straße gebracht wird. (mehr…)
Freiraum-Demo am 14. Mai!
Stürmt das Schloss: Demo für ein Alternatives Zentrum in Zwickau
Wieso, weshalb, warum: die letzten zehn Monate im kurzen Rückblick
Euch dürfte sicherlich nicht entgangen sein, dass wir in einem Monat für unser Anliegen auf die Straße gehen werden. Allen, die bis eben noch dachten die Geschichte nehme schon ihren richtigen Lauf und das „Happy End“ ist nur noch ein Frage der Zeit, sei an dieser Stelle nochmal ein knapper Abriss der vergangenen zehn Monate ans Herz gelegt:
Noch im Juli 2010 standen wir bewaffnet mit Zollstock und Notizblock in unserem vermeintlichen zukünftigen Alternativen Zentrum. Der Erfolg unserer Bemühungen schien zum Greifen nah. Die Verhandlungen mit dem städtischen Liegenschaftsamt schritten zügig voran; doch einen Mietvertrag bekamen wir nie zu Gesicht. Urplötzlich gab es Seitens des Amtsleiters keinen weiteren Gesprächsbedarf, da – wie sich schlagartig herausstellte – weit über 200.000 Euro in das Haus investiert werden müssten. Aha!? Bis heute wurde uns nicht erläutert, welchen Ursprungs diese Kosten sind. Alsbald lohnte der Dialog mit unserem Verein ohnehin nicht mehr: am dunklen Horizont erschien ein ominöser Investor! Funkstille!
Immerhin wollte die Oberbürgermeisterin mit uns gemeinsam auf Suche nach Alternativen gehen. Schwupps saßen wir am „Runden Tisch“! Konkrete Ergebnisse gab es erstmal keine. Ein Weg der kleinen Schritte sollte eingeschlagen werden: Häuser anschauen, Pläne schmieden und die Machbarkeit prüfen. Weitere Wochen gingen ins Land und wieder erreichte uns eine Hiobsbotschaft: auch die Oberbürgermeisterin sähe nunmehr keinen weiteren Gesprächsbedarf. Diesmal musste unser Verein als Projektionsfläche für alle erdenklichen Vorstellungen von „linken Chaoten“ herhalten. Aha!?
Nachfragen waren auch bei dieser Posse nicht erwünscht. Das Ordnungsamt störte sich wohl unter anderem an illegalen Partys in leerstehenden Häusern. Alles klar? Nochmal die eigentümliche Logik zum Mitschreiben: In Zwickau werden Partys in leerstehenden Häusern gefeiert. Das ist verboten. Deshalb sollen die Bemühungen unseres Jugendvereins zur Einrichtung eines Alternativen Jugendzentrums nicht weiter unterstützt werden. Denn in diesem könnten dann ja legale Partys gefeiert werden. Macht irgendwie alles keinen Sinn, oder!?
Schlussendlich geht es den Stadtoberen offensichtlich darum unser Anliegen auf die möglichst lange Bank zu schieben! Getreu dem Motto: „Jaja, diese jungen Leute beruhigen sich schon wieder, das sitzen wir einfach aus.“ Erst durften wir also ein bisschen reden, dann wurden wir auf später vertröstet und schließlich reagiert gar niemand mehr auf unser verzweifeltes klopfen am Tor zum Schloss der wichtigen Menschen. Es gibt da wohl Wichtigeres zu tun!?
Nein! Wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir haben ein Anliegen und dieses gehört auf die Tagesordnung! Wir haben etwas zu sagen und wir wollen gehört werden! Deshalb müssen wir uns Gehör verschaffen!
Eine breite Unterstützung ist gefragt! Im Internet könnt ihr unseren Aufruf und unsere Banner verbreiten. In der Welt da draußen könnt ihr unsere Flyer und Poster verteilen! Abzuholen sind diese bei den bekannten Leuten; zum Beispiel am Donnerstag zur Volxküche! Haltet euch außerdem auf unseren Extraseiten auf dem Laufenden und denkt an die Parole: »Stürmt das Schloss«!
Die Hexenjagd der Milchgesichter
Vortrag & Diskussion: »Was ist falsch am Extremismus-Begriff?«
Zur Volxküche am kommenden Donnerstag im BuZe, Alter Gasometer
Sind auch Ihnen die Dinge oft zu kompliziert? Haben sie die Nase gestrichen voll von der Komplexität der (Post-) Moderne? Verstehen Sie nur noch Bahnhof? Dann tauchen Sie mit uns ein in die wunderbar einfache Welt der anti-extremistischen Extremismustheorie!
Vergessen Sie alles, was sie jemals gelesen und gehört haben. Schluss mit all den komplexen Theoriekomplexen. Schluss mit dem Geschwätz von Aufklärung, Dialektik, Kritischer Theorie und all dem Mumpitz. In der zauberhaften Welt der Extremismustheorie ist alles ganz idiotensicher; da gibt es hüben und drüben, gut und böse oder wie es die Propheten Uwe Backes und Eckhard Jesse nennen: »Freiheitlich-Demokratische Grundordner« und »Extremisten«! Hier einige Beispiele für ein erfülltes Leben auf Grundlage der anti-extremistischen Extremismustheorie:
Probleme mit Nazis? Das muss nicht sein! Denn die Nazis gibt es gar nicht! Sie meinen sicher die Rechtsextremisten, die NPD-Wähler, die braunen Extremisten! Also vergessen Sie ihre Sorgen wegen irgendwelcher Rassisten, Antisemiten und den ganzen Idioten. Die schaffen doch nichtmal die 5-Prozent-Hürde! Und um die kümmert sich doch ohnehin der Verfassungsschutz!
Wollen Sie sich etwa engagieren? Etwa für den Atomausstieg? Oder weil Sie eine eigene Meinung haben? Das muss doch nicht sein! Und wofür denn auch? Sie leben in einer „Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung“! Da gibt es doch nix zu motzen! Oder sind Sie etwa ein roter Extremist, Linkspartei-Wähler, Linksextremist? Für Sie haben wir die Extremismuskeule!
Oder doch ein Brauner? Am besten gleich in die CDU eintreten und schon ist die Weste wieder weiß. Wirklich! Das hat schon 1945 funktioniert! Im Handumdrehen Vorzeige-Demokrat! Nein? Sie sind ein Roter! Sie wollen auf Nummer sicher gehen? Sehr gut! Wenn Sie in den nächsten Tagen zur »Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung« konvertieren, bekommen Sie eine Extremismuskeule gratis und frei Haus! Schließen wir die Reihen! Machen wir uns gemeinsam auf die Socken, den Extremisten das Fürchten zu lernen!
Vortrag und Diskussion:
„Was ist falsch am Extremismus-Begriff?“
Donnerstag, 14.04.11 | 19:00 | Jugendcafé „BuZe“ | Alter Gasometer
Eintritt: extrem günstig (frei)! – Verpflegung: extrem gut (Vokü)!
Eine kontraproduktive Veranstaltung im Rahmen der anti-extremistischen Veranstaltungsreihe »Tage der Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region« vom 11. bis 20. April 2011 in Zusammenarbeit mit der extremistischen »Zwickauer Volxküche«.
Runter mit den Spendierhosen!
PROVINZPOGO für ein Alternatives Zentrum in Zwickau
Ab 16 Uhr auf dem Hauptmarkt mit fünf Bands und ohne Kronleuchter
Aus der Zeitung müsstet ihr inzwischen erfahren haben, dass unser AJZ-Support-Konzert mit „Laternen-Joe“ bereits ausverkauft ist; 1800 Karten ruckzuck weg – was für eine Unterstützung! Wer nun keine Karte für die Veranstaltung am 18. April in der Neuen Welt bekommen hat, muss nicht traurig sein. Schon morgen habt ihr beim PROVINZPOGO auf dem Hauptmarkt wieder die Möglichkeit gute Musik zu hören und dabei das Engagement für ein Alternatives Zentrum in Zwickau zu unterstützen.
Am Samstag werden ab 16 Uhr die Kapellen von Klostein aus Zwickau, One Step Ahead aus Limbach, die Kellerratten aus Dresden, NKWKS aus Plauen und Holzgewitter aus Gera den Hauptmarkt unsicher machen. Diesmal sind die Karten ausnahmsweise nicht limitiert: keine Personalienabgabe, keine Kreditkarte und keine Kronleuchter. Der Hauptmarkt dürfte zum Schwarzmarkt werden!? Doch kommen können alle; und das auch noch für umme. Mit der Zwickauer Volxküche und einem Siebdruckstand ist auch abseits der Bühne für angenehmen Zeitvertreib gesorgt. Bis morgen auf dem Hauptmarkt!
Soliparty für ein AJZ Zwickau
Live on Stage: Meniak, Projekt Traumtänzer und Undenkbar
Am Freitag den 25. März ab 21:00 Uhr im Café Taktlos Glauchau
Übermorgen steigt nun endlich das erste Konzert in der Reihe »Für ein Alternatives Zentrum in Zwickau!«. Mit dem Café Taktlos in Glauchau haben wir für diesen Abend eine Location gefunden, die es in dieser Form in Zwickau überhaupt nicht gibt. Seit fast zwanzig (!) Jahren können dort Jugendliche und junge Erwachsene im alternativen Café selbstorganisiert ihre Freizeit gestalten. Das Café ist längst über die Grenzen von Glauchau bekannt und viele der „großen“ Bands lassen sich regelmäßig dort blicken.
Auch die Bands unseres Soliabends sind keine Unbekannten. Projekt Traumtänzer haben sich in Zwickau längst einen Namen gemacht. Die sechsköpfigen Gruppe konnte mit ihrem Repertoire, einer Mischung aus Ska, Punk und Folk, Erfolge bei Auftritten, u.a. mit Axl Makana und dem Berlin Boom Orchestra, verzeichnen. Die Melodien in Verbindung mit den einprägsamen Texten, die von alltäglichen aber auch gesellschaftskritischen Problemen handeln, begleiten so manchen Zuhörer auf seinem Nachhauseweg. Wunderbar dazu passt die Musik von Undenkbar aus Chemnitz. Die fünfköpfige Crew spielt einen Mix aus Ska, Rock und Punk und stand bereits mit den „Skatoons“ auf der Bühne.
Am weitesten sind sicherlich Meniak rumgekommen, die kürzlich auch einen Auftritt in Finnland hatten. Aus diesem Anlass schrieb die „Freie Presse“: „Meniak spielen einen blechlastigen Mix aus explosivem Ska, entspanntem Reggae, treibender Elektronik und klugen Klezmer-Einwürfen. Die Band bringt viele Geschmäcker auf einen Nenner und jedes Tanzbein zum schwingen. Meniaks feurige Fusion packt so genre-übergreifend zu, weil musikalische Erwartungen immer wieder gebrochen werden. Markenzeichen für dieses Image ist Frontmann Armando: Der charismatische Sänger mit peruanischen Wurzeln singt auf Deutsch, Spanisch, Englisch und einer wilden Fantasiesprache. Seine Themen sind die Gedanken eines Kaktus auf dem Balkon oder skurrile Mottos.“
Also am Freitag nach Glauchau und das Engagement für ein AJZ in Zwickau unterstützen: DANCE SKA & SUPPORT AJZ!
Stürmt das Schloss!
18 Millionen für einen Palast: nix übrig für die alternative Jugend?!
10.000 Untertanen: letzten Samstag im frischsanierten Zwickauer Rathaus
Tag der offenen Tür im Alternativen Zentrum Zwickau – zu schön um wahr zu sein! Stattdessen gab es da nur ein Rathaus mit 18 Millionen Euro teurem Anstrich. Etwa 10.000 Gäste folgten dem Aufruf der Stadtverwaltung und bewunderten ehrfürchtig die Insignien der Macht. Der richtige Ort um zu widersprechen!
Und deshalb kamen auch sie: die Ausgesperrten, die Weggesperrten, die Ungewollten, die Anormalen, die Ausgeflippten und die Abgeschafften. Also ab, mit Sack und Pack rein ins blattvergoldete Vergnügen! Schluss war dann allerdings schon am Eingangstor. Wachen und Hofnarr versperrten dem Pöbel den Weg. So musste sich vor dem Prachtbau niedergelassen werden. Nur einige vergiftete Botschaften fanden auf dunklen Wegen ins Zentrum der Macht. Auf dem Schlossplatz dann die große Überraschung: von allen Seiten begegneten uns interessierte Blicke und zustimmende Worte. Jagt der Narrheit hinterher – treibt das Irrsal bis hierher!
Folgendes schreibt die Hofpostille: „…jungen Frauen lümmeln auf einem kleinen Sofa. Eigentlich wollten sie im Rathaus ein bisschen Theater spielen. Wollten so tun, als ob sie dort einzögen, weil die Stadt der Jugend das Geld für ein eigenes alternatives Zentrum verwehrt. Aber Theater spielen ist nicht. „Wir dürfen hier noch nicht mal unsere Flugzettel verteilen“, beklagen sie sich. Und beteuern, dass sie auch friedlich geblieben wären. Nun findet der Protest auf dem Hauptmarkt statt. Friedlich. Und dennoch fällt damit auch für Ordnungsamtsleiter Rainer Kallweit ein Wölkchen auf einen eigentlich schönen Tag. Er hat nicht den Eindruck, dass die jungen Protestler mit sich reden lassen, als er ihnen den Zutritt mit ihren Einzugsutensilien, zu denen auch eine Waschmaschine gehören sollte, verwehrt…“ Den ganzen Artikel der „Freien Presse“ gibt’s hier! Schöne Fotos der Aktion:
Tag der offenen Tür im AJZ
Morgen öffnet das frischsanierte AJZ Zwickau in der Innenstadt
Hochgradig spektakuläre Pressemitteilung vom 18. März 2011
Der Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau lädt am Samstag, 19. März, zu einem Tag der offenen Tür in das Alternative Jugendzentrum am Hauptmarkt 1 ein. Von 10 bis 15 Uhr können Besucher dann einen „Blick hinter die Kulissen“ des für rund 17,8 Millionen Euro frischsanierten Gebäudes werfen. Die Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH bieten an diesem Tag ebenfalls einen besonderen Service an: die Anreise für die zukünftigen Besucher und Bewohner des Hauses ist in der Tarifzone 16 kostenlos!
Bereits um 9.50 Uhr macht das Sonus-Posaunenquartett auf das besondere Ereignis aufmerksam. Nach der kurzen Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß können dann Zwickauerinnen, Zwickauer und Gäste einen Blick in das Jugendcafé nebst Volxküche, die Siebdruckwerkstatt, den Umsonstladen, das Archiv sozialer Bewegungen und die Fahrradselbsthilfewerkstatt werfen. Zu sehen ist dann natürlich auch der neue Konzertsaal, in dem künftig insbesondere bei Jugendlichen beliebte Musikgruppen auftreten werden. Hier spielt tagsüber die Dixieland-Six Jazzband. Zwischendurch unterhalten „Die bettelnden Chaoten“ mit Sketchen, Akrobatik und Pantomime. Für die jüngsten Besucher gibt es Kinderschminken und Ballonmodellage.
„Das Rathaus soll zum Bürgerhaus werden!“ verkündete der damalige Oberbügermeister Vettermann im April 2008. Knapp drei Jahre später dürfen sich Zwickauer Bürger dank der Millionen-Investition nun endlich am dritten Geschäft der Modegruppe Kress erfreuen. Das Besondere erklärte die Unternehmenssprecherin kürzlich: „Im Rathaus bieten wir hochpreisige Markenmode an.“ Und als wäre das nicht längst genug, gibt es demnächst auch ein sogenanntes „Café“ in Zwickau. Natürlich in unserem alternativen Burgerhaus am Hauptmarkt 1!
Fukushima ist überall (II)
Weitere Mahnwache am Montag vor dem Zwickauer Rathaus
Grüne Jugend, Jusos, Junge Linke und „Roter Baum“ rufen gemeinsam auf
Wir sind tief betroffen und unsere ganze Anteilnahme gilt den Menschen in Japan, die vom Erdbeben und der Havarie in Fukushima unmittelbar betroffen sind.
In Japan war nicht menschliches Versagen der Auslöser, sondern eine Naturkatastrophe, ein Erdbeben von enormer, aber nicht unvorhersehbarer Gewalt. Ein Atomreaktor wurde durch ein kalkulierbares Beben so stark gestört, dass er außer Kontrolle geriet. Inzwischen ist auch bekannt, dass der Betreiber an Sicherheitsmaßnahmen gespart hat und es schon häufiger zu Zwischenfällen im AKW Fukushima kam. In der Havarie von Fukushima verwirklichen sich alle der Nutzung der Atomkraft inhärenten Gefahren. Es wird deutlich, dass es sich bei der Stromerzeugung aus Atomenergie um eine Technologie handelt, die der Mensch nicht in aller Gänze beherrschen kann.
Die Menschheit kann dabei nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, denn Fukushima stellt für alle atomstromproduzierenden Staaten weltweit eine Zäsur dar. Am vergangenen Montag haben deshalb über 100.000 Menschen in etwa 450 Städten deutlich gemacht, dass sie mit dem Risiko, das von der Atomenergie ausgeht, nicht mehr leben wollen. Die Bundesregierung konnte daran nicht achtlos vorüber gehen. Jetzt erst Recht wird klar, dass es keine Sicherheit gibt, dass sie stets eine Illusion ist. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir ausdrücklich die Entscheidung der Bundesregierung, die Laufzeitverlängerung zunächst auszusetzen. Aber wir sagen auch deutlich, dabei darf es nicht bleiben. Wir fordern daher mit Nachdruck einen schnellen Ausstieg aus der Atomenergie.
Auch kommenden Montag, den 21. März, werden wir uns einem bundesweiten Aufruf anschließen und um 18:00 Uhr zu einer halbstündigen Mahnwache vor dem Zwickauer Rathaus zusammenkommen. Der Aktion schließen sich neben dem Jugendverein „Roter Baum“ nun auch die Grüne Jugend Zwickau, die Jusos Zwickau und die Junge Linke Zwickau an. Wir sehen uns! Kerzen, Plakate und Transparente können gern mitgebracht werden. Informationen auch unter: Bündnis gegen Atomkraft Leipzig
Fukushima ist überall
Spontane Mahnwache für den Atomausstieg auch in Zwickau
Protest-Aktion am gestrigen Montagabend mit nur wenigen Teilnehmern
Mit Mahnwachen haben in Sachsen mehr als tausend Atomkraftgegner auf die Risiken der Kernkraft aufmerksam gemacht. Allein in Dresden versammelten sich am Montagabend vor dem Hauptbahnhof mehrere hundert Menschen. Auch in Chemnitz und Leipzig gab es wegen der dramatischen Ereignisse in Japan und der dortigen Atomunfälle Mahnwachen und Kundgebungen.
Sehr kurzfristig entschieden auch wir uns an der Aktion teilzunehmen. Schließlich haben sich gestern Abend etwa zwanzig Menschen vor dem Zwickauer Rathaus versammelt, nachdem erst vier Stunden vor Beginn zur Teilnahme an der Mahnwache für den Atomausstieg aufgerufen wurde. Die Mahnwache war Teil einer bundesweiten Solidaritätsaktion. In mehr als 450 Orten fanden am Montagabend Mahnwachen und Kundgebungen statt; es kamen über 100.000 Menschen. Für kommenden Montag wird erneut bundesweit zu Mahnwachen aufgerufen. Infos unter: www.ausgestrahlt.de
Rathaus bricht Verhandlungen ab
Pressemitteilung des »Baumhaus« Zwickau vom 22. Februar
Erste Stellungnahme zur heutigen Erklärung der Oberbürgermeisterin
In einem Vieraugengespräch mit unserem Ortsgruppenvorsitzenden René Hahn teilte uns die Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau, Pia Findeiß, am vergangenen Donnerstag mit, dass sie für eine weitere Unterstützung unseres Vereins bei der Einrichtung eines Alternativen Jugendzentrums nicht zur Verfügung steht. Heute wurde diese Entscheidung öffentlich gemacht.
Wir haben Frau Findeiß in den vergangenen Monaten stets als ehrliche, hilfsbereite und vertrauenswürdige Verhandlungspartnerin erlebt. Die Gründe für diesen völlig überraschenden Richtungswechsel bleiben jedoch weitestgehend im Verborgenen. In genanntem Gespräch ließ Frau Findeiß zumindest durchblicken, dass der neuerliche Kurswechsel weniger auf ihr persönliches Bestreben hin zustandegekommen ist. Der Oberbürgermeisterin wurde demnach Mitte Januar eine dicke Akte übergeben, welche mutmaßliche Verfehlungen unseres Vereins zum Gegenstand haben soll. Da es sich dabei um eine Sammlung von Ordnungswidrigkeitsdelikten handelt, können wir nur vermuten, dass diese Akte auf Verlangen des Ordnungsamtsleiters Rainer Kallweit entstanden ist.
Wir, als Jugendliche dieser Stadt, sind zutiefst enttäuscht. Allerorten ist zu vernehmen, dass unser demokratisches Gemeinwesen auf das Engagement seiner Bürger angewiesen ist. Seit zwei Jahren bemühen wir uns mit dem Roten Baum Zwickau darum, den alternativen Jugendlichen Gehör zu verschaffen. Doch dieser neuerliche intransparente Verhandlungsschritt ist unserem Empfinden nach kein rühmliches Lehrstück der Demokratie. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Erklärung, durch welche Fakten diese unhöfliche Zurückweisung von über 100 Jugendlichen begründet ist.
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir es als unsere Aufgabe betrachten, die Bedürfnisse der Zwickauer Jugend aufzufangen und in demokratische Bahnen zu kanalisieren. Deshalb sollte es auch dem Ordnungsamt ein großes Anliegen sein, dass unser Engagement zum Erfolg führt. Mit unserer ehrenamtlichen Vereinsarbeit sorgen wir dafür, dass Jugendliche auf legalen Wegen ihre Interessen verfolgen. Wer unseren Jugendverein in die Ecke eines Sammelbeckens krimineller Jugendlicher stellt, beschwört fahrlässig eine sich selbsterfüllende Prophezeiung.
Wir können an dieser Stelle nur unsere Hoffnung äußern, dass die Zwickauer Jugendlichen auch in Zukunft auf die Vereinsarbeit als sinnvollste Form der Interessenvertretung vertrauen werden. Andernfalls würde das Zwickauer Ordnungsamt zukünftig genau mit den Zuständen konfrontiert, die es zum heutigen Tage herbeizureden versucht. Schlussendlich wissen wir nicht, wem die Oberbürgermeisterin mit ihrer Erklärung einen Gefallen getan hat – den Zwickauer Jugendlichen jedenfalls nicht.
Öffentliche Verleumdung
Durchsuchungen im Dresdner Jugendhaus am 19. Februar
Presseerklärung des Jugendvereines „Roter Baum“ e.V. Dresden
Am Abend des 19. Februar stürmte ein Sondereinsatzkommando der Polizei maskiert und in voller Kampfausrüstung das „Haus der Begegnung“ in Dresden und das Jugendhaus des Jugendvereines „Roter Baum“ e.V.. Dabei wurden sämtliche Türen des Hauses zerstört und die Einrichtung verwüstet, obwohl alle Schlüssel zu den Türen vor Ort waren und das SEK darüber auch ausdrücklich informiert wurde. Mehrere Personen wurden durch das äußerst aggressive und völlig unverhältnismäßige Vorgehen des Sondereinsatzkommandos verletzt. Anschließend mussten sie sich nackt durchsuchen lassen, wurden mehrere Stunden gefesselt festgehalten, dann schließlich in Gewahrsam genommen und erkennungsdienstlich behandelt.
Wir vermuten, dass die Durchsuchung im Zusammenhang mit dem „Bündnis Dresden Nazifrei“ steht, welches den breiten gesellschaftlichen Protest gegen den Neonaziaufmarsch in Dresden unterstützt und Räume im „Haus der Begegnung“ genutzt hat. In der Presse erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft aber, dass gegen unseren Verein ermittelt wird.
Dazu stellen wir fest:
Der Jugendverein „Roter Baum“ e.V. hat den Aufruf des „Bündnis Dresden Nazifrei“ zum friedlichen Protest unterstützt, welcher von einer Vielzahl von Politikern, Künstlern und Initiativen getragen wird und dem sich 20 000 Menschen angeschlossen haben. Das Jugendhaus wurde von jungen Sanitätern genutzt, welche die Demonstrationen am 13. und 19.02.2011 begleitet haben, um eventuellen Verletzten unparteiisch und ehrenamtlich zu helfen.
Bis jetzt wurde seitens der Staatsanwaltschaft uns gegenüber nichts erklärt. Uns sind weder die Vorwürfe bekannt, noch dass Ermittlungen gegen unseren Verein laufen. „Wir gehen deswegen davon aus, dass das gesamte Verfahren gegenstandlos ist und fordern von der Staatsanwaltschaft eine Erklärung für ihr Vorgehen und eine öffentliche Richtigstellung“, so Martin Krappmann, 1. Vorsitzender des Jugendvereins „Roter Baum“ e.V.. Wir protestieren ausdrücklich gegen das Vorgehen der Staatsanwaltschaft und der Polizei und fordern eine vollständige Aufklärung und Entschuldigung bei den Opfern und unserem Verein, dem durch die öffentliche Verleumdung erheblicher Schaden entstehen könnte.
Wir distanzieren uns ausdrücklich von allen Ausschreitungen gegenüber Polizeibeamten. Gewalt lehnen wir ab, sie stellt einen Widerspruch zu den Werten unseres Vereines dar.
Wir werden in den nächsten Tagen versuchen, unsere Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen, notwendige Reparaturen durchzuführen und unsere seit Jahren gute und bewährte Jugendarbeit fortzusetzen. Dafür brauchen wir die Unterstützung und Solidarität aller Menschen, die sich gegen die Naziaufmärsche gestellt haben. Vielen Dank.
Weitere Informationen: www.roter-baum.de
If the kids are united
Ultragruppierung »Red Kaos« positioniert sich gegen Rassismus
Testspielkick zwischen FSV und Chemie Leipzig am Sonntag mit Volxküche
Kommenden Sonntag spielt der FSV Zwickau in einem freundschaftlichen Vergleich gegen Chemie Leipzig. 13:00 Uhr beginnt das Spiel auf der Südkampfbahn in Oberplanitz. Schnell wird deutlich, dass es sich nicht um irgendein Testspiel handelt. Während die neugegründete BSG aus Leipzig-Leutzsch ohnehin als Vorreiter in Sachen Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung gelten kann, hat der heimische FSV das Spiel unter das Motto „Respekt – Toleranz – Freiräume – Alternativen“ gestellt.
Wem es noch nicht aufgefallen ist: seit Mitte letzten Jahres weht ein frischer Wind an der Geinitzstraße. Nachdem der finanzielle Kollaps des FSV Zwickau abgewendet werden konnte, arbeiten Verein und Fans heute eng zusammen. Es ist daher nicht zuletzt der Ultragruppierung Red Kaos zu verdanken, dass der Verein sich in Zukunft verstärkt für einen toleranten und respektvollen Umgang im Umfeld von Fußballspielen engagieren möchte. Oder wie es Red Kaos auf den Punkt bringt: „Gegen Rassismus, für Freiräume und Alternativen!“
Kommt uns als Baumhäusler doch alles ziemlich bekannt vor! Gern sind wir also der Einladung von Ultras und Verein gefolgt und werden als Roter Baum Zwickau diesen neuen Kurs „supporten“. Kommenden Sonntag werden die Fußballanhänger nun mit zwei Ständen unserer Volxküche versorgt. Auf dem Speiseplan stehen Veggie-Burger für die kulinarische Weltverbesserung! Schmecken lassen!
Wir wünschen Verein und Ultras das nötige Durchhaltevermögen! Der freundschaftliche Vergleich mit Chemie Leipzig ist ein Schritt in die richtige Richtung und verdient unsere volle Unterstützung!
Sächsische Initiativen protestieren gegen die Extremismusklausel
Aktionstag für Demokratie gegen Misstrauen & Bekenntniszwang am 1. Februar
Am 1. Februar wird ein bundesweiter Aktionstag stattfinden, der Politik und Öffentlichkeit auf die Problematik der „Extremismusklausel“ aufmerksam machen wird. An diesem Tag werden Politiker_innen, Bürger_innen und Initiativen des Bereichs Demokratieentwicklung mit gemeinsamen Maßnahmen eine Zurücknahme der strittigen Formulierungen fordern. Ziel des Streiks ist, die Forderung, von der Einführung der Extremismusklausel Abstand zu nehmen. Die Extremismusklausel verlangt von Initiativen, die für demokratische Kultur arbeiten neben einem Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung die Gesinnungsüberprüfungen von Partner_innen, Referent_innen und Mitarbeiter_innen. Die Überprüfung gilt der Frage, wer ist extremistisch? Die Extremismusklausel wird zur Vorraussetzung für die Teilnahme an Bundesprogrammen gemacht. Sachsen will – als einziges Bundesland – diese Klausel auch auf landeseigene Programme anwenden. (mehr…)
»Jugend ist bravste seit Jahrzehnten«
Langweiler & Unsympathen: »Jungle World« macht nachdenklich
Niveaulimbo zwischen Mitgliederversammlung und lieben Worten der OB
„Der kommende Aufstand – Die Jugend von heute“ titelte die Wochenzeitung »Jungle World« vielversprechend in ihrer Weihnachtsausgabe. Doch mit der Anspielung auf das französische Manifest sind sich die Redakteure nicht ganz sicher, denn sie „haben festgestellt, Antifaschismus ist out, aber Anti-Aging ist in. Die Demos in Stuttgart und im Wendland waren nur deshalb so gut besucht, weil auf jeden Demonstranten noch ein Pfleger kam. So alt war die Protestgeneration noch nie, während gleichzeitig die Kids schon mit zwölf so aussehen und daherreden wie Oma.“ Die Jugendlichen also so brav wie noch nie!
Ein erschütterndes Urteil, welches wir teilen. Und eine Entwicklung, die unser »Baumhaus« seit zwei Jahren mit Vehemenz vorantreibt. Die letzten Überbleibsel jugendlichen Leichtsinns werden in einer schwerfälligen Vereinsstruktur kanalisiert und vom zustimmenden Schulterklopfen der Erwachsenengeneration totgeschlagen. Inzwischen verfassen wir fleißig Bettelbriefe und fragen um Erlaubnis. Die vielen blumigen Worte bei all den Mitgliederversammlungen, Kooperationsgesprächen und Plena haben nach zwei mühseligen Jahren genau eines zur Folge: Nichts!
Während uns diese Worte so peinlich berühren, bemerken wir, dass hier etwas (nicht) vorgeht, dass auch uns betrifft. Falls es im beschaulichen Zwickau Menschen geben sollte, die besagte Ausgabe in gedruckter Form ihr Eigen nennen dürfen, sei dazu aufgerufen diese zur kommenden Volxküche als Diskussions-, Kopier- und Leseexemplar mitzubringen! Denn leider gab es das »teenWorld«-Magazin mit „40 farbigen Seiten über Jugendwahn und wahnsinnige Jugendliche garantiert nur auf Papier!“
Online könnt ihr dennoch „Fünf Thesen über die Jugend von heute“ mit u.a. derlei Feststellungen nachlesen: „Eine Jugendgruppe, die sich seit Monaten aktiv gegen Rechtsextremismus engagiert, ist höchstens der Lokalzeitung ein paar Zeilen wert. (…) Jugendliche prüfen heute viel kritischer, ob man gezwungen ist, ständig mit Langweilern und Unsympathen zu kommunizieren. (…) Jugendliche sind fast so konsumtrottelig und unengagiert wie die Alten auch.“
Und zum Abschluss dieses kleinen Exkurses noch eine Erwähnung der aktuellen »Jungle World«. In dieser wird unser jugendliches Interesse dankenswerterweise mit einem Verweis auf einen Facebook-Kommentar geadelt: „Die Weihnachtsdoppelnummer mit dem »teenWorld«-Magazin hat offenbar nicht nur uns selbst begeistert. Palomino Mengelberg etwa meinte auf Facebook: »Nein, wie albern ihr seid! Hervorragend!« und Chris Chutorskoi: »Allein das Cover schon. Großartig.« Baumhaus Zwickau forderte gar: »Tolltolltoll … bitte jetzt jede Woche!«. Don von Socke schrieb: »Endlich! Der Test, ob ich am Türsteher vorbeikomme … Dann kann ich jetzt ja die ›Bravo‹ abbestellen!«“
Weiterlesen: Schlimmer wird’s immer. Fünf Thesen über die Jugend!
Speiseplan #1
Das monatliche Programm der Zwickauer Volxküche
Ausgabe 01 | Januar-Februar 2011 | Kino, Kickerturnier, Livemusik uvm.
Suche nach Haus beginnt von vorn
Interview mit René Hahn, Vorsitzender Roter Baum e.V. Zwickau
„Blick“ vom Mittwoch | Zwickauer Tageblatt | Ausgabe vom 05. Januar 2011
Zwickau (cld). Seit zwei Jahren setzt sich der Jugendverein Roter Baum e.V. für ein Alternatives Jugendzentrum (AJZ) in Zwickau ein. Obwohl bereits ein leer stehendes Haus in der engeren Auswahl stand, drohte das Projekt zu scheitern. Ein Runder Tisch mit OB Pia Findeiß sollte nun die Lösung bringen. BLICK sprach mit dem Vereinsvorsitzenden René Hahn über das Ergebnis des Gesprächs.
Wie lautet Ihr Fazit? Es war ein konstruktives Gespräch, bei dem uns die Oberbürgermeisterin ihre Unterstützung signalisiert hat. Wir werden uns spätestens Anfang Februar erneut zusammensetzen, um weitere mögliche Objekte zu besprechen. Ich muss aber zugeben, dass wir uns mehr erhofft hatten.
Inwiefern? Im September hatte uns die Stadt eine Villa in Auerbach zur Nutzung angeboten, wir hielten dort sogar schon einige Treffen ab. Leider wurde uns dann von Seiten der Verwaltung mitgeteilt, dass die Kosten zu groß seien, um das Haus auf Vordermann zu bringen. Dabei ist es gerade die Idee, dass wir als Jugendliche das AJZ nicht nur selbst verwalten, sondern dass wir es als Verein auch in Eigenleistung Stück für Stück ausbauen. Dafür stehen wir in engem Kontakt mit Baufachleuten. Leider scheint dieses Haus nun aber doch kurz vor dem Verkauf zu stehen, so dass wir ein neues Objekt suchen müssen.
Anfangs war auch das ehemalige Internat an der Paradiesbrücke im Gespräch. Wie steht es damit? Daraus wurde ursprünglich nichts, weil das Studentenwerk Interesse angemeldet hatte. Seitdem ist aber nichts passiert. Deshalb wollen nun wir beim Freistaat als Eigentümer anfragen, ob es nicht doch für uns in Frage kommt.
Glauben Sie, dass es noch in diesem Jahr ein AJZ in Zwickau geben wird? Wir werden uns auf alle Fälle weiter dafür einsetzen, eine Anlaufstelle für Konzerte, Seminare und Lesungen in Verbindung mit einem Wohnprojekt für Zwickau zu schaffen. Ich hoffe sehr, dass im dritten Jahr endlich eine Entscheidung für einen Standort fällt.
Ab sofort gibt’s Druck von unten!
Textilien selbst bedrucken – Siebdruckwerkstatt startet im Januar
Do It Yourself | (fast) jeden Donnerstag | 18:00 Uhr | Volxküche im BuZe
Nach intensiver Vorbereitung ist es nun endlich soweit: ein weiteres Projekt unseres Baumhaus startet. In Kooperation mit den freundlichen Menschen vom BuZe im Alten Gasometer wurde eine D.I.Y.-Siebdruckwerkstatt gestaltet. Hinter dem Buchstabenkürzel DIY verbirgt sich der Slogan »do it yourself«.
In der Werkstatt könnt ihr eurer Kreativität und Eigeninitiative freien Lauf lassen! Unter Anleitung von erfahrenen Leuten bekommt ihr die Möglichkeit eure eigenen Ideen umzusetzen. Denkbar ist das Bedrucken von T-Shirts, Aufnähern, Beuteln und vielem mehr!
Neben der seit über einem Jahr stattfindenden Volxküche ist dies ein weiteres Projekt, welches künftig in einem Alternativem Jugendzentrum seinen Platz finden soll.
In den kommenden Wochen können Interessierte in Workshops die Technik des Siebdrucks erlernen. Wer Interesse hat schreibt eine Mail oder meldet sich Donnerstags bei der Volxküche. Diese findet wie immer ab 18:00 Uhr im BuZe (Kleine Biergasse 3) oder Café König (Äussere Schneeberger Str. 20) statt.
What the fuck is Freiraum?
Shrinking & Global Cities: Wer will hier das Chemnitz-Mitte-Feeling?
Vortrag & Diskussion | Donnerstag, 09.12. | 19:30 Uhr | DAStietz, Chemnitz
Sind Akteure wie die des »Experimentellen Karrees« in Chemnitz nur Helfershelfer von Stadtverwaltung und Wohnungsunternehmen beim Flicken der Krisenlöcher? Findet man sich schließlich in einer Stadt wieder, die man so doch gar nicht wollte? Oder bietet die aktuelle Wirtschaftsschwäche engagierten Raumpionieren reale, bisher ungeahnte Möglichkeiten bei der Inbesitznahme ehemals un- bzw. fehlgenutzter Räume? Worin liegen emanzipative Formen der Stadtteilarbeit in Shrinking ebenso wie in Global Cities? Um sich bietende Chancen auf Freiräume zu erkennen und zu nutzen, muss man die aktuellen Veränderungen verstehen. (mehr…)
Offener Brief an OB Rickauer
Betroffene rechter Gewalttaten in Limbach-Oberfrohna unterstützen!
Offener Brief unseres Vereins an den Oberbürgermeister von Limbach-Oberfrohna
Sehr geehrter Oberbürgermeister
Dr. Hans-Christian Rickauer,
mit Bestürzen nahmen wir, der Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau, die Nachricht einer erneuten neonazistischen Gewalttat in Limbach-Oberfrohna zur Kenntnis. Am Abend des 13. November wurden nicht nur alternative Jugendliche von bekannten Personen aus dem Umfeld der sogenannten „Nationalen Sozialisten“ durch Ihre Stadt gejagt, um wenig später mit Schlägen, Tritten und Schlagringen zu Boden geprügelt zu werden, es wurde zudem das Vereinsdomizil der Sozialen und Politischen Bildungsvereinigung auf der Dorotheenstraße offensichtlich von Neonazis in Brand gesteckt.
Erschreckend gestaltet sich für uns zum einen die deutliche Brutalität und aggressive Qualität des Anschlags; erschreckender jedoch ist es zu sehen wie der einzige Schutz- und Freiraum für Jugendliche, die sich in Limbach-Oberfrohna gegen Rassismus, Antisemitismus und Neonazismus engagieren, angegriffen wird, ohne eine einzige Bekundung der Betroffenheit, der Solidarität, der Verurteilung der Gewalttat Ihrerseits oder auch nur ein einziges Mal den Betroffenen der Tat Ihr Mitgefühl auszusprechen.
Dabei ist dies nicht das erste Mal, dass das Vereinshaus Ziel rechter Gewalttäter wurde. Bereits vor der Eröffnung im Jahr 2008 gingen die ersten Fensterscheiben zu Bruch. Dies wiederholte sich in den folgenden zwei Jahren immer wieder, mehrmals wurde versucht in das Gelände einzudringen oder Neonazis skandierten rechte Parolen vor dem Gebäude.
In Limbach-Oberfrohna hat dies anscheinend Tradition und wird schulterzuckend zur Kenntnis genommen. Seit 2004 wurden in Ihrer Stadt über 70 rechte Straftaten registriert. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen.
Anstatt das Neonazi-Problem allerdings zu benennen und schlussfolgernd dagegen vorzugehen, übt man sich von Seiten der städtischen Behörden in Verleumdung. In ihrer Stadt gäbe es keine Nazis und schon gar kein Problem mit rechten Strukturen, so die Meinung der Stadtoberen bzw. der CDU.
Genauso wie es in der Sächsischen Schweiz keine Nazis gab. Genauso wie es in Mügeln, Dessau oder gar in Rostock-Lichtenhagen keine Nazis gab. Nichts weiter als rivalisierende Jugendbanden also.
Wäre es nicht so traurig, man könnte es für einen schlechten Scherz halten.
In Anbetracht der Tatsache, dass es in diesem Jahr allein in Sachsen bereits mindestens 14 rechtsmotivierte Brandanschläge gegeben hat, die sich vornehmlich gegen linke Wohnprojekte, Lokale von Menschen mit Migrationshintergrund und Autos von Menschen richteten, die sich schlicht gegen Neonazis engagieren, wirkt dieses Verhalten der Stadt eher wie ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Es ist bei den Anschlägen auf die bewohnten Häuser, wie auch bei diesem Brandanschlag nur dem Zufall zu verdanken, dass niemand verletzt oder gar getötet wurde.
Dabei verfestigen sich neonazistische Strukturen in aller Öffentlichkeit. Nicht nur, dass die NPD regelmäßig gut besuchte Vorträge mit geladener Parteiprominenz organisiert, sogar ein Parteitag ungestört stattfinden kann und die sogenannten „Freien Kräfte“ Limbach-Oberfrohna längst zur „national befreiten Zone“ erklärt haben. So sitzt seit Juni 2009 nun auch ein Kandidat der NPD in Limbach-Oberfrohna im Stadtrat und rundet somit das Bild der Stadt, die partout kein rechtes Problem sehen will, ab.
Zu allem Überfluss wird mit der populistischen Extremismusformel das Engagement nicht-rechter Jugendlicher kriminalisiert. Dabei scheint es fast ignorant, gewaltbereite, rassistische und menschenverachtende Nazigruppen mit den Aktivitäten der Bildungsvereinigung gleichzusetzen, mehr noch den linken Jugendlichen sogar die Schuld an der eskalierenden Gewalt zu geben.
Diese würden die Rechten schließlich provozieren, so der scheinbar gängige Konsens in Limbach-Oberfrohna.
Die Soziale und Politische Bildungsvereinigung setzt sich für die Etablierung eines alternativen, emanzipatorischen Freiraums in Ihrer Stadt ein. Einen Freiraum ohne verbreitete gesellschaftsfähige Ressentiments wie Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie und einen Ort, der das Leben für Jugendliche in Ihrer Stadt erträglicher und interessanter machen könnte.
Wenn all dies bereits Provokation genug ist, dann, Herr Rickauer, müssen selbst Sie einsehen, könnte Ihre Stadt ein neonazistisches Problem haben.
Wir, der Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau, protestieren hiermit gegen das Verhalten der Stadt Limbach-Oberfrohna zum bestehenden neonazistischen Problem und gegen die Kriminalisierung von linken, emanzipatorischen Projekten in Ihrer Stadt. Wir solidarisieren uns ausdrücklich mit der Sozialen und Politischen Bildungsvereinigung Limbach-Oberfrohna. Außerdem fordern wir Sie auf, endlich Stellung zur unerträglichen Situation in Limbach-Oberfrohna zu beziehen, die Probleme zu analysieren und Lösungen gerade auch mit und für die Betroffenen der Gewalttaten zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Jugendverein „Roter Baum“ e.V.
Ortsgruppe Zwickau „Baumhaus“
18. November 2010
Viktimisierung in Potenz
Zur politischen Einordnung des Brandanschlags in Limbach-Oberfrohna
Kommentar des nichtkommerziellen Lokalsenders »Radio T« aus Chemnitz
Seit nunmehr drei Jahren stellt sich die Situation für alternative Jugendliche in Limbach-Oberfrohna gleich schlimm dar. In besorgniserregender Regelmäßigkeit werden sie zum Ziel gewalttätiger Übergriffe von Nazis. Auch die beiden Domizile der Jugendlichen vom „Schwarzen Peter“ blieben nie verschont. Das erste mußten sie gar verlassen; der Vermieter wollte und konnte angesichts der permanenten Sachbeschädigungen das Mietverhältnis nicht fortsetzen. Nun, da sie eigene Räumlichkeiten haben, splittern immer wieder Fensterscheiben, wird versucht, auf das Grundstück einzudringen, um zu randalieren oder sammeln sich abends Nazis vor dem Gebäude. Am 12. November sind nun große Teile der Räumlichkeiten einer Brandstiftung zum Opfer gefallen. (anhören…)
Annahme verweigert!
Das AKuBIZ e.V. aus Pirna lehnt den Sächsischen Demokratiepreis ab
Donnerstag, 11. November 2010: „Roter Baum“ Zwickau erklärt Solidarität
Der Pirnaer Verein AKuBiz e.V., der sich seit Jahren in der antirassistischen und antifaschistischen Arbeit engagiert, hat den sächsischen Demokratiepreis abgelehnt. Der Grund: die Nominierung war mit der Verpflichtung verbunden, die berüchtigte Extremismus-Klausel zu unterschreiben. Diese Klausel beinhaltet die Verpflichtung, auch nur den Anschein „extremistischer“ Bestrebungen zu vermeiden, und auch mit niemandem zu kooperieren, der einen solchen Anschein erwecken könnte. Was als „extremistisch“ gilt, soll u. a. der Verfassungsschutz festlegen. Die Klausel wurde erst kürzlich vom Familienministerium ins Spiel gebracht und richtet sich gegen die von den Bundesprogrammen geförderten Initiativen gegen Rechts.
Wir, der Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau begrüßen diese couragierte Entscheidung sehr und erklären uns solidarisch mit dem AKuBiz. Der Verein hätte das Preisgeld dringend für seine weitere Arbeit, u. a. mit Flüchtlingen, gebraucht, hat sich jedoch gegen eine Entsolidarisierung gegenüber antifaschistischen und antirassistischen Initiativen entschieden. Deshalb hat er jetzt umso mehr unsere und eure Solidariät verdient.
Zu den weiteren Hintergründen nimmt AKuBiz auf folgender Seite Stellung: ablehnung.blogsport.de!
„Runder Tisch“ soll helfen
Pressemitteilung des Jugendverein „Roter Baum“ e.V. Zwickau
Donnerstag, 28.10.2010
Die Jugendlichen in Zwickau müssen sich weiter in Geduld üben. Ein Alternatives Zentrum wird es nach dem Willen der Stadtverwaltung Zwickau in absehbarer Zeit nicht geben. Der Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau sucht nun mit einem „Runden Tisch“ einen Ausweg aus der Misere.
Seit beinahe zwei Jahren bemüht sich der Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau um die Einrichtung eines Alternativen Jugendzentrums (AJZ). Im August vergangenen Jahres wurde der Oberbürgermeisterin hierfür ein umfassendes Konzept übergeben. Frau Dr. Pia Findeiß sicherte dem Ansinnen seinerzeit ihre Unterstützung zu. Nachdem die Verhandlungen über eine Immobilie des sächsischen Staatsbetriebs SIB abgebrochen wurden, intensivierte sich der Austausch zwischen Jugendverein und Zwickauer Stadtverwaltung.
Im April wurden dem „Roten Baum“ einige städtische Immobilien zur Besichtigung angeboten. Die Zusammenarbeit mit dem städtischen Liegenschaftsamt erwies sich dabei als recht konstruktiv. Im Juli wurde schließlich ein passendes Objekt für die Vorstellungen des Vereins gefunden. Mehrere Mitgliederversammlungen konnten bereits im Gebäude stattfinden. Kurzfristig wurde für das Objekt ein Nutzungs- und Finanzkonzept erarbeitet. Die Anmietung des Objektes und die Einrichtung eines Alternativen Zentrums schienen greifbar nah.
In den laufenden Verhandlungen zeigte sich jedoch wiederholt, dass die Vorstellungen von Ämtern und Jugendverein weit auseinandergehen. Zum Beispiel die Frage, wann ein Gebäude als „nutzbar“ angesehen werden kann, ist dabei äußerst strittig. Gegenüber den Verantwortlichen der einzelnen Ämter muss sich der Verein stets aufs Neue erklären. Wir sehen die Gefahr, dass der gesamte Prozess am Ämterdschungel scheitern könnte.
Mit einem „Runden Tisch“ verbindet der Jugendverein den Wunsch endlich zielführend arbeiten zu können. Mit Vertretern der relevanten Fachämter, der GGZ, der Stadtratsfraktionen, unseres Vereins und ausgewählten Baufachleuten könnten eventuell vorhandene Probleme bei der Umsetzung unseres Ansinnens offen angesprochen und unter Einbeziehung aller Beteiligter einer Lösung zugeführt werden. Die Oberbürgermeisterin wurde um Leitung des „Runden Tisches“ gebeten.
Uns ist bewusst, dass die Stadt Zwickau vielen finanziellen Zwängen unterliegt. Vor diesem Hintergrund haben wir uns viele Gedanken gemacht und mit dem vorgelegten AJZ-Konzept Lösungswege für unsere Bedürfnisse aufgezeigt, die keine finanzielle Belastung für die Allgemeinheit darstellen. In unserem Verein haben inzwischen über 100 größtenteils junge Menschen mit ihrer Mitgliedschaft den Willen bekundet Verantwortung für das Projekt AJZ zu übernehmen. Diese sind voller Tatendrang und warten ganz ungeduldig ihre Fähigkeiten bei der Ausgestaltung des Zentrums einbringen zu können.
Extremismus der Mitte !?!
Studie: Rechtsextreme Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft
Dienstag, 02.11.2010 | 19:00 Uhr | Julius-Seifert-Haus
Die neue Rechtsextremismusstudie der Friedrich-Ebert-Stiftung legt erneut offen, auf welche Zustimmung rechtsextreme, fremdenfeindliche, antisemitische oder menschenfeindliche Aussagen bei Umfragen stoßen. Inwieweit es sich hierbei um verfestigte Meinungsbilder handelt oder um latente Unsicherheiten in der Gesellschaft, zeigen die Inhalte dieser Untersuchung.
Welche Entwicklungen lassen sich angesichts aktueller gesellschaftspolitischer Herausforderungen mit Blick auf den Rechtsextremismus feststellen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Finanz- und Wirtschaftskrise und rechtsextremen Einstellungen? Befindet sich die „Mitte“ in der Krise und bedeutet dies etwa eine Krise der Demokratie? Und was heißt das für Politik und Gesellschaft? Es ist nicht allein die Angelegenheit von politischen Parteien oder etwa des Verfassungsschutzes, Rechtsextremismus zu bekämpfen. Die Zivilgeellschaft ist gefordert. Doch welche Strategien muss zivilgesellschaftliches Engagement verfolgen, um den Rechtsextremismus zurückzudrängen?
Schließlich bilden die Bürgerinnen und Bürger das Fundament der Demokratie. Wenn es hier am demokratischen Grundverständnis fehlt, ist nichts weniger in Gefahr als die demokratische Gesellschaft selbst.
Ergebnispräsentation der Studie: Johannes Kiess (Politikwissenschaftler, Arbeitsgruppe Rechtsextremismus der Universität Leipzig, Mitautor der Studie)
anschließend Podiumsgespräch mit Rolf Schwanitz (SPD, MdB, Plauen)
Gesprächsleitung: Andreas Weigel (SPD, ehem. MdB)
Veranstaltungsort: Julius-Seifert-Haus, Talstraße 10a, 08066 Zwickau
Veranstalter: Friedrich-Ebert-Stiftung, Regionalbüro Leipzig, Burgstraße 25, 04109 Leipzig
Kommerz & Engagement ?!?
Vortrag: Jugendkulturen zwischen Kommerz und Engagement
Mittwoch, 20.10.2010 | 19:00 Uhr | Alter Gasometer
Die Zeit scheint sich zu beschleunigen, vor allem für Jugendliche. In immer schnelleren Rhythmen jagt ein Trend den nächsten. Die Zahl jugendlicher Lebensstile wächst explosionsartig. Fluktuation scheint das einzige Kontinuum im Meer jugendlicher Subkulturen zu sein. Doch sind die jugendlichen Lebenswelten wirklich ein einziges Chaos? Oder gibt es doch ungeschriebene Regeln, Steuerungsprozesse, Logik und handfeste materielle Interessen? Existieren Gemeinsamkeiten zwischen den vordergründig so verschiedenen Stilen der Punks und Skinheads, Hooligans und Gothics, Jesus Freaks und Satanisten, Autonomen und Neonazis, zwischen den Halbstarken der 50er Jahre und den HipHoppern der Jetzt-Zeit?
Teilnehmer der Podiumsdiskussion sind:
* Klaus Farin, Leiter des Archivs der Jugendkulturen in Berlin
* Martin Neumann, Sachgebietsleiter Jugend / Jugendamt des Landkreises Zwickau
* Alexander Beuschel, Streetworker in Zwickau / Gemeinsam Ziele Erreichen e.V.
* René Hahn, Stadtrat und Vorsitzender der Zwickauer OG des Vereins „Roter Baum e.V.“
Eintritt frei
Veranstaltungsort: Alter Gasometer, Kleine Biergasse 3, 08056 Zwickau
Veranstalter: Alter Gasometer e.V.
Mehr Informationen: www.jugendkulturen.de
Stay Rebel Limbach!
Festival am 18.09. für ein tolerantes & buntes Limbach | Eintritt frei!
In der Kleinstadt Limbach-Oberfrohna (bei Chemnitz) gibt es seit Jahren Probleme mit Neonazis. Vor allem aus den Reihen nicht organisierter Neonazi-Cliquen und den „Autonomen Nationalisten“ kommt es regelmäßig zu Angriffen auf Migranten und nicht-rechte Jugendliche. Am deutlichsten spüren die Mitglieder des Vereins „Soziale und Politische Bildungsvereinigung e.V.“ das zum Teil aggressive Klima in der Stadt. Die Vereinsräume waren seit Oktober 2008 rund 20 Mal das Ziel von politisch motivierten Sachbeschädigungen oder Angriffen.
Im Verein „Soziale und Politische Bildungsvereinigung“ haben sich junge Menschen organisiert, die sich für ein tolerantes Miteinander in Limbach-Oberfrohna einsetzen. Doch anstatt öffentliche Unterstützung zu erfahren, werden den Jugendlichen immer wieder Steine in den Weg gelegt. Sowohl Kommunalpolitiker, Stadtverwaltung als auch Landratsamt blockieren die Vereinsaktivitäten wo sie nur können. Zuletzt wurde gar die Mitarbeit der NPD im lokalen „Bündnis für Demokratie“ zugelassen.
Gerade deshalb ist es nun ausdrücklich zu begrüßen, dass es in diesem Jahr auch in Limbach ein „Stay Rebel“ geben wird. Am Samstag dem 18.9.2010 lädt die Soziale und Politische Bildungsvereinigung e.V. auf den Marktplatz in Limbach-Oberfrohna. Mit einer Mischung aus politischen Vorträgen, Infoständen, Livemusik, Redebeiträgen und künstlerischen Darbietungen wird ein alternatives unkommerzielles Angebot geschaffen, welches sich speziell gegen Sexismus, Homophobie, Faschismus, Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus richtet, um eine demokratische und tolerante Gesellschaft zu fördern.
Mehr Infos unter: SchwarzerPeter.blogsport.de!
Nazigewalt in Sachsen
Vortrag und Diskussion zur donnerstäglichen Zwickauer Volxküche
Innerhalb weniger Tage gab es in Dresden Brandanschläge auf linke Wohnprojekte und den Neuen Jüdischen Friedhof. Die Taten reihen sich in eine Serie von inzwischen zwölf neonazistischen Brandanschlägen in Sachsen in diesem Jahr ein. Die neue Qualität der kriminellen Energie von Neonazi-Gewalt macht zunehmend Sorgen. Der Tod der Opfer wird vermehrt in Kauf genommen. Von den Angriffen sind hauptsächlich linke oder nicht-rechte Jugendliche betroffen. In der Öffentlichkeit werden solche Fälle nicht selten bagatellisiert. Nach einem Angriff von 30 teils vermummten Nazis auf eine Feier von 15 linken Jugendlichen in Meerane, berichtete die Lokalzeitung von einer „Schlägerei zwischen Linken und Rechten“. Die anschließenden Ermittlungen der Polizei führen oft ins Leere.
Und nun? Was können wir tun? Anlässlich der Volxküche am Donnerstag reden wir über die neue Welle der Gewalt am rechten Rand. Für den 18. September ist bereits eine Demonstration in Dresden geplant. Dort soll sich mit all den Betroffenen weltweit solidarisiert werden, die in ständiger konkreter Bedrohung durch rassistische oder anderweitig xenophobe Gewalt diskriminiert, verletzt, verhaftet oder getötet werden. Gäste aus Dresden stehen bezüglich der Vorbereitungen für den 18.09. Rede und Antwort. Also kommt am Donnerstag, dem 9. September, ins BuZe. 18:00 Uhr geht’s los – es lohnt sich!
Infos zur Demonstration unter: AngriffAufUnsAlle.blogsport.de!
Gewalt ohne Mich Festival
Streetsoccer-Turnier und Volxküche beim GOM 2010
Ihr seid herzlich eingeladen am Freitag, den 27. August, zum GOM um die „goldene Ananas im Streetsoccer“ zu kicken. Dazu werden wir für Euch ein Streetsoccer-Court aufbauen und würden uns freuen mit Euch gemeinsam ein kleines, feines und faires Turnier auf die Beine zustellen. Passend zum Festivaltitel steht natürlich Fairplay im Vordergrund. Ihr braucht drei bis sechs SpielerInnen, die mitkicken wollen. Gemischte Teams sind besonders gern gesehen. Also stellt Euch der sportlichen Herausforderung: Gewalt ohne mich!!!
Außerdem verwöhnt Euch unsere Volxküche mit veganem Essen zum Soli-Preis!
Wann: Freitag, 27. August 2010, ab 17:00 Uhr
Wo: Alter Gasometer, Kl. Biergasse 3, 08056 Zwickau
Was braucht ihr: 3 bis 6 motivierte Mädels oder Jungs
Infos zu Streetsoccer unter: unitedcolours.blogsport.de!
Was beim diesjährigen GOM noch so geht: Infos hier!
Solidarität mit alternativem Projekt Reba84!
Friedliche Party von 50 Nazis überfallen – mehrere Verletzte
Am vergangenen Samstag wurde eine Party im alternativen Wohn- und Kulturprojekt Reitbahnstraße 84 in Chemnitz von etwa 50 vermummten Nazis überfallen. Die Angreifer gingen mit Knüppeln, Steinen und Messern gegen die Feiernden vor. Dabei wurden mehrere Personen verletzt, eine musste wegen einer Schnittwunde (!) im Rücken stationär behandelt werden. Zudem wurden mehrere Fensterscheiben am Gebäude eingeschlagen.
Unter den etwa 150 Feiernden waren auch Mitglieder unseres Jugendvereins »Baumhaus« Zwickau. Auch zwei Tage nach diesem Überfall, sind wir von der Brutalität der Angreifer äußerst schockiert. An dieser Stelle wünschen wir allen Opfern baldige Genesung und möchten überdies unsere uneingeschränkte Solidarität mit der Reba84 zum Ausdruck bringen!
Bereits am Nachmittag wurde auch Mitgliedern des »Baumhaus«, die sich auf dem Heimweg vom Spiel Chemnitzer FC gegen FC St. Pauli befanden, Gewalt angedroht. Nur der anwesenden Polizei ist es zu verdanken, dass es nicht bereits zu diesem Zeitpunkt zu tätlichen Übergriffen kam. Der Grund für diese Anfeindungen waren jedoch nicht etwaige Fanfeindschaften, wie sich vermuten ließe. Stattdessen konnten wir einzelne Personen eindeutig als Mitglieder der Kameradschaft „Nationale Sozialisten Zwickau“ identifizieren.
Wir wehren uns mit Vehemenz gegen eine Verklärung der Vorfälle vom vergangenen Samstag. Mehrere verletzte Personen sind nicht das traurige Ergebnis von Auseinandersetzungen unter Fussballfans. Dieser organisierte Überfall ist vielmehr Ausdruck für die augenscheinlich weiterhin ansteigende Gewaltbereitschaft in der rechten Szene. Mit diesem Überfall sollten andersdenkende Menschen gezielt eingeschüchtert werden. Doch nicht mit uns! Wir werden uns auch in Zukunft für ein tolerantes und buntes Miteinander einsetzen!
16. August 2010
Roter Baum Zwickau
Atomino Art Festival
Internationales Festival für Kunst & Musik vom 27.-29.08. in Crimmitschau
Es ist ein Experiment, das an diesen Tagen in Crimmitschau über die Bühne gehen wird – und das im doppelten Sinn. Zum einen weil Musik, Bilder und Skulpturen, die hier geschaffen und ausgestellt werden, experimenteller Natur sind. Zum anderen weil das Credo „nichtkommerziell“, unter dem die Veranstaltung steht, ohne Ausnahmen umgesetzt wird: Weder wird von den Besuchern des Festivals Eintritt verlangt, noch wird den Künstlern ein Honorar gezahlt.
Der Zuspruch ist trotzdem groß gewesen: Maler, Musiker, Bildhauer und Fotografen aus vielen Ländern Europas, den USA und sogar aus Lateinamerika haben ihr Kommen angekündigt. Ausstellen und übernachten werden sie im Textilmuseum. Leerstehende Räume werden als Ateliers genutzt, ungenutzte Museumsgegenstände in Kunstwerke mit eingebaut und die Innenhöfe des Gebäudekomplexes zu Zeltplätzen umfunktioniert. Das Atomino Art Festival ist vor allem über Facebook groß geworden und soll deswegen via Livestream im Internet allen Interessierten weltweit gezeigt werden – natürlich kostenlos. „Wir wissen, dass wir das System nicht komplett ändern können, weil wir alle Teil davon sind, aber in unserem kleinen Mikrokosmos hier können wir kleine Dinge ändern.“ Kleine Dinge, die im Kunstgeschäft revolutionär sind, kleine Dinge, die Crimmitschau zu einem Mekka der experimentellen Kunst werden lassen könnten. Mehr Infos unter: atomino.eu
Morgen in Chemnitz
Vortrag am 05. August um 19:00 Uhr: Untersuchungen zu menschenfeindlichen Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft
Dass Rassismus, Antisemitismus und andere neonazistische Einstellungen nur in sozialen Randgruppen vorzufinden sind und damit kein Problem in der bürgerlichen Mitte darstellen, war nicht nur lange Zeit politische Doktrin in Sachsen, sondern wird ebenso durch eine vielfach zitierte Extremismusformel suggeriert. Von der Friedrich-Ebert-Stiftung wurden seit 2006 insgesamt drei Studien an der Universität Leipzig in Auftrag gegeben, welche u.a. rassistische, antisemitische und antidemokratische Einstellungen in der deutschen Bevölkerung untersuchten.
Vokü macht Sommerpause
Wikipedia: „Als Sommerpause bezeichnet man den Zeitraum, in dem sonst feste Termine oder Handlungen in der in Europa stattfindenden warmen Jahreszeit pausieren.“ So geschehen nun auch bei der Zwickauer Volksküche… Bei all der sommerlichen Hitze vertreibt man sich die Zeit schließlich gern an kühlen Orten. Lieber auf nem Festival oder sonstwo dem Sonnenuntergang/-aufgang entgegen tanzen, als am Herd stehen. Nun denn, wir sehen uns bald wieder… Aktuelle Infos gibt’s auf dem neuen Myspace-Profil der Vokü: hier!
Volxküche im Café König
2010: Morgen findet die Volxküche im Café König, Äußere Schneeberger Straße 20a, statt. Der Liedermacher Sebastian Hackel aus Dresden wird einiges auf der Akustikgitarre zum Besten geben. Auf myspace.com/sebastianhackel könnt ihr schonmal reinhören. Weitere Aktionen anlässlich der wöchentlichen Volxküche sowie eine darüber informierende Myspace-Seite sind in Planung…
FP: „Werdauer Jungs rocken den Gasometer“
Aus der „Freien Presse“ (13.05.) von Christian Wobst:
Drei regionale Bands greifen morgen beim Stay-Rebel-Konzert zu den Instrumenten – Bereits am Nachmittag werden Workshops angeboten
Zwickau. Beim Stay-Rebel-Konzert im Alten Gasometer, Kleine Biergasse 3, greifen morgen gleich drei Bands aus der Region zu den Instrumenten. An den Start gehen die Glauchauer Rock-Alternative-Reggae-Band Sunfitz und die Zwickauer Happy-Hardcore-Band Koile. 19 Uhr beginnt der Konzertreigen der besonderen Art. Organisiert wird die Veranstaltung vom Zwickauer Verein Roter Baum.
Stars des ersten Teils des Abends sind mit Sicherheit die fünf Jungs der Werdauer Indie-Electro-Band Neon Pingu Pussys, die sich nicht nur in der Region bereits eine beachtliche Zahl an Fans erspielt haben. Nachdem die Musiker bereits beim Wettbewerb „Band Clash“ den Titel der landesbesten Schülerkapelle erobern konnten, siegte die Gruppe im März dieses Jahres auch beim F6 Music Award, dem wohl wichtigsten ostdeutschen Nachwuchspreis. In Berlin setzte sich das Quintett dabei gegen die besten Nachwuchskünstler aller anderen Ost-Bundesländer durch und erspielte sich ein Förderpaket im Wert von stolzen 30.000 Euro.
Der zweite Teil des Abends bekommt schließlich deutlich elektronische Züge. Los geht’s mit dem sympathischen Typ von „Acid, Milch & Honig“ aus Leipzig und seiner elektronischen One-Man-Punk-Show. Als zweiter Höhepunkt des Abends wird erstmals eine Combo des berühmt-berüchtigten Hamburger „Audiolith“-Labels nach Zwickau eingeflogen. Was damals mit Bands wie „Egotronic“, „Saalschutz“ oder „Plemo“ begann, hat sich im vergangenen Jahr zum einflussreichsten Elektropunk-Label des Landes gemausert. Die Veranstalter sind deshalb sehr stolz darauf, die Klangkünstler von Juri Gagarin dabei zu haben. Nicht fehlen werden auch Lax-O-Mat aus Chemnitz.
Im Vorfeld des musikalischen Teils laden das Kommunalpolitische Forum und der Verein Roter Baum ab 15 Uhr zu zwei Workshops ein. Unter dem Titel „Anne Frank – Eine Geschichte für heute“ sprechen Mitarbeiter des Anne-Frank-Zentrums Berlin über die Judenverfolgung im Nationalsozialismus. Das Netzwerk für Demokratie und Courage informiert zudem über Antirassistische Jugendarbeit in der Kommune. Die Organisatoren halten damit am bewährten Konzept der Verbindung von politischer Jugendbildung und Konzertabend fest.
Service
Der Eintritt zu den Workshops ist frei. Karten für das Konzert gibt es an der Abendkasse für 7 Euro.
STAY REBEL am 15. Mai im Gasometer
Beats für die Beine und ne Message für den Verstand!
Unter dem Motto „GEKOMMEN UM ZU BLEIBEN“ lädt der Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau auch in diesem Jahr zum „STAY REBEL“ in das Alte Gasometer. An dem bewährten Konzept der Verbindung von politischer Jugendbildung und Konzertabend wird dabei festgehalten. So könnt ihr bereits ab 15:00 Uhr die Workshops mit dem „Anne Frank Zentrum“ Berlin und dem „Netzwerk für Demokratie und Courage“ besuchen. Der Eintritt ist dort selbstverständlich kostenlos.
Ab 19:00 Uhr öffnen sich dann die Türen des Alten Gasometer für einen Konzertreigen der ganz besonderen Art. Als regionale Acts dürfen wir diesmal „Koile“ aus Zwickau und „sUnFiTz“ aus Glauchau begrüßen. Für einen vorläufigen Höhepunkt des Abends werden ehemalige Lokalhelden sorgen. Die Indielectropopper „Neon Pingu Pussys“ haben es doch mittlerweile längst zu überregionaler Bekanntheit gebracht. Seit dem Gewinn des „f6-Music-Awards“ ist bei den Herren aus Königswalde nichts mehr wie es war. Einen ersten Vorgeschmack ihrer künstlerischen Fähigkeiten bekamen die Zwickauerinnen und Zwickauer während der Blockaden gegen den Nazi-Aufmarsch am 1. Mai. (Video hier!)
Der zweite Teil des Abends bekommt schließlich deutlich elektronische Züge. Los geht´s mit dem symphatischen Typ von „Acid, Milch & Honig“ aus Leipzig und seiner elektronischen One-Man-Punk-Show. Als zweiter Höhepunkt des Abend wird erstmals eine Combo des berühmt-berüchtigten Hamburger „Audiolith“-Labels nach Zwickau eingeflogen. Was damals mit Bands wie „Egotronic“, „Saalschutz“ oder „Plemo“ begann, hat sich im letzten Jahr zum einflussreichsten Electropunk-Label des Landes gemausert. Wir sind sehr stolz darauf euch am 15. Mai „Juri Gagarin“ präsentieren zu können. Für einen netten Ausklang des Abends werden die experimentellen Electroniker von „Lax-o-mat“ aus Karl-Marx-Stadt schließlich sorgen.
PM: Licht und Schatten am 1. Mai
PRESSEMITTEILUNG
Licht und Schatten am 1. Mai
Das „Baumhaus“ bedankt sich ausdrücklich bei allen Menschen, die sich am vergangenen Samstag mutig dem Aufmarsch der NPD entgegengestellt haben. Wir sind sehr erfreut über die Breite des Protestes.
Auch wenn es letztlich nicht gelang den Marsch der Nazis zu verhindern, sehen wir doch einer durchaus positiven Entwicklung in Zwickau entgegen. Gegenüber den vergangenen Jahren, als noch die Auffassung vorherrschte, dass solcherlei Aufmärschen mit Ignoranz begegnet werden sollte, zeichnet sich nun ein positiver Sinneswandel ab. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass der wiedererstarkenden extremen Rechten mit Ignoranz und Hoffung auf Vernunft nicht zu begegnen ist. Diesen menschenverachtenden Einstellungen muss jederzeit widersprochen werden. Viele Zwickauer haben am 1. Mai genau dies getan und gezeigt, dass sie rechte Ideologien in ihrer Stadt nicht dulden.
Besonders herausragend empfanden wir den mutigen Einsatz der Gewerkschaft, welche nicht zögerte einen möglichst breiten Widerstand gegen die NPD und ihre Mitläufer zu organisieren. Der DGB hat außerordentlich viele Menschen auf die Straße gebracht. Diesen Mut wünschen wir uns von allen Akteuren, die sich in unserer Stadt ernsthaft für demokratische Werte einsetzen. Gerade weil das Engagement gegen Faschismus in heutiger Zeit leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist und couragierte Menschen, insbesondere in Sachsen, sehr schnell den Stempel des „Extremismus“ aufgedrückt bekommen, gilt es die Leistung des DGB in besonderem Maße zu würdigen. Auch das Engagement der Oberbürgermeisterin Pia Findeiß ist zu würdigen, weil es leider nicht mehr selbstverständlich ist.
Am Samstag wurde der Aufmarsch der NPD von der Polizei dennoch durchgesetzt. Den Nazis wurde damit ein Podium gegeben, auf welchem sie für die Abschaffung der Meinungsfreiheit werben konnten. Menschen, die sich gegen diese antidemokratische Hetze positionierten, bekamen hingegen die Grenzen unserer Demokratie zu spüren. Über 100 von ihnen mussten über drei Stunden in einem Polizeikessel ausharren. Währenddessen gab es keinerlei Möglichkeit grundlegendste körperliche Bedürfnisse zu befriedigen – ein menschenunwürdiger Zustand. Wieder andere Menschen, welche ihr Recht auf Meinungsfreiheit wahrnehmen wollten, wurden unter dem Einsatz von Knüppeln und Pfefferspray daran gehindert. Am Samstag gab es überdies mutmaßlich weit über 100 Personalienfeststellungen durch die Polizei, welche zukünftiges Engagement gegen Nazismus durch Androhung oder Vollzug von Strafen verhindern sollen.
All jenen, die am Samstag Courage bewiesen haben und dafür Verletzungen ernteten, bieten wir als „Baumhäusler“ unsere Unterstützung an; und insbesondere wenn Ihnen und euch eine juristische Strafverfolgung droht, dann nehmt Kontakt mit uns auf.
»Oh hey, es ist Frühling…
…und es riecht nach Veränderung!«
Die „Vokü“ geht in den Garten! Nach wie vor lädt der Baumhaus e.V. jeden Donnerstag zur Volxküche in den Jugendclub „BuZe“ (Gasometer). Dort gibt es vegetarisches Essen für ’nen Soli-Beitrag.
Bei diesem wunder-schönen Frühlingswetter muss nun keiner mehr in der Bude hocken. Hinterm Gaso gibt es einen gemütlichen Garten, der zum gemeinsamen QUATSCHEN – SCHMATZEN – SCHMECKEN LASSEN einlädt. Hin und wieder werden wir auch sicher mal den Grill anschmeißen. Also gegen 18:00 Uhr steht das Essen meistens auf‘m Tisch. Leute die Lust haben ebenfalls einmal zu kochen, sind auch weiterhin gern gesehen. Wir sehen uns!
Bitte nehmen Sie Platz.
Dem Naziaufmarsch am 1. Mai in Zwickau widersetzen
Innenstadt soll aussen vor bleiben
Tageszeitung „Freie Presse“ vom 30. April 2010
Bestimmungen zum Aufmarsch
Zwickau. Nur unter Auflagen dürfen die 200 gemeldeten NPD-Anhänger morgen durch Zwickau marschieren. Die Route hat das Landratsamt vorgeschrieben: In die Innenstadt dürfen die Rechten keinen Fuß setzen. Die Strecke führt nach einer Kundgebung (12 Uhr) vom Bahnhofsvorplatz über Bahnhof-, Luther-, Werdauer und Crimmitschauer Straße zu den Kunstsammlungen, wo es eine zweite Kundgebung gibt. Der Rückweg führt in einem Bogen über Heine-, Leipziger- und Römerstraße zum Georgenplatz und über die Reichenbacher Straße zum Bahnhof, wo es eine Abschlusskundgebung gibt.
Die Veranstaltung ist bis 18 Uhr angemeldet. „Dann wird sie abgebrochen, egal, wo sich der Aufzug gerade befindet“, kündigte Bernd Gersdorf an, 2. Beigeordneter des Landrats. Da die Landkreisbehörde befürchtet, dass die NPD-Angänger am Haus der Gewerkschaften auf Widerstand treffen, gibt es einen Plan B. Der besagt, dass der Aufmarsch auch auf der Reichenbacher Straße beginnen kann. Was die NPD nicht darf, ist Flyer verteilen. Das wollten die Rechten zwar, doch das Landratsamt hat es verboten. „Wir haben die Vorlage im Internet gefunden, und der Inhalt war mehr als fragwürdig“, so Ordnungsamtsleiterin Birgit Ehrhardt.
Zwar sind für morgen zwei Demonstrationen angemeldet, aber nur ein Aufmarsch. Das heißt, wer dem DGB von der Kundgebung ab 9.30 Uhr auf dem Hauptmarkt zum Festakt ab 11 Uhr an die Bahnhofstraße folgen will, sollte das individuell tun und nicht in einer großen Gruppe. Das gilt auch für die Teilnehmer des Friedensgebets – wenn sie anschließend vom Dom in Richtung Bahnhof laufen. (sth)
Quelle:
Freie Presse/ Zwickauer Zeitung/ Freitag, 30.04.10/ Seite 13
Erster Streetsoccer-Cup ein Riesenerfolg!
Der erste „United Colours“ Streetsoccer-Cup im Rahmen der „Tage der Demokratie und Toleranz“ veranstaltet vom Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau und dem Fußballclub Marienthal United ist Geschichte. Bei wunderschönem Sonnenschein jagten am Samstag etwa 150 überwiegend junge Menschen in 23 Teams dem runden Leder nach. Viele weitere Menschen säumten die Spielfeldbanden und schauten zu.
Bereits früh morgens um 7 Uhr begann der Aufbau der drei Streetsoccer-Anlagen auf dem Zwickauer Hauptmarkt. Mit einer Stunde Verspätung konnte es um 11 Uhr dann endlich losgehen. Bis 18 Uhr war der Zwickauer Hauptmarkt fest in der Hand der Fußballbegeisterten. Am Ende hatte das Team von „FC Granate 09″ die Nase vorn. Kurioserweise schaffte es der spätere Cupgewinner nur über den Umweg am Kickertisch in die zweite Gruppenphase. Aus dieser gingen wiederum die 8 besten Teams hervor, welche dann im K.O.-Verfahren gegeneinander antraten. Auf den weiteren Plätzen landeten „Stumpf ist Trumpf“, die „Inglorious Kickers“ und „Eckersbach E5 for life“.
Doch letztlich waren alle Beteiligten Sieger an jenem Tage, denn mit dem Streetsoccer-Cup wurde ein beeindruckendes Zeichen für Toleranz, Integration, Courage und Fairplay gesetzt. Zugleich wollten die Initiatoren beider Vereine ihrem Wunsch nach Einrichtung eines „Alternativen Jugendzentrums“ Ausdruck verleihen. Nach diesem Erfolg wird es wohl im nächsten Jahr auch eine zweite Auflage geben.
Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Menschen, die Dank ihrer finanziellen, materiellen und/oder physischen Hilfe den großen Erfolg dieser Veranstaltung erst ermöglicht haben!
PM: Freilichtbühne kein Ort für Alternative
PRESSEMITTEILUNG
Freilichtbühne in Zukunft kein Ort für alternative Jugendliche
Am Dienstag wurde in der Lokalausgabe der „Freien Presse“ von einem Stadtratsbeschluss hinsichtlich der zu erwartenden Lärmpegel nach der Sanierung der Freilichtbühne am Schwanenteich berichtet. Während die Instandsetzung kultureller Einrichtungen grundsätzlich zu begrüßen ist, stoßen Teile der Planungen für die Freilichtbühne jedoch negativ auf. So wird, unter Bezugnahme auf die angeblichen Lärmbelästigungen, bestimmten Jugendsubkulturen schon von vornherein ein Platzverweis erteilt.
In genanntem Artikel heisst es konkret – so wird Jürgen Flemming von der Kultour Z. GmbH zitiert: „Heavy-Metal- oder Punkkonzerte, die naturgemäß um einiges lauter sind als Popveranstaltungen, sollen im Schwanenteichpark gar nicht stattfinden“. Im Gegenzug darf anlässlich der Fussball-Weltmeisterschaft jedoch „gejubelt werden, was die Kehle hergibt“.
Der Jugendverein „Roter Baum“ begreift dieses Vorgehen als Affront gegen all jene Jugendlichen, die sich durch das hören bestimmter Musik oder durch das tragen bestimmter Kleidung von ihrer Umwelt unterscheiden. Den Verweis auf den angeblichen Krach der bei Jugendlichen beliebten Musik halten wir für vorgeschoben. Stattdessen hegen wir die Befürchtung, dass hier der Versuch unternommen wird unangepasste Jugendliche auszugrenzen. Denn kurioserweise ist es auf der anderen Seite gern gesehen, wenn sich die Zwickauerinnen und Zwickauer in die Gemeinschaft der Fussballfans einreihen, eifrig die Nationalhymne singen und Fussballspieler anderer Nationalitäten mit Schmährufen beleidigen.
In Zwickau ist das Angebot für alternative Jugendliche ohnehin sehr dürftig. Erinnert sei an dieser Stelle nur an das internationale „With Full Force“ -Musikfestival, welches von 1996 bis 1998 auf dem Zwickauer Flugplatz stattfand. Die Organisatoren wurden seinerzeit ebenfalls unter Verweis auf die Lärmbelästigung aus der Stadt gejagt. Heute ist das Festival mit mehr als 25.000 Besuchern eines der bedeutendsten in ganz Europa und die große Attraktion einer kleinen Gemeinde in Nordsachsen. Viele Anhänger von Subkulturen werden seit Jahren nur außerhalb von Zwickau fündig, wenn sie in den Genuss von Konzerten kommen wollen, die eben nicht dem Geschmack der Durchschnittsbevölkerung entsprechen. Mit dem leichtfertigen Stadtratsbeschluss zur Freilichtbühne wird das Ansinnen zum Ausdruck gebracht, dass Zwickau hinsichtlich alternativer Subkulturen auch in Zukunft Einöde bleiben soll.
Nicht wenige unserer 90, überwiegend jugendlichen, Mitglieder sind auch in der Hardcore- oder Punker-Szene. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass unser Verein den Anhängern sämtlicher Jugendkulturen offen steht. Die Mitglieder des „Roten Baum“ hoffen nun, dass zumindest ihre Bemühungen um die Einrichtung eines alternativen Jugendzentrums Unterstützung erfahren; und hoffentlich auch dann, wenn es dort einmal etwas lauter zugehen sollte.
Einladung zum Antifa-Streetsoccer-Cup
Liebe Sportfreundinnen
und Sportfreunde,
wir möchten euch ganz herzlich zum Antifa-Streetsoccer-Cup am Samstag den 17. April auf dem Zwickauer Hauptmarkt einladen. Zum ersten mal organisieren der Fußballverein Marienthal United 08 und der Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau ein Straßenfußballturnier inmitten der Zwickauer City. Unter dem Titel „UNITED COLOURS“ soll damit unserer Botschaft von Toleranz, Integration und Courage Ausdruck verliehen werden. Gleichzeitig verstehen wir die Veranstaltung als friedlichen Protest gegen Rassismus, Faschismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie!
Nun zu den Hard-Facts: Los geht es bereits um 10 Uhr. Gespielt wird auf dem harten Asphalt des Zwickauer Hauptmarktes auf zwei oder drei Spielfeldern; diese sind 15 Meter lang, 10 Meter breit und von einer Bande umgeben. Die Tore haben etwa die Größe eines Eishockeytores. Die Spieldauer beträgt maximal 10 Minuten. Jedes Team hat 4 SpielerInnen und bis zu 4 AuswechselspielerInnen. Der/die AuswechselspielerIn darf beliebig oft ein- und ausgewechselt werden. Es gilt also der „fliegende Wechsel“. Beim „Einwurf“ wird der Ball einfach eingerollt. Im Normalfall gibt es eigentlich fast keine Regeln, da kein Schiri vorhanden ist. Fairplay ist deshalb oberstes Gebot, liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde. Die beiden Teams müssen sich also verständigen und selbst entscheiden, wann Foul gespielt wurde und wann nicht. Gerade dies macht unter anderem den Reiz des Straßenfußballs aus. Hier ist Kommunikation zwischen den eigentlichen „Gegnern“ gefragt.
Als Rahmenprogramm wird es Musik und jede Menge Informationen zu den Themen Fairplay und Courage im Sport und auch im Alltag geben. Bis 20 Uhr gehören über 1.000 Quadratmeter des Zwickauer Hauptmarktes uns. Das letzte Turnierspiel soll aber möglichst schon gegen 17 Uhr über die Bühne gegangen sein. Am Abend kann es dann zur After-Show-Party ins „Café König“ gehen; dieses ist in 10 Minuten zu Fuß zu erreichen.
Da die extreme Rechte des öfteren Versuche unternimmt Veranstaltungen zu stören und Menschen durch ihre Präsenz einzuschüchtern, möchten wir darauf hinweisen, das Nazis, Rassisten, Antisemiten und andere Waschlappen grundsätzlich noch vor Anpfiff die Arschkarte gezeigt bekommen!
Also liebe Leute; bis zum 10. April läuft die Anmeldung! Pro Team wären 10 Euro Startgebühr fällig. Die öffentliche Auslosung der Vorrundengruppen erfolgt am 15. April zur Volxküche im Jugendclub „BuZe“, Alter Gasometer. Wir freuen uns auf euch!
Infos & Anmeldung: www.unitedcolours.blogsport.de!
Opferberatung begrüßt AJZ Zwickau
Pressemeldung des RAA Sachsen e.V.: Opferberatung legt Jahresstatistik 2009 für den Landkreis Zwickau vor
ie Beratungsstelle für Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt hat im Landkreis Zwickau von 19 Angriffen erfahren, bei denen 27 Personen direkt betroffen waren. Die Schwerpunkte bilden dabei die Städte Limbach-Oberfrohna und Zwickau. Die Opferberatung dokumentiert die schlimmsten Formen menschenverachtenden Handelns, die Verletzung der körperlichen Unversehrtheit. Propagandadelikte, wie rechte oder rassistische Schmierereien, werden nicht gezählt. Der Großteil der Angriffe waren Körperverletzungen bzw. Situationen in denen Personen mit einer solchen bedroht wurden. Betroffene dieser Angriffe waren vor allem Personen, die ein rechtes Weltbild nicht teilen oder sich offen dagegen positionieren. Vier der aufgenommenen Gewalttaten waren rassistisch motiviert.
Die Städte Limbach-Oberfrohna und Zwickau bilden Schwerpunktregionen. „In Limbach-Oberfrohna haben allein sieben der 19 Angriffe stattgefunden. Das ist in Bezug auf die Einwohnerzahl enorm. Hierbei wurden noch nicht einmal alle rechtsmotivierten Sachbeschädigungen wie zerstörte Fenster und eingeschlagene Türen gezählt, da diese nicht unseren Kriterien eines Angriffes entsprechen.“ So Andre Löscher von der Opferberatung. „In Limbach-Oberfrohna sind seit über einem Jahr ausschließlich jene Jugendliche und junge Erwachsene betroffen, die sich entweder als nicht rechts verstehen oder deutlich Position beziehen und politisch aktiv gegen Neonazis sind. “ so Löscher weiter.
Im Stadtgebiet Zwickau fanden neun der 19 Angriffe statt. Die vier rassistisch motivierten Angriffe wurden in Zwickau bekannt. In einem dieser Fälle, waren die Verletzungen so schwer, dass ein mehrtägiger Aufenthalt im Krankenhaus notwendig war und bisher noch nicht absehbar ist, dass keine bleibenden Schäden zurückbleiben. Die weiteren Angriffe richteten sich gegen politisch aktive bzw. nicht rechte Jugendliche. „Rechte Aktivitäten beschränken sich in Zwickau nicht lediglich auf Angriffe. Gerade in den zwei vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Kundgebungen oder anderen Aktivitäten der Rechten, mit dem Ziel vor allem Jugendliche für ihre Sache zu gewinnen.“ So Andre Löscher von der Opferberatung. „Ein Mittel, dem entgegenzuwirken, ist die Etablierung einer attraktiven, sich klar von rechts distanzierender Jugendkultur in der Stadt. Daher sieht die Opferberatung mit großer Freude das Engagement einer großen Gruppe Zwickauer Jugendlicher ein Alternatives Jugendzentrum in der Stadt zu gründen. Diese Jugendlichen sollten in Ihrem Tatendrang so weit wie möglich unterstützt werden.“ so Andre Löscher abschließend.
Weitere Informationen und eine ausführliche Statistik finden sie unter dem Punkt „Chronik“ auf der Webseite der Opferberatung: www.raa-sachsen.de
Kein Naziaufmarsch in Chemnitz!
Wir rufen dazu auf, sich am 5. März an den Protesten in Chemnitz zu beteiligen und den Nazis auch diesen Aufmarsch zu nehmen.
Nicht nur zum alljährlichen Großaufmarsch in Dresden, auch in anderen Orten Deutschlands huldigt die extrem rechte Szene nunmehr seit Jahren einer verdrehten Geschichtsbetrachtung zum Nationalsozialismus. Sie reduziert die kriegerischen Auseinandersetzungen gewöhnlich auf die Bombardements der Alliierten und geriert sich dabei als Anwalt der Bombentoten. Dahinter steckt die Absicht, die Kriegsschuld Deutschlands zu relativieren oder oft gleich ganz in Frage zu stellen. (mehr…)
Unser Volxküchen-Team empfiehlt
Herzhaftes Rahmenprogramm: diesen Donnerstag im Café König!
Zur Baumhaus-Volxküche gibt es in den kommenden Wochen noch mehr als nur leckeres Essen serviert:
18. Februar – 18.00 Uhr – Café König:
FIDL KUNTERBUNT & SEIN REVOLUZZERBÄR MARKUS RABATZ
Live-Musik: Vegan-Anarcho Folk-Punk-Liedermacher
Infos unter: www.myspace.com/fidlkunterbunt
04. März – 18.00 Uhr – BuZe / Alter Gasometer:
PETER SONNTAG
Schaurig-düstere Lesung mit dem Autor aus Hohenstein-Ernstthal
Infos unter: www.myspace.com/sonntagmichael
18. März – 18.00 Uhr – BuZe / Alter Gasometer:
TALK ABOUT UNITED & COLOURS
Illustre Diskussionsrunde rund ums runde Leder
01. April – 18.00 Uhr – BuZe / Alter Gasometer:
NAZIS IN ZWICKAU?!
Kleiner Vortrag zu aktuellen Entwicklungen – Schwerpunkt:
NS-Hardcore
15. April – 18.00 Uhr – BuZe / Alter Gasometer:
AUSLOSUNG ANTIFA-STREETSOCCER-CUP
Aufwärmen fürs Turnier am Samstag
Infos unter: www.unitedcolours.blogsport.de
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Stadtstreicher: »Zwickau kocht jetzt in der Volxküche«
Stadtstreicher vom Februar 2010:
Alternative Alternative:
Zwickau kocht jetzt in der Volxküche
Chemnitz diskutiert gerade, ob es sein AJZ noch genauso finanzieren will wie bisher oder ob das Talschock aus anderen Geldquellen schöpfen muss. Solche Probleme sind in Zwickau noch nicht einmal Zukunftsmusik. Denn im Gegensatz zu anderen Städten in der Region wie eben Chemnitz oder auch Schwarzenberg mit der Unanbeatbar gibt es in der Muldestadt bisher schlicht keine Anlaufstelle für alternative Jugendkultur. Das wollen die Mitstreiter vom Verein Roter Baum noch in diesem Jahr ändern. Der erste Schritt in Richtung eines AJZ geht dabei durch den Magen: Seit Dezember öffnet im BuZe des Alten Gasometer eine Volks- bzw. Volxküche jeden Donnerstag ab 18 Uhr ihre Türen.
Derzeit kommen jede Woche zwischen 30 und 40 Jugendliche, Tendenz steigend. „Auf die Art wollen wir die Leute vernetzen und einen Anlaufpunkt für alternative Jugendliche schaffen“, erklärt Mitorganisator Timm Göpfert. Abwechselnd kochen er und vier Mädels in der Vokü von vegetarisch bis vegan, gern gesehen sind auch weitere freiwillige Köche. Gegen einen Soli-Beitrag, den jeder selbst festlegt, gibt es was auf den Teller. Wenn es draußen mal nicht mehr Winter ist, will die Zwickauer Vokü auch zur Outdoor-Küche werden, auf Festivals und Straßenfesten kochen und damit das Projekt „AJZ Zwickau“ bekannter machen. Derzeit ist das Baumhaus, wie sich der Zwickauer Ableger des Vereins Roter Baum Dresden auch nennt, auf Haussuche für das Wohnprojekt inklusive Konzerten und Workshops.
Besetzung – Experimentelles Karree – Kündigung!
Zweieinhalb Jahre Reitbahnstraße 84 in Chemnitz – Wie es wirklich war – Super Veranstaltung am kommenden Samstag
Am 04.01.2010 war es endlich soweit: Die Reitbahnstraße 84 erhielt ihren ganz persönlichen final curtain, die Kündigung. Es soll nun endlich „seine Ordnung“ haben in diesem Viertel, ein sauberes, ja, ein ruhiges Viertel. In die benachbarten Gebäude sollen studentische Wohngemeinschaften einziehen, die Reba84 selbst soll hingegen erst einmal lediglich leergezogen werden, denn Pläne gäbe es momentan nicht: Die derzeitige Nutzung steht im Widerspruch zum Viertel und dem geplanten Vorhaben. Dass es durchaus Spaß machen kann, eine im permanenten „Wandel“, d.h. Niedergang, befindliche Stadt herauszufordern, das zeigten die vergangenen zweieinhalb Jahre.
Der ExKa-Prozess als zweite legalistische Treibstufe vermochte die höchsten bürgerlichen Weihen zu erhalten: von FAZ- und Capital-Artikeln bis hin zu Rückfragen von Bundesministerien. Kanon: Jugendliche engagieren sich und schaffen (ökonomisch-kulturellen) Mehrwert, werden jedoch von der Stadt ins Leere laufengelassen. Dieser zu recht umstrittene Prozess, der sich zuletzt von der Szene bzw. Basis abgekoppelt hatte, wird am 30.01. noch einmal nachvollzogen und geklärt. Kritisches Publikum ist willkommen.
Während einige ihr bohemistisches Dasein als Privatier in C. herbeisehnen, andere bereits einen Koffer in L. haben, schwanken die progressiven Hierbleibenden (Ihr) zwischen Kampagnen und Alternativstandort-Diskussionen. Eingebettet in eine ganze Schar von Schließungsdiskussionen von Radiosendern und alternativen Jugendzentren, ist die Reba ein Teil des final Leichentuchs, das sanft wie eine Schneedecke über die Stadt geweht wird, nur geht es hier nicht um städtische Mittel, sondern um einen Ausdruck verkrusteter Mentalität: Wenn die ReBa schon nicht aus finanziellen Gründen untergeht (wie Anfangs erhofft), dann soll sie nicht sein, weil sie nicht sein darf. An ihr ist doch so gar nichts eierschalenfarben, beige oder saniert, soll heißen, mit ihren eingedäpperten Scheiben (die andere Extremisten und Unruhe anziehen), hat sie hier nichts zu suchen.
Am 30.01. wird ab 18 Uhr am gleichen Ort vorgetragen, was eigentlich passiert ist. Von der Reitbahnstraße zum ExKa und wieder zurück in die Bedeutungslosigkeit. Anschließend Musikalisches „für den so genannten Dancefloor“ von ExKaPuttgehen.
Mehr Informationen unter:
Reitbahnstraße 84 – ki23.blogsport.de!
Experimentelles Karree – exka.org!
Exkaputtgehen – exkaputtgehen.de!
Blick: »Lecker essen in der Volksküche«
Blick vom 20.01.2010:
Verein Roter Baum schafft Anlaufpunkt für alternative Jugendliche
Lecker essen in der Volksküche
Zwickau (cld). Die alternative Jugendkultur hat jetzt auch in Zwickau eine richtige Anlaufstelle. Einmal in der Woche öffnet die „Volksküche“ im Jugendtreff BuZe des Alten Gasometer ihre Türen. „Wir wollen damit einen festen Anlaufpunkt für alternative Jugendliche schaffen“ erklärt Timm Göpfert vom Verein Roter Baum, der das Projekt verantwortet. Jeden Donnerstag ab 18 Uhr werden die Tische zu einer langen Tafel zusammengestellt, neben dem Essen wird so vor allem Raum für gemeinsame Gespräche geschaffen. Geöffnet hat die Volksküche seit Anfang Dezember, inzwischen kommen jede Woche zwischen 30 und 40 Jugendliche. Vorläufer solcher Volksküchen gibt es in anderen Städten wie Chemnitz schon lange, in Zwickau ist der Rote Baum nun Vorreiter.
Das Prinzip ist einfach: Vier junge Frauen und Timm Göpfert kochen abwechselnd vegetarische Gerichte. „Aber wir drängeln uns nicht vor. Jeder, der bei uns kochen will, darf auch kochen.“ Bezahlt wird kein fester Preis, sondern ein Soli-Beitrag, den jeder selbst festlegt. Idee ist es zudem, ein günstiges Abendessen anzubieten. „Ich habe für mein Gericht, eigentlich ein Resteressen aus Klößen, Gemüse und Sahne, für 30 Leute heute 26 Euro bezahlt“, macht Lisa Fischer vor, wie es geht.
Die „Vokü“ soll nur der Anfang sein. Der Rote Baum will ein Alternatives Jugendzentrum (AJZ) etablieren. Für das Wohnprojekt mit bis zu 20 Jugendlichen, das gleichzeitig Platz für Workshops und Konzerte bieten soll, sucht der Verein derzeit ein passendes Haus. „Wir wollen das AJZ noch in diesem Jahr aufbauen“, sagt der Vereinsvorsitzende René Hahn. Denn hier hinkt Zwickau seit langem hinterher. In anderen Städten der Region gibt es solche selbstverwalteten Jugendzentren mitunter seit zehn Jahren.
Limbach: Aufruf für den 23. Januar
Demonstration unter dem Motto „Zivilcourage – für Toleranz und Vielfalt“ in Limbach-Oberfrohna
Mit dieser Demonstration wollen die Initiatoren ihren Unmut gegenüber rechter Gewalt und Propaganda-Veranstaltungen in Limbach-Oberfrohna kundtun. Doch warum gerade jetzt? Laut einer neuesten Veröffentlichung der Sächsischen Staatsregierung hat es seit 2004 zehn Veranstaltungen und über 70 Straftaten mit „rechtsextremistischem“ Hintergrund in der Kleinstadt gegeben. Die Dunkelziffer liegt noch wesentlich höher. Diesen Tendenzen müssen wir gemeinsam entschieden entgegentreten, damit alle friedlich und sicher leben können.
Mehr Informationen: www.bunteslimbach.blogsport.de
Hintergrund – »blick nach rechts« zur Situation in Limbach-Oberfrohna:
Bilder aus der sächsischen Provinz
Im vergangenen Jahr entwickelte sich das sächsische Limbach-Oberfrohna zu einem Veranstaltungsmagneten für Neonazis. Gewalt und Morddrohungen bestimmen schon seit Jahren den Alltag vieler nicht-rechter Jugendlicher, während die Stadt das Problem leugnet und verdrängt.
„Treffpunkt: A4 Abfahrt Limbach-Oberfrohna, Richtung Limbach fahren, nach ein paar Minuten erreicht man auf der rechten Seite eine Jet-Tankstelle“: Diese Wegbeschreibung fand sich im vergangenen Jahr immer wieder in Einladungsschreiben verschiedener rechtsextremer Gruppen, wenn zu Veranstaltungen im „Großraum Chemnitz“ mobilisiert wurde.
Für Neonazis jeder Couleur war das Ziel dann immer gleich: die Gaststätte „Mannheim“ im Zentrum der Großen Kreisstadt Limbach-Oberfrohna. Neben einer Wahlkampfveranstaltung mit rund 200 Besuchern im August 2009, an der die NPD-Funktionäre Udo Pastörs und Holger Apfel sowie der Neonazi-Barde Frank Rennicke teilnahmen, fand hier im Oktober vergangenen Jahres auch der Personalparteitag der NPD-Sachsen statt. Doch auch das rechtsextreme „Freie Netz“ und der JN-Stützpunkt Chemnitz luden regelmäßig ins „Mannheim“ zu Veranstaltungen ein.
Morddrohungen und Gewalt
Zwar musste die NPD nach den letzten Wahlen einen ihrer zwei Sitze im Stadtrat räumen, doch mit der Parteifunktionärin und Landtagsabgeordneten Gitta Schüßler wohnt im Ort auch eine bundesweit bekannte Rechtsextremistin. Das Problem in Limbach-Oberfrohna sind jedoch nicht nur organisierte Neonazis oder Parteistrukturen. Dominiert wird das Stadtbild von rechten Cliquen, die zum Teil nicht an organisierte Strukturen angeschlossen, dadurch aber nicht weniger gefährlich sind.
Vor einigen Supermärkten sammeln sich teilweise schon ab den frühen Morgenstunden rechts-offene Grüppchen, um gemeinsam Bier zu trinken und zu pöbeln. Aus diesem Milieu heraus kommt es immer wieder zu spontanen Gewaltausbrüchen gegen Migranten und alternative Jugendliche.
Den Neonazis ein Dorn im Auge sind vor allem die Mitglieder des Vereins „Soziale und Politische Bildungsvereinigung e.V.“. Die Vereinsräume, die hauptsächlich nicht-rechten Jugendlichen als Anlaufpunkt dienen, waren seit Oktober 2008 immer wieder das Ziel von politisch motivierten Sachbeschädigungen. So wurden wiederholt die Scheiben eingeschlagen, Hakenkreuze geschmiert und mehrfach – teilweise mit Erfolg − versucht, in die Räumlichkeiten einzubrechen.
Einen Teilerfolg konnten die Neonazis nach rund zehn Angriffen und Sachbeschädigungen an und in den Vereinsräumen verbuchen: Aus Angst vor noch größeren Schäden an seinem Haus kündigte der Eigentümer den Mietvertrag des Vereins.
Zwar ließen sich die Aktiven des Vereins nicht einschüchtern und organisierten neue Räume, doch die Serie von Angriffen riss nicht ab. So griffen Neonazis im Oktober vergangenen Jahres unter „Sieg Heil“-Rufen an einem Abend wiederholt Gäste und Vereinsmitglieder mit Flaschen und Steinen an. Für Moritz Thielicke, Vereinsvorsitzender und Stadtratsmitglied, gehören Beleidigungen und Morddrohungen zum Alltag. In der Vergangenheit wurde er schon mehrfach mit Flaschen und Steinen angegriffen.
Auch auf Stadtfesten tritt die Szene aus der Region massiv in Erscheinung, so kam es im Juli 2009 auf dem „Stadtparkfest“ aus einer Gruppe von rund dreißig Neonazis heraus zu einem Angriff auf drei alternative Jugendliche. Alle drei erlitten Gehirnerschütterungen, einer musste mit einer Rippenprellung im Krankenhaus behandelt werden.
Seit einigen Monaten versucht eine Gruppe, die sich „Autonome Nationalisten Limbach-Oberfrohna“ (ANLO) nennt, auf sich aufmerksam zu machen. Die ANLO beschränken sich jedoch nicht nur auf das Sprühen von Losungen, die einen „Nationalen Sozialismus“ oder „Todesstrafe für Kinderschänder“ fordern. Sie gehen vor allem auch gegen nicht-rechte Jugendliche aus dem Umland vor, die sie durch Morddrohungen und so genannte „Hausbesuche“ einschüchtern wollen.
„Kein rechtes Problem“ in der Stadt
Anfang Januar forderte die Fraktion der LINKEN im Stadtrat die Initiierung eines unabhängigen „Runden Tisch gegen Gewalt und Extremismus“. Die auch von der örtlichen SPD unterstützte Idee ist nicht neu. Bereits Ende 2008 versuchten FDP und LINKE einen „Runden Tisch“ durchzusetzen. Doch damals wie heute scheiterte das Vorhaben an der CDU. Jürgen Zöllner, CDU-Fraktionsvorsitzender in Limbach-Oberfrohna, sagte gegenüber der „Freien Presse“, dass es in der Stadt „kein rechtes Problem“ gebe. Stattdessen verwies er auf den bereits tätigen „Präventiven Rat“, der einen „Runden Tisch“ „überflüssig“ mache. Der „Präventive Rat“ tagt hinter verschlossenen Türen, die Mitglieder werden vom Vorsitzenden bestimmt und die Ergebnisse dringen nicht nach außen. Doch laut Zöllner wurden die „Vorfälle“ rund um das Vereinshaus in diesem geheim tagenden Gremium „ausgiebig“ besprochen. Worum es dabei genau ging, blieb allerdings unklar.
Dass die Stadtoberen scheinbar vielmehr ein Problem mit den Menschen haben, die sich gegen Neonazis engagieren, offenbart die Aussage eines Präventionsratsmitgliedes: So habe sich ein Mitglied während einer Sitzung im Februar des vergangenen Jahres, kurz nach einer „friedlichen“ („Freie Presse“) Demonstration gegen Neonazis, darüber Gedanken gemacht, wie man solche Demonstrationen in Zukunft verhindern könne, ein anderer merkte an, dass das Thema generell dem Ansehen der Stadt schade.
15. 01. 2010 – Maik Baumgärtner
NS-Hardcore wegmoshen!
Vortrag & Konzert am Samstag im CLUBHAUS SACHSENRING!
Hardcore-Musik hat ihren Ursprung eigentlich in der linken Szene. Sie entstand Ende der 1970er-Jahre in den USA als schnelle und brachiale Weiterentwicklung von Punkrock und hatte eine eindeutig antirassistische Ausrichtung. Kultbands wie »Minor Threat« oder »Black Flag« haben bis heute ganze Generationen von Punk- und Hardcore-Bands geprägt. Seit ein paar Jahren gibt es jedoch auch Neonazi-Bands, die diese Musik spielen, hinterlegt mit rassistischen und antisemitischen Hasstexten.
Wer sich das auf »Youtube« zu findende Video „Mirror of an unbroken faith“ der Band »Moshpit« anschaut, sieht und hört erstmal nichts ungewöhnliches. Da springen junge Männer in szenetypischer Kleidung herum, man sieht Chucks, Bandshirts, Basecaps kurz: schickes Styling und hört dabei technisch zumindest gut gespielten Hardcore. Bands wie es sie zu tausenden gibt – über Musikgeschmack lässt sich schließlich vortrefflich streiten. Besonders scheint das auf den ersten Blick nicht zu sein. Doch schon die Spalte mit ähnlichen Videos zeigt Clips von Bands wie »Angry Aryans«, »Blue Eyed Devils« oder – wenig subtiler – »Teardown« oder »H8machine«. Wer dann andere Videos der Band auf »Youtube« sucht, der findet interessantes: Videos, die zeigen, wie die Band beim „Fest der Völker“ in Altenburg auftritt, einem der größten europäischen Nazitreffen. Vor einem Banner mit martialischen „politischen Soldaten“ tragen sie ihre schicken Klamotten durch die Gegend.
»Moshpit« stehen symptomatisch für das Thema. „National Socialist Hardcore“ (NS-Hardcore / NSHC) -hier absichtlich nicht „Hatecore“ genannt- nennen diese neueren Nazibands ihren Stil. Es sind Bands, die sich auf Geschichte und Lifestyle der Hardcoreszenen beziehen. Der Name der Band »Moshpit« sagt schon einiges, da er nur auf einen szeneinternen Hardcorekontext verweist und die Verbindungen der Band zur Naziszene verschleiert. Auf die Idee, mit einer Naziband konfrontiert zu sein, kommt auf den ersten Blick niemand.
Es soll also nicht um den klassischen Rechtsrock gehen. Bands, die aus rechten Skinheads bestehen und eine rumpelige Mischung aus punkartiger Musik und Hardrock spielen, sind ein altes Phänomen. Neu sind aber hippe, trendige junge Männer, die auf alternativen Konzerten nicht mehr auffallen, technisch ausgereiftere Musik spielen, eigene Strukturen und Projekte in Do-it-yourself-Manier aufgebaut haben und sich jugendkulturell angesagter Codes und Symbolsprache bedienen. Die NSHC-Band »Daily Broken Dream« bringt den Zweck dieser Strategie in einem Interview auf den Punkt: „Textlich sind die neuen Lieder sicher interpretationsfähiger als die meisten Lieder anderer Szenebands. Über weite Strecken ließen sich solche Lieder auch von unpolitischen Bands hören… dies hat zwei Vorteile: Erstens werden diejenigen, die erstmals mit ‚nationaler Musik‘ konfrontiert werden nicht durch überdeutliche Parolen abgeschreckt und zweitens regen die Texte doch sehr stark zum nachdenken an.“
NS-Hardcore ist ein relativ neues Phänomen und es ist nötig, ein Verständnis davon zu entwickeln, wie solche Entwicklungen einzuschätzen sind. Denn »Moshpit« und »Daily Broken Dream« sind bei weitem keine Einzelkämpfer.
18:00 Uhr
Vortrag zur regionalen NS-Hardcore-Szene
21:30 Uhr
»NS-Hardcore wegmoshen!« mit LIVE ON STAGE:
- LETS START THE MASSACRE
- DISPOTION
- OMAHA BEACH
- A DREADFUL VISION
- TODAY WE RISE
Text teilweise von: www.ausschalten.wordpress.com
Volxküche – warum eigentlich mit x ?
Seit Dezember veranstalten wir nun möglichst jeden Donnerstag eine Volxküche im Jugendclub „BuZe“ im Alten Gasometer. Dort gibt es vegetarisches Essen zum Selbstkostenpreis. Doch was hat es mit der VoKü eigentlich auf sich? Eine kurze Geschichte der Volxküche:
Seit mindestens 150 Jahren kochen Menschen gemeinsam mit dem Gedanken, das Essen dadurch billiger werden zu lassen. Bis auf die Volxküchen der »Neuen Linken« werden sie überproportional von Frauen organisiert und durchgeführt. Ihr kleinster gemeinsamer Nenner ist die Idee für viele Menschen günstig Essen zu bereiten. Ansonsten unterscheidet sich die Motivation der Organisatorlnnen zum Teil sehr stark.
Viele Armenküchen gehen und gingen von einer »gottgebenen« oder unabänderlichen Armut aus, wollen diese jedoch mildern. Diese glauben an Armut als selbstverschuldete Situation oder vorübergehende Erscheinung, zum Beispiel durch Krieg. Dass Kapitalismus zwangsläufig Armut produziert, ist weder Thema noch anzugreifende Tatsache dieser Institutionen.
Lina Morgenstern war eine der Hauptakteurlnnen in der Etablierung von Volxküchen; allein in Berlin-Kreuzberg wurden sieben Volxküchen vom »Verein Berliner Volksküchen« zwischen 1866 bis 1870 errichtet. Das Konzept dabei war, die Ausstattung durch Spenden zu finanzieren, während der Betrieb sich selbst trägt. Die Speisen waren nicht umsonst, um den Gästen nicht das Gefühl eines Almosens zu verleihen.
Die Arbeiterwohlfahrt versuchte 1919 die Armenküchen in ein gesellschaftliches Bild einzubinden, was Armut zwangsläufig hervorbringt und nur gesamtgesellschaftlich angegriffen werden kann, bis Armut überwunden sei. Ihre Situation und Zeit zwangen sie praktisch jedoch stark in den Nothilfe-Charakter, bis sie 1933 von den Nazis ganz zerschlagen wurden. Die Nazis banden in Form der Nationalistischen Volkswohlfahrt die Essensausgabe in Großküchen an die Kriterien wie »rassische, politische und erbbiologische Reinheit« und nutzten damit eine Idee, um sie rassistisch zu belegen.
Spätestens diese Stelle scheint geeignet, um zu erklären, warum die meisten Volxküchen mittlerweile auf ein x zurückgreifen. Damit wird sich vom ideologischen Gebilde »Volk« abgegrenzt und versucht deutlich alle Menschen einzuladen, die halt am Essen teilnehmen wollen. Kurz: eine Abgrenzung von der nationalistischen Volksküche, die nur einlädt, wer die »richtige« Sprache spricht, den deutschen Pass besitzt und solcherlei Blödsinn.
Seit den 80er Jahren ist in der BRD die Volxküche mit der linken Szene wieder gewachsen. In fast allen besetzten Häusern, autonomen Zentren, linken Jugendclubs, Wagenburgen usw. werden VoKüs angeboten, mit sehr unterschiedlichen Konzepten. Und wie gesagt: seit Dezember gibt’s nun auch in Zwickau eine VoKü. Ihr seid herzlich eingeladen zum Essen, Quatschen oder Mitkochen!
Der Text stammt im Wesentlichen von: bandito.blogsport.de.
Gedenken an antisemitische Pogrome
Mit zwei Veranstaltungen wird am Montag der Pogromnacht von 1938 gedacht
In Deutschland wurden während der Novemberpogrome etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, von denen nochmals Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben. Die Pogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in der Shoah an den europäischen Juden mündete.
Jüdischer Friedhof | 09.11.09 | 16.00 Uhr
Ablauf:
1. Kranzniederlegung am Denkmal durch einen Vertreter der Stadt Zwickau und Teilnehmer
2. Rezitation Herr Sieber, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. Zwickau
3. Worte der Mahnung und des Gedenkens durch Frau Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß
4. Psalm: Vertreter der Kirchen – Herr Superintendent Dittrich, Evangelisch-lutherischen Kirche und Herr Pfarrer Welscher, Römisch-Katholischen Kirche
Georgenplatz | Gedenktafel | 09.11.09 | 17.00 Uhr
Ablauf:
1. Musikstück, Schüler des Robert-Schumann-Konservatoriums
2. Niederlegung der Gebinde
3. Rezitation, Frau Stroisch, Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten e.V.
4. Worte des Gedenkens:
Vertreter des DGB-Region Vogtland-Zwickau – Abstellen der Kerze (Windlicht)
Herr Bürgermeister Bernd Meyer – Abstellen der Kerze (Windlicht)
Herr Pastor Brückner, Evangelisch-Methodistischen Kirche – Abstellen der Kerze (Windlicht)
Frau Grünendah, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. Zwickau – Abstellen der Kerze (Windlicht)
5. Rezitation, Frau Stroisch, Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten e.V.
6. Musikstück, Schüler des Robert-Schumann-Konservatoriums
Verantwortlich für die inhaltliche Gestaltung:DGB
Die Verfolgung der Juden in Zwickau durch die Nationalsozialisten
1933
am 1. April zogen erste Schlägertrupps der SA und SS vor jüdischen Geschäften auf, randalierten und forderten die Bevölkerung nachdrücklich zum Judenboykott auf. Eine Auswanderungswelle begann. Juden durften keine öffentlichen Veranstaltungen mehr besuchen. So entschloss man sich in Zwickau, ein Gemeindeheim einzurichten.
Das Schloss Osterstein wurde als berüchtigtes Gefängnis der SS eingerichtet. Insgesamt 750 Menschen waren dort inhaftiert: politische Gegner, andere missliebige Personen und jüdische Einwohner. „Oft konnten die Bewohner in den anliegenden Straßen wegen der Schreie der gefolterten Häftlinge nachts nicht schlafen.“
1935
Nürnberger Gesetze
1936
von 57 Wegzügen der Israelitischen Gemeinde, verzogen 11 innerhalb Deutschland, 22 nach Palästina, 17 innerhalb Europas und 7 nach Übersee
1938
Am 27.10. wurden die Juden, die nur einen polnischen und keinen deutschen Pass besaßen, in einer „Sonderaktion“ aus ihren Wohnungen geholt, auf dem Georgenplatz zusammen getrieben, mit Bussen nach Chemnitz auf den Bahnhof transportiert und von dort an die polnische Grenze gebracht. Dort aber erlaubten die Polen den völlig Besitzlosen die Einreise nicht. Diese Maßnahme betrafen 68 Personen aus Zwickau.
Nach ihrem Abtransport wurden die Wohnungen und der zurückgelassene Besitz inventarisiert. So wurde er öffentlich versteigert. Der Erlös wurde dem Oberfinanzpräsidenten in Leipzig überwiesen. Devisen, Schmuck, Edelmetalle und andere Wertgegenstände wurden direkt nach Leipzig überwiesen und gingen so in den Besitz des Reiches über.
In der Pogromnacht vom 8. auf den 9. November wurde die Synagoge in der Burgstraße 10 niedergebrannt. Es gelang der Gemeinde die Thora Rollen in Sicherheit zu bringen und so vor diesen Anschlägen zu bewahren. Jüdische Geschäfte wurden durch die SA zertrümmert, etwa 100 Juden wurden verhaftet und in das KZ Buchenwald verschleppt.
In diesem Jahr fanden zahlreiche Enteignungen und Zwangsverkäufe, basierend auf dem Erlass vom 15. November 1935, statt.
1939
ab Juni wurde ein Gemeindemitglied von der geheimen Staatspolizei verpflichtet, die Liquidation der Jüdischen Gemeinde Zwickau vorzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die letzten Juden aus Zwickau nach Chemnitz „umgesiedelt“.
1942
Am 20.01. entschied Bürgermeister Dost, das Haus am Adolf-Hitler-Ring 165, als so genanntes „Judenhaus“ einzurichten und dort die noch wenigen in Zwickau lebenden Juden unterzubringen. Betroffen waren vor allem Menschen, die in einer „Mischehe“ lebten. Das Haus gehörte der Familie Klein, die ihr Eigentum gemäß der Gesetzeslage zu einem Spottpreis von 500RM verkaufen musste.
1943
weiter Deportationen in die Todeslager
1945
noch im Februar wird aus Zwickau ein jüdischer Junge nach Auschwitz deportiert.
1946
leben in Zwickau noch 6 von ehemals 473 jüdischen Mitbürgern; seit 1970 gibt es keine jüdischen Bürger mehr in Zwickau.
Quelle:
Begleitmaterial zu »Das ist Esther«/ Monolog fürs Klassenzimmer von Christiane Richers/ Theater Plauen Zwickau/ Spielzeit 2009/10.
AJZ Chemnitz von Schließung bedroht!
Angekündigte Kürzungen bedeuten das Ende des Alternativen Jugendzentrums! – Baumhaus: »Solidarität, yeah!«
Das größte sozio- kulturelle Jugendzentrum der Stadt Chemnitz, seit knapp 20 Jahren einer der bedeutendsten Träger von Jugend- und Kulturarbeit in der Stadt, ist in akuter Gefahr.
Das Jugendamt Chemnitz hat in einem Gespräch mit dem Vorstand des AJZ am 28.10.2009 drastische Kürzungen angekündigt. Im Haushaltsjahr 2010, so das Jugendamt, sollen keine Gelder mehr für das vom AJZ e.V. betriebenen Kinder- und Jugendhaus „Benario“ im Stadtgebiet Brühl zur Verfügung stehen, was die Schließung des an diesem sozialen Brennpunkt dringend benötigten Klubs bedeuten würde.
Darüber hinaus sieht der Maßnahmeplan, aus Sicht des AJZ ein Kürzungsplan, den Wegfall der Mittel für die außerschulische Jugendbildung vor. Dies stellt sowohl auf der fachlichen als auch auf der finanziellen Ebene einen Einschnitt dar, der auf das Ende des Hauses und des Vereins AJZ e.V. hinläuft. Derzeit wird das Haus mit 2,5 Stellen aus der Jugendförderung der Stadt getragen. Die Kürzung dieser sowieso schon äußerst knappen Stellen und Mittel um eine ganze Stelle wäre nicht kompensierbar und würde zugleich auch das Aus für die vielfältigen ehrenamtlichen Projekte sein, die im Haus angesiedelt sind.
Vorstandsmitglied Mike Czepyha sagt dazu: „Dem Jugendamt ist offensichtlich nicht klar, was sie da vorhaben. Wenn diese Kürzung so durchgeht, müssen wir am 1. Januar die Lichter hier ausmachen. Für die kulturelle und soziale Situation der jungen Menschen in Chemnitz und der gesamten Region hätte dies verheerende Folgen, schließlich würde dies den Wegfall einer Vielzahl von Angeboten und Möglichkeiten bedeuten, ich nenne hier nur die internationalen Jugendaustauschprojekte und Konzerte, mit denen dieses Haus groß geworden ist.“
In einer eilig einberufenen Mitgliederversammlung des AJZ e.V. wurden breite Protestaktionen gegen die Kahlschlagpläne des Jugendamtes besprochen. Aus Sicht des Vereins ist keine der von der Stadt angedachten Kürzungen hinnehmbar.
Mehr Informationen: www.ajzbleibt.blogsport.de
FP: »Politologin warnt vor dem „netten Nazi von nebenan“«
heute in der Freien Presse erschienen:
Politologin warnt vor dem „netten Nazi von nebenan“
Vortrag beleuchtet Strukturen moderner rechtsextremer Kameradschaften in Sachsen, die sich als zahm präsentieren – Manchmal fällt der Schafspelz
Von Jens Eumann
Zwickau. „Autonome Nationalisten“ statt neonazistischer Skins, unverdächtige Codes statt einschlägiger Symbole, Musik und Comics statt offensichtlicher Indoktrinationsschriften – das Problem neuer Formen des Rechtsextremismus‘ ist deren Verwechselbarkeit. Diese Warnung hält die Karlsruher Politologin Ellen Esen bereit, die sich seit Jahrzehnten mit dem Phänomen Rechtsextremismus befasst, mit Aussteigern der Szene arbeitet, Namen sammelt, Verbindungen aufdeckt. Als Gast des Vereins „Roter Baum“ hielt sie am Samstagabend im BPM-Club einen Vortrag.
Ihre rund 30-köpfige Zuhörerschar aus zumeist deklarierten Nazi-Gegnern mochte das nicht schön finden, doch angesichts der schwarzen Kapuzenshirts kommentierte die 49-Jährige: „Einige von euch könnten von der Optik her genauso gut zu rechten Szene passen.“ Neu dürfte den Punks und Anhängern der autonomen Szene der Punkt indes nicht gewesen sein. Bei den Vereinnahmungsversuchen, die die Zwickauer Gruppe „Nationale Sozialsten“ zeitweise gegenüber den hiesigen Montagsdemonstrationen unternahm, standen sich mitunter linke und rechte „Autonome“ gegenüber, die bei einer Gelegenheit sogar nahezu identische Fahnen schwenkten. Einziger Unterschied: die Umkehr der schwarz-roten Farbanordnung.
Verwechselbarkeit gehöre zum Konzept, betont Esen, zu jenem Versuch der neuen Rechten, eine „Querfront“ mit dem Staat als Gegner zu etablieren. In diese Richtung ziele auch die augenscheinliche Dialogbereitschaft dieser rechten Gruppen mit ihren linken Gegnern. Da falle oft der Satz: „Wir gehören doch alle zusammen, wir sind eine Volksgemeinschaft“, berichtet die Expertin und betont: „Gerade bei jüngeren Leuten gibt es eine hohe Fluktuation zwischen rechter und linker Szene. Ist vielleicht verständlich, wenn man mit 13, 14 kräftig pubertiert und sich seinen Standpunkt gerade erst erarbeitet.“
Als bedenklich stufte Esen das Moblisierungsvermögen und den Aktionsradius jener rechtsextremen sächsischen und thüringischen Gruppen ein, die im Internet über ihr so genanntes „Freies Netz“ kommunizieren: Staatlicherseits schwer zu greifende „kleine Kameradschaftsbündnisse“, die aber inzwischen „bis zu 250 Leute für Spontandemos mobilisieren können“, so Esen. Laut den Websites sitzen Stützpunkte in Zwickau, Altenburg, Borna, Geithain, Chemnitz, Delitzsch, Hof, Leipzig und Meuselwitz. Als Taktik hat Esen ausgemacht, dass man für Randale „Kameraden von anderswo holt. Dann können die in ihrer eigenen Stadt selbst weiter als der nette Nazis von nebenan gelten“, so Esen.
Allerdings fällt der Schafspelz manchmal trotzdem ab: Wie im Fall Daniel P. Während der Zwickauer Wortführer der Rechtsextremen sich bei hiesigen Demos zwar laut, aber nicht gewalttätig zeigte, versuchte er bei einer verbotenen Spontan-Demo in Zeitz, einem Polizisten vor die Brust zu treten – mit Gerichtsprozess als Folge. Verhandelt und abgeurteilt wurde der Fall dann aber daheim in Zwickau, inklusive öffentlicher Reflexion.
Freie Presse vom 26.10.2009
»Nazis: New Style, Old Shit!«
Vortrag: „New Style, Old Shit! – Moderner Rechtsextremismus“
mit der Politikwissenschaftlerin Ellen Esen
Samstag, 24. Oktober 2009, 18:00 Uhr
BPM-Club, Äußere Dresdner Straße 50, 08066 Zwickau
Ein neuer, moderner Rechtsextremismus ist auf den Plan getreten, der sehr subtil und dennoch aggressiv um Anhänger wirbt. Jugendliche werden geködert mit kostenlosen Musik-CDs, Comics, interaktiven Websites, Konzerten und dem Versprechen von „Action“. Selbst Demonstrationen kommen als Event mit Unterhaltungswert. Rechtsextreme Aktivisten verhüllen menschenverachtende Vorstellungen in Andeutungen und verbannen einschlägige Symbole zugunsten unverdächtiger Codes. Nazi-Kameradschaften nennen sich „Autonome Nationalisten“ oder „Nationale Sozialisten“ und übernehmen Ästhetik und Aktionsformen der „linken Szene“.
Für den modernen Rechtsextremismus ist Musik nach wie vor eines der wichtigsten Rekrutierungselemente. In den letzten Jahren kamen zur Skinhead-Musik-Kultur zahlreiche andere Jugendkulturen hinzu, deren Stilelemente ebenfalls mit rechtsgerichteten Inhalten überfrachtet werden. Beispielhaft hierfür sind Dark Wave, Black Metal, Techno und Hardcore zu nennen. Insbesondere die Hardcore-Bewegung entwickelt sich zu einem immer bedeutsameren Einfallstor des Rechtsextremismus. Seit den Anfängen des nationalsozialistischen Hardcore (NSHC) hat sich in den letzten zehn Jahren eine regelrechte Szene von Musikgruppen entwickelt. Mit Konzerten, eigenständigen Vertrieben und Fanstrukturen gehört sie heute zu den bedeutsamsten Rekrutierungsfeldern der Nazi-Szene.
Bei vielen NSHC-Bands der ersten Stunde stehen die Inhalte den neonazistischen Skinhead-Musikern jedoch in nichts nach. „In“ ist, wer provoziert – Markenzeichen ist meist nicht musikalische Qualität, sondern dumpfe Agitation. Anspielungen auf NS-Symbolik, unverhohlener Antisemitismus und wütender Ausländerhass sichern einen großen Rückhalt in der Fan-Gemeinde. Darüber hinaus waren nicht wenige Trendsetter des rechten Hardcore auch eingebunden in neonazistische Skinhead-Netzwerke. Teil dieser Nazi-Netzwerke in der Zwickauer Region sind Kameradschaften wie die „Nationalen Sozialisten Zwickau“, NSHC-Bands wie „Eternal Bleeding“, „Moshpit“ oder „Diary of a dying Nation“ und Szeneläden wir der „The Last Resort“.
Die Referentin Ellen Esen aus Karlsruhe beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren intensiv mit der rechten Szene und ist auch als Autorin tätig. Aufklärung über Erscheinung, Symbole und Träger faschistischer Gruppen stellen Schwerpunkte ihrer Arbeit dar. In ihrem Vortrag wird sie die neuen Entwicklungen im Rechtsextremismus vorstellen und auch auf die besonderen Ausformungen in der Zwickauer Region eingehen.
Eine Veranstaltung des Jugendvereins „Roter Baum“ e.V. Zwickau und des Aktionsbündnis gegen den Naziladen »The Last Resort« in Zwickau; Gefördert durch das Jugendbildungswerk Sachsen e.V.. Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmerkung: Da die extreme Rechte des öfteren Versuche unternimmt Veranstaltungen zu stören und Menschen durch ihre Präsenz einzuschüchtern, möchten wir darauf hinweisen, das Nazis, Rassisten und Antisemiten kein Einlass gewährt wird oder sie ggf. des Hauses verwiesen werden.
STAY INDIE am 24. Oktober in Zwickau!
Vortrag zum Thema »Nazis: New Style, Old Shit!« und sieben Bands in einer Nacht!
Independent
[ˌɪndɪˈpendənt] (engl. „unabhängig“), kurz Indie, ist eine Sammelbezeichnung für kreative Ausdrucksformen, die von einer gemeinsamen Do-it-yourself-Ideologie geprägt sind, obwohl sich die einzelnen Erscheinungen sehr unterscheiden können. Sie erstreckt sich in alle Bereiche der postmodernen Kunst und Popkultur, so vor allem auch der Musik, des Films, der Literatur oder der Mode und wird heute teilweise synonym zum Underground verwendet.
[Wikipedia]
Live on Stage:
Boiler aus Stuttgart
[myspace.com/boilerdeathgrind]
Hanoi Janes aus Zwickau
[myspace.com/thehanoijanes]
Zweiter Frühling aus Freyburg
[myspace.com/zweiterfruehling]
Psychos In Danger aus Zwickau
[myspace.com/psychosindanger]
Acid, Milch & Honig aus Leipzig
[myspace.com/acidmilchundhonig]
Projekt Traumtänzer aus Zwickau
[myspace.com/projekttraumtnzer]
Lets Start The Massacre aus Zwickau
[myspace.com/lstmzwickau]
Noch mehr Infos: demnächst!
Opferberatung: „Freiräume für alternative Jugendkulturen sind notwendig!“
Bericht aus dem Regierungsbezirk Leipzig der RAA Opferberatung
Dass Anfang der 1990er Jahre in Ostdeutschland eine fast flächendeckend agierende, äußerst militante und gewaltbereite Neonazi-Szene aufkeimte, ist landläufig bekannt. Auch vor mittlerweile knapp 20 Jahren richteten sich die Gewaltaktionen unter anderem gegen nicht rechtsgerichtete Jugendliche, wie die Morde an Torsten Lamprecht und Frank Böttcher belegen. Mit dem Jahr 2008 scheint die Rechtsextremismusproblematik zum wiederholten Male auf diesem hohen Niveau angekommen zu sein. In Sachsen-Anhalt ereigneten sich zwei rechtsextrem motivierte Tötungsdelikte, der Mord an dem 50jährigen Wohnsitzlosen Hans-Joachim S. in Dessau und der gewaltsam herbeigeführte Tod des 20jährigen Kunststudenten Rick L. in Magdeburg. Für beide Tötungsdelikte müssen sich derzeit einschlägig vorbestrafte rechtsextreme Gewalttäter vor den Landgerichten Dessau und Magdeburg verantworten.
Ein Großteil der Betroffenen von rechtsextrem motivierten Gewalttaten sind Jugendliche, die durch ihre ablehnende Haltung gegenüber dem rechten Mainstream – der vielerorts weit verbreitet und tief verankert ist – in das Visier des gewaltbereiten Spektrums geraten. Seien es Punks, antirassistische Skinheads, Skater und Hip Hopper oder einfach ganz normale Jugendliche, die ihre grundlegende Achtung vor Menschen und ihre demokratische Grundhaltung nicht verleugnen und auch öffentlich dazu stehen. Durch ihren nicht-rechten Lifestyle passen sie nicht in das begrenzte und menschenverachtende Welt- und Menschenbild der Neonazis und werden kurzerhand zu Feindbildern erklärt. Dies zeigt seine Auswirkungen in einer Vielzahl von Bedrohungszenarien und Angriffen gegen Jugendliche jenseits des rechten Mainstreams.
In Sachsen gab es in letzten Jahren keine Angriffe mit Todesfolge. Dennoch hat gerade im Jahr 2008 die rechtsradikal motivierte Gewalt, insbesondere auch gegen junge Menschen, erneut einen traurigen Höhepunkt erreicht. So wurden u.a. das Wohn- und Kulturprojekt in der Reitbahnstraße in Chemnitz, der Fisch-Laden (der Fanladen des antirassistischen Fußballvereins Roter Stern) in Leipzig und der Club Alte Schmiede in Rochlitz mit Brandsätzen angegriffen. In Burgstädt wurde der Proberaum von zwei Bands in Brand gesetzt, ganz zu schweigen von all den Angriffen, die ohne Brandsätze auf Jugendtreffpunkte verübt wurden (so z.B. auf das AJZ in Leisnig, die Bunte Platte in Leipzig, ein Veranstaltungsraum in Colditz sowie das Kulturzentrum Haus 6 in Eilenburg). Die Tatsache, dass die angegriffenen Gebäude zum Teil bewohnt sind, verdeutlicht sehr eindringlich die niedrige Hemmschwelle bezüglich lebensbedrohlicher Gewaltaktionen.
Dies sollte den demokratischen Kreisen und insbeson- dere den politischen Verantwortungsträgern unserer Gesellschaft Anlass genug sein, die Rechtsextremismusproblematik ernst zu nehmen. Mit dem Argument „Es gibt aber auch Linksextremismus“ und der damit einhergehenden Schließung von alternativen Jugendzentren sowie dem Verbot von Veranstaltungen, welche die Problematik auf den Punkt bringen, lässt sich kein konstruktiver Einstieg in die Bewältigung der Problemlagen finden; ebenso wenig über die Darstellung der Betroffenen als Provokateure und deren Treffpunkte als Unruheherde.
Vielmehr sollte das Gespräch mit den Betroffenen gesucht werden, um gemeinsam schützende Rückzugsmöglichkeiten für diese, von Rechtsradikalen bedrohten Jugendlichen, zu schaffen! Gerade solche alternativen und selbstverwalteten Freiräume sind enorm wichtig zur Etablierung und Stärkung einer nichtrechten Jugendkultur. Jugendliche brauchen geschützte Orte, an denen Rechtsextremismus, Rassismus und ähnlich menschenverachtende Ideologien keinen Platz haben. In Städten und Regionen, in denen sich dank eines derartigen Treffpunkts eine alternative Jugendszene heraus- bilden und etablieren kann, stehen die Chancen ausgesprochen gut, dass Rechtsradikale ihre Rekrutierungsbemühungen aufgeben müssen. Jugendliche, welche Alternativen zum rechten Mainstream (freie Kameradschaften und Rechtsrock) geboten bekommen, erkennen sehr schnell, dass diese attraktiver sind. Rechtsextremismus und Gewalt sind nun mal nicht wirklich cool!
In diesem Sinne schätzen wir das vorbildliche Engagement und den Mut der jungen Menschen, die sich über die Vorortvereine Vive le Courage e.V., Freiräume Muldental e.V. sowie Bon Courage e.V., gegen den rechtsextremen Mainstream und die damit einhergehende Gewaltproblematik engagieren.
Quelle:
RAA Opferberatung Sachsen, Newsletter Nr. 2, April 2009
Seminar: Erlebniswelt Rechtsextremismus
Erlebniswelt Rechtsextremismus – Erscheinungsformen und Gegenstrategien
am 6. und 7. Oktober 2009
im Achat-Hotel Zwickau, Leipziger Straße 180, 08058 Zwickau
Erscheinungsformen und Aktionen des Rechtsextremismus sind heute weder altbacken noch ewig gestrig. Ein neuer, moderner Rechtsextremismus ist auf den Plan getreten, der sehr subtil und dennoch aggressiv um Anhänger wirbt. Zielgruppe Nummer eins sind Jugendliche, die geködert werden mit kostenlosen Musik-CDs, Comics, interaktiven Websites, Konzerten und dem Versprechen von „Action“. Selbst Demonstrationen kommen daher als Event mit Unterhaltungswert. Rechtsextreme Aktivisten verhüllen menschenverachtende Vorstellungen in Andeutungen und verbannen einschlägige Symbole zugunsten unverdächtiger Codes in der Schublade. Dieses Versteckspiel ist nicht einfach zu durchschauen und für Laien ist es mittlerweile schwer, Rechtsextremisten zu erkennen, denn sie tragen nur noch selten Springerstiefel und Glatze.
Mittlerweile werden Parolen und Outfit der „linken Szene“ gnadenlos kopiert. „Autonome“ und „Nationale Sozialisten“ übernehmen Ästhetik und Aktionsformen des politischen Gegners. Gezielt wird versucht, sich jugendkulturell zeitgemäß zu präsentieren und thematisch bislang eher von Linken bestimmte Politikfelder zu besetzen. Rassistisches Gedankengut wird somit jugendgerecht verpackt und kommt daher als „Sozialprotest von rechts“. Gerade an Jugendliche richtet die rechtsextreme Szene ihre wichtigsten Werbebotschaften: „Kameradschaft“ und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten.
Strategie und Ziele der extremen Rechten offen zu legen, aktuelle Kampagnen zu analysieren und Hilfestellungen zu bieten beim Erkennen und Deuten rechtsextremer Propaganda und Symbolik, ist ein Anliegen unserer Veranstaltung. Gemeinsam mit einer Aussteigerin wollen wir einen Blick werfen auf das Innenleben der rechten Szene. Was suchen und finden Jugendliche dort, wie verlaufen Einstiegsprozesse und unter welchen Bedingungen kann ein Ausstieg gelingen?
Am zweiten Seminartag steht die Frage im Mittelpunkt, was konkret getan werden kann gegen die Ausbreitung antidemokratischen Denkens und rechtsextremer Tendenzen. Hinsehen statt wegschauen, den Mund aufmachen statt schweigen, sich einmischen statt heraushalten – aber wie? Dazu möchten wir Anregungen und Tipps geben.
Seminarleitung und Moderation:
Ellen Esen, Politikwissenschaftlerin
Der Teilnahmebeitrag für dieses Seminar beträgt 15,- € (mit Übernachtung 35,- €). Ermäßigungsberechtigte zahlen die Hälfte. Der Betrag ist zu Beginn der Veranstaltung in bar zu entrichten Die Kosten für Übernachtung und Verpflegung im Rahmen des Seminars trägt die Friedrich-Ebert-Stiftung.
Wir bitten um Ihre verbindliche Anmeldung bis zum 30. September 2009. Falls Ihnen trotz Anmeldung die Teilnahme nicht möglich sein sollte, benachrichtigen Sie uns bitte umgehend, da wir Ihnen sonst den Teilnahmebeitrag als Stornogebühr berechnen müssen. Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung der Veranstaltung wenden Sie sich bitte rechtzeitig an unser Leipziger Büro.
Programm und Anmeldeformular: Hier als PDF!
Ladenschluss-Bündnis gegründet!
Demonstration am 19. September: Baumhaus natürlich am Start!
In den vergangenen Wochen hat sich in Zwickau ein Aktionsbündnis gegen den Naziladen »The Last Resort« in der Kreisigstraße in Zwickau gegründet. Das Aktionsbündnis schloss sich zusammen, um mit unterschiedlichen Aktionen auf den Laden selbst, die bei Neonazis beliebte Kleidermarke „Thor Steinar“ und neonazistische Alltagskultur allgemein, aufmerksam zu machen. Das Ziel der Kampagne „Ladenschluss Jetzt!“ wird unterstützt durch eine Vielzahl von regionalen Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen. In den nächsten Wochen und Monaten wird es verschiedene Aktionen zur Thematisierung des Ladens geben. Das Ziel aller Aktivitäten wird dabei sein, dass der Naziladen „The Last Resort“ nicht mehr ungestört den Alltagsbedarf für den neonazistischen Kleiderschrank verkaufen kann und schlussendlich geschlossen wird.
„Thor Steinar“ ist die derzeit beliebteste Bekleidungsmarke von Rechten und Neonazis. Sie findet sich auch im Sortiment des Naziladens „The Last Resort“. Das Geschäft wurde von Ralf Marschner eröffnet, welcher aus dem Umfeld des Nazi-Netzwerks „Blood & Honour“ stammt. Der Name des Ladens ist eine Anlehnung an den Londoner Skinhead-Szeneladen „The Last Resort“. Anfang der 80er Jahre hatte dieser als Ausgangspunkt von „Blood & Honour“ einen großen Einfluss auf die Radikalisierung der internationalen Neonazi-Szene. Während sich andere Bekleidungsgeschäfte mit „Thor Steinar“-Sortiment eher in einer Grauzone bewegen, sind die Intensionen des Zwickauer Exemplars völlig eindeutig.
In den letzten Jahren machte das Geschäft durch den Verkauf verbotener Nazi-Devotionalien wiederholt auf sich aufmerksam. Die in rechten Kreisen beliebten Kleidungsmarken „Barstool Sports“ und „Brachial“ gehen ebenfalls auf den Begründer des Ladens, Ralf Marschner, zurück und finden sich dort bis heute. Seit mehreren Jahren wird das Geschäft von einem neuen Eigentümer geführt; an der inhaltlichen Ausrichtung änderte dies nichts. Es ist davon auszugehen, dass Einnahmen aus dem Geschäft teilweise zurück in die rechte Szene fließen. Die überragende szeneinterne Bedeutung wurde deutlich, als sich Ende 2007 spontan 120 Nazis in der Kreisigstraße einfanden, um „ihren Laden“ gegen vermeintliche Angreifer zu verteidigen.
Doch über 10 Jahre sind uns genug! Eine öffentliche Debatte führte Anfang Juli 2009 dazu, dass die Eröffnung eines Geschäfts der Firma „Brachial“ in der Zwickauer Innenstadt verhindert werden konnte. Diese Entwicklung stimmt uns optimistisch! Denn auch diese Kleidungsmarke kommt aus der Neonazi-Szene und wird bevorzugt in dieser getragen. Als Auftakt der Kampagne ist eine Demonstration am 19. September in Zwickau angemeldet.
Weitere UnterstützerInnen:
- „BiBaB“ e.V. Meerane, Bunt ist Besser als Braun e.V.
- DGB Jugend Vogtland-Zwickau
- Freya-Maria Klinger, Mitglied des Sächsischen Landtages
- Front Deutscher Äpfel, Gau Westsachsen
- Gruppe ARTZ, Analyse Recherche Transfer Zwickau
- Grüne Jugend Zwickau
- Junge Linke Zwickau
- Jusos Zwickau, Jugendorganisation der SPD Zwickau
- Ladenschluss-Bündnis-Sachsen
- Monika Lazar, Mitglied des Bundestages
- RAA Sachsen e.V., Opferberatung für Betroffene rechter Gewalt
- Sebastian Scheel, Mitglied des Sächsischen Landtages
- Uwe Adamczyk, Mitglied des Sächsischen Landtages a.D.
- VVN-BdA Zwickau, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen
Weitere Infos: www.DasLetzte.blogsport.de
PM: Oberbürgermeisterin unterstützt „Baumhaus“
PRESSEMITTEILUNG
Oberbürgermeisterin sagt dem „Baumhaus“ Unterstützung zu
12-seitiges Konzept „Alternatives Zentrum Zwickau“ übergeben
Nachdem der Jugendverein „Roter Baum“ Zwickau bereits Anfang Februar diesen Jahres die Einrichtung eines Alternativen Jugendzentrums als langfristiges Ziel der Vereinsarbeit ankündigte, gab es nun ein erstes Gespräch zwischen der Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau Dr. Pia Findeiß und Vertretern des „Baumhaus“.
Im Gewerkschaftshaus in der Bahnhofstraße übergaben die jungen Leute am vergangenen Dienstag ein 12-seitiges Konzept mit dem Titel „Alternatives Zentrum Zwickau“ an ihren Gast. Der Vereinsvorsitzende René Hahn bedankte sich noch einmal ausdrücklich bei Frau Findeiß für ihre schnelle und unkomplizierte Zusage zu jenem Gespräch. Im weiteren Verlauf des Treffens wurden einzelne Punkte des Konzeptes herausgegriffen und zur Diskussion gestellt. So beklagt der Verein auf der einen Seite einen Mangel an kulturellen Angeboten, welche sich an den Bedürfnissen der Jugend orientieren. Auf der anderen Seite gibt es in der Stadt aber auch keinen festen Anlaufpunkt, der es Jugendlichen ohne großen Aufwand erlaubt selbstständig Konzerte, Vorträge und ähnliche Veranstaltungen zu organisieren. Zudem soll das neue Zentrum auch zu einem Motor im Kampf gegen die extreme Rechte werden. So stehen einer Vielzahl leerstehender Immobilien motivierte Jugendliche gegenüber, die sich nichts sehnlicher als eines dieser Häuser wünschen. Frau Findeiß bezeichnete die geäußerten Wünsche und Absichten des Vereins als „nachvollziehbar“ und kündigte ihre Unterstützung bei der Umsetzung der Ziele des Vereins an.
Deutlich wurde während des Treffens jedoch auch, dass die Auswahl an Immobilien, welche den Anforderungen des Konzepts gerecht werden, begrenzt ist. So soll beispielsweise auch das Wohnen im Alternativen Zentrum für mindestens zehn Menschen möglich sein. Weiterhin sollte es ausreichend Platz für Konzerte mit mindestens bis zu 200 Besuchern geben und diverse kleinere Projekte Unterschlupf finden. Auch Anwohner sollen sich in Zukunft nicht durch Lärm belästigt fühlen. So haben sich die Vereinsmitglieder natürlich schon ein „Lieblingshaus“ auserkoren. Bei den nun anstehenden Verhandlungen mit dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement hat die Oberbürgermeisterin ebenfalls ihre Unterstützung zugesagt und dem Verein für die zukünftige Arbeit Mut gemacht.
»United Baumhaus« beim 5. A.F.F.I.-Cup
Antifaschistisches Fussballturnier am Samstag in Chemnitz
Eine Spielgemeinschaft aus Marienthal United 08 und Baumhaus Zwickau spielt beim diesjährigen A.F.F.I.-Cup in Chemnitz. Für den 22. August laden die Antifaschistische Fussball-Faninitiative und das AJZ Chemnitz auf den Sportplatz der Sportfreunde Chemnitz-Süd e.V. am Eisenweg / Am Harthwald. Das Turnier startet um 10 Uhr (Anfahrt über Wolgograder Allee, Am Harthwald). Ende wird gegen 18 Uhr sein. Gespielt wird auf 3 Kleinfeldern, 6 + 1. Das Turnier von A.F.F.I. Chemnitz findet dieses Jahr zum 5. mal statt. Am Vorabend gibt es im AJZ Chemnitz (Kolonnade) eine thematische Abendveranstaltung. Dabei werden sich Initiativen vorstellen, das Turnier wird ausgelost, Bälle aufgepumpt und gegebenenfalls das eine oder andere Bier getrunken.
Und weil es gerade so schön passt, gibt’s hier noch den vorläufigen Spielplan von Marienthal United 08. Beim Saisonauftakt am vergangenen Sonntag waren übrigens etwa 100 (!) Zuschauer anwesend. Könnten aber in Zukunft gern noch etwas mehr werden:
So.23.08.09, 15 Uhr: Marienthal United 08 – SG Trünzig 44-04 2
So.30.08.09, 13 Uhr: Fortschritt Crimmitschau II – Marienthal United 08
So.13.09.09, 15 Uhr: Marienthal United 08 - VfB Eckersbach 2
So.20.09.09, 13 Uhr: SV Mannichswalde 2 – Marienthal United 08
So.27.09.09, 11 Uhr: Soccer Team Lichtentanne - Marienthal United 08
So.11.10.09, 15 Uhr: Marienthal United 08 – SV Eintracht 93 Werdau
So.18.10.09, 15 Uhr: TSV Lichtentanne – Marienthal United 08
So.01.11.09, 14 Uhr: Marienthal United 08 – ACL Zwickau
So.08.11.09, 11:30 Uhr: SG Trünzig 44-04 2 – Marienthal United 08
So.15.11.09, 14 Uhr: Marienthal United 08 – Fortschritt Crimmitschau II
So.22.11.09, 12 Uhr: VfB Eckersbach 2 – Marienthal United 08
So.06.12.09, 13:30 Uhr: Marienthal United 08 – SV Mannichswalde 2
So.13.12.09, 13:30 Uhr: Marienthal United – Soccer Team Lichtentanne
So.28.02.10, 13 Uhr: SV Eintracht 93 Werdau – Marienthal United 08
So.07.03.10, 15 Uhr: Marienthal United 08 – TSV Lichtentanne
Erstaunliche Parallelen in Sachsen-Anhalt
Solidarität mit dem Wittenberger Verein „Kultur mit Sahne e.V.“!
Bereits am Freitag wurde in der Lutherstadt Wittenberg ein Haus besetzt. Dieser Besetzung gingen Verhandlungen des Vereins „Kultur mit Sahne e.V.“ mit der Stadt Wittenberg voraus, welche bereits seit über einem Jahr andauern. Darin wurde sich von Seiten des Vereins aber leider bisher erfolglos um eine Alternatives Jugendzentrum bemüht. Die Akteure, welche sich bereits seit 2004 engagieren, fühlten sich mehr und mehr verschaukelt. Auch eine spontane Freiraum-Demonstration eine Woche zuvor zeigte nicht den gewünschten Erfolg.
Die Parallelen zwischen dem Verein aus Wittenberg und unserem „Baumhaus“ sind erstaunlich. Hier wie dort geht es den jungen Leuten darum einen Ort zu schaffen, „an dem mensch sich ohne jegliche Einschränkung entfalten, zusammen leben oder Projekte planen kann. Dieser Freiraum soll Menschen als Schutz vor faschistischen, rassistischen, sexistischen oder homophoben Angriffen dienen“, wie es in einer Begründung der Wittenberger BesetzerInnen heisst. Nun soll es möglichst bald konstruktive Verhandlungen zwischen Bürgermeister und Verein geben. Wir wünschen den jungen Leuten aus Wittenberg viel Erfolg!
Mehr Informationen: squatwittenberg.tk
Zwickau wird schöner
Solidaritätsbekundungen via Plakat
Schön sahen sie aus, schnell waren sie wieder ab. Trotzdem gut zu wissen, dass nun auch Shopping-Touristen die Notwendigkeit eines Alternativen Zentrums vor Augen geführt bekamen. Auf schwarzem Hintergrund knallten die Slogans den Zwickauern ins Gesicht. Und an manch unkonventionellem Ort hingen sie besonders lang.
Solche Aktionen motivieren natürlich ungemein und sind von unserer Seite gern gesehen, da sie in gewisser Weise einen kleinen Vorgeschmack dessen bilden, was sich nach unseren Vorstellungen entwickeln soll. Aber zack zack!!! Hinweise auf irgendwelche Verordnungen ersparen wir uns an dieser Stelle mal ganz dezent.
Im Zuge dessen sollten auch noch andere „Street-Art“-Aktionen erwähnt werden. Hier seien nur die zahlreichen Harlekins benannt, die unsere Innenstadt schmücken, eben so wie selbst gestaltete Anti-Drogen Plakate. So geht’s natürlich auch, mit der alternativen Lebenskultur. Das Leben in dieser Stadt wird erträglicher. Mehr davon!!! Schön wird’s nur, wenn’s bunter wird.
Schönes Wochenende!
Grillen und Fussball gegen Rechts
Am Samstag fand am Schwanenteich ein feines Treffen von etwa 150 Punkern und Skins unter dem Motto „Grillen gegen Rechts“ statt. Ab dem späten Nachmittag durfte den Bands „SchOi!sal“ (Oi aus Lengenfeld, V.), „GIFTAbteilung!“ (Punk aus Glauchau), „SuiZidgefahr“ und „Klostein“ (beide Punkbands aus Zwickau) gelauscht werden. Die Veranstaltung wurde von einigen mutigen jungen Leuten organisiert. Es bestand keine Absicht auf finanziellen Profit und so war es möglich für nur 1 Euro dabei zu sein. Natürlich waren auch einige Baumhäusler anwesend. Wir brachten die aktuellen Überlegungen zur Vision „Alternatives Zentrum in Zwickau“ zur Diskussion und freuten uns über jede Menge positives Feedback. Alles in allem ein Riesenerfolg; auch wenn zu späterer Stunde einige BesucherInnen in der Stadt noch von zwölf Nazis angegriffen wurden.
Weiter ging’s am Sonntag in Jena. Beim dortigen „Flutlicht Festival“ erspielten unsere Baumhäusler einen genialen 4. Platz; und das bei 20 teilnehmenden Teams. Selbst eingespielte Mannschaften wie Münster und die Schickeria aus München konnten besiegt werden, ehe im Halbfinale schließlich Schluss war. Dort mussten wir uns knapp geschlagen geben; aber auch nur weil der Modus besagte, dass bei einem Unentschieden in der k.o.-Runde der Kickertisch entscheidet. Dummerweise stand der schief und wir hatten nicht den Hauch einer Chance. Beim Spiel um Platz drei war dann irgendwie die Luft raus. Trotzdem ein überaus geniales Festival mit einem Haufen cooler Leute; ca. 100 am Sonntag allein bei dem Turnier. Folgendes schrieb die „Ostthüringer Zeitung“:
Ein Ball für alle
Flutlichtfestival setzt sich gegen Rassismus im Fußballstadion ein
Von Juliane Maier Jena. „Unser Ziel ist es, von Anfang an den Menschen sehen, fernab von jeglicher Geschlechts- oder Rollenzuschreibung. Vorurteile führen dazu, dass Menschen sich diskriminiert fühlen.“
Lisa Palitza sitzt auf einem Sofa und hält ein Mikro in der Hand. Knapp 30 Jugendliche hören ihr zu, liegen auf der Decke oder lümmeln sich in Sesseln. Die Atmosphäre auf der Rasenmühleninsel im Paradies ist lässig. Und das ist auch durchaus so gewollt von den Veranstaltern des zweiten Flutlichtfestivals, das am vergangenem Wochenende über die Bühne ging. „Sonst springt der Funke nicht über und die Leute bleiben nicht hier“, erklärt Samuel Jackisch vom Verein Hintertorperspektive, der gemeinsam mit der Koordinierungs- und Kontaktstelle Jena (KoKont) das dreitägige Fest organisiert hat.
Es gehe darum, gegen Rassismus unter Fußballfans zu kämpfen, erläutert Jackisch. Und das eben nicht nur theoretisch mit Bannern und Plakaten in Stadien, sondern auch praktisch in Schulen, Jugendklubs oder mit solchen Veranstaltungen wie dem Flutlichtfestival.
Seit Freitagabend feierten Jugendliche unterschiedlicher Nationalitäten gemeinsam auf einem Platz, spielen Fußball, diskutierten zu Themen wie „Diskriminierung und Neonazismus im Fußball“ oder „Asylrecht in Deutschland“ und beteiligten sich an Workshops, wie dem von Lisa Palitza, die über „Sexismus im Fußball und Alltag“ referiert. „Fußball kann ein Spiel für harte Mädchen sein, aber nicht für zarte Jungs“, zitiert die junge Frau Oscar Wilde und macht darauf aufmerksam, dass Frauen und Männer in Rollenmuster gepresst werden und sexistische Klischees nach wie vor bestimmend seien.
Der Wechsel von Vorträgen, Workshops und Konzerten sei indes gewollt, meint Jackisch, so würden auch Leute auf das Leitthema „Fußball und Integrität“ aufmerksam, die sonst weniger an Diskussionen oder Vorträgen teilnehmen.
16 Mitglieder hat der Verein Hintertorperspektive, der am Wochenende von zahlreichen kleinen Initiativen und auch dem Fanprojekt des FC Carl Zeiss Jena unterstützt wurde. „Es gab natürlich anfangs Vorbehalte seitens der Stadt. Fußballfans, die brüllen, trinken und machen Ärger. Mittlerweile unterstützt die Stadt uns aber sehr“, freut sich Jackisch.
So verschieden die Nationalitäten, so unterschiedlich waren auch die Bands, die auf der Bühne für Stimmung sorgten. Reggae, Hip Hop, Rap, Punk und Rock- die wilde Musikkombination, die auf anderen Festivals Fans eher abschreckt, lockte in Jena zahlreiche, vor allem junge Leute ins Paradies.
„Ich habe durch Zufall davon gehört und finde die Bands sehr interessant. Es ist toll, wenn hier was los ist und ein solcher kultureller Austausch stattfindet“, meint der 24-jährige Sebastian Ernst. Auch Kinder waren mit ihren Eltern trotz des wechselhaften Wetters gekommen, tobten sich auf der Hüpfeburg aus, ließen sich schminken und nahmen etwas mit von der lockeren Atmosphäre vor Ort.
Die sind neben den Jugendliche die Zielgruppe, die Mitglieder des Verein Hintertorperspektive vorrangig ansprechen will, denn „da kann man noch Aufklärungsarbeit leisten, da ist es noch nicht zu spät, die kann man noch umpolen und ihnen ein Angebot machen, ehe es die NPD tut“, appelliert Jackisch.
Die Resonanz auf das Flutlichtfestivals gibt ihnen da durchaus recht. Was im vergangenen Jahr noch im kleinen Paradies stattgefunden hatte, wurde aufgrund des großen Zuspruchs auf die Rasenmühleninsel verlegt.
Fazit: Schönes Wochenende!
United We Stand!
Fussballclub Marienthal United und Baumhaus sind ein Paar
Fussball – die angeblich schönste Nebensache der Welt. Doch in Wirklichkeit sieht es meist etwas anders aus. In jedem normalen Verein existiert eine Hackordnung unter den Spielern und wer sich dieser nicht fügt, fliegt raus. Obendrein ist es ziemlich blöd mit irgendwelchen Faschoprolls um den Stammplatz zu kämpfen. Für echte Freundschaften ist in den 0815-Vereinen wenig Platz. Am Spielfeldrand geht es meist noch schlimmer zu. Ausländerfeindlichkeit, Rassismus, Diskriminierung und Sexismus beherrschen nicht selten die Szenerie und sind für viele schon zur Gewohnheit geworden. Das übliche deutsche Prollvereinsleben ist auf den großen und kleinen Fussballplätzen des Landes zu Hause. Dort lässt es sich nur aushalten, wenn du bereit bist viele Kompromisse einzugehen. Nicht wenige Menschen haben deshalb im Prinzip schon mit Fussball abgeschlossen. Doch das muss nicht so sein!
Seit letztem Jahr gibt es in Zwickau eine Alternative. MARIENTHAL UNITED 08 sticht schon dank der ungewöhnlichen Namensgebung aus der Masse. Die Idee diesen Verein zu gründen entstand aus dem Willen und der Lust Fussball zu spielen, in einem Club der sich von den oben geschilderten Vereinen abhebt. Ihr Motto lautet daher: „Lieber braun tragen, als so zu denken!“ Ein Motto, welches auch in unserem Baumhaus auf breite Unterstützung trifft. Eine enge Zusammenarbeit unserer beiden Vereine liegt daher nahe. So konnte sich das Baumhaus auf einen Schlag über nahezu 30 neue United-Mitglieder freuen – Tendenz steigend. Wir hoffen das unsere Kooperation alsbald weitere Früchte tragen wird.
Beim ersten gewonnenen Testspiel säumten schon fast 80 United-Unterstützer den Spielfeldrand. In der kommenden Saison soll der Spielbetrieb übrigens offiziell aufgenommen werden. Die Heimspiele sind dann alle 14 Tage und könnten zu einem festen Treffpunkt werden, der es erlaubt abseits der üblichen Fussballtristesse eine nette Zeit zu verbringen. Wir sind sehr gespannt, wo die Reise hingeht. Vielleicht kann Fussball ja doch die schönste Nebensache der Welt sein!
Mehr Informationen auf: www.myspace.com/marienthalunited08
Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt!
Schön war’s am Freitag! Trotz kurzfristiger Einladung erlebten wir eine konstruktive Zusammenkunft. Danke deshalb an alle Anwesenden für die lebhafte Diskussion. Alte Fragen wurden beantwortet und neue Fragen sind uns begegnet. Das Baumhaus bedankt sich weiterhin ausdrücklich bei unseren beiden Gästen aus Neukirchen, denen es auf beeindruckende Weise gelang aus unseren wilden Spinnereien konkrete Handlungsoptionen abzuleiten. Nägel mit Köpfchen heisst es jetzt. In diesem Sinn: bis zum nächsten mal!
May Rebel
Rückblick auf einen überwiegend erfreulichen Monat
Der Monat Mai ist nach „Iupiter Maius“ benannt, dem römischen Gott des Frühlings und des Wachstums, heißt es bei Wikipedia. Auch unser Baumhaus ist im vergangenen Monat gewachsen. Nicht nur quantitativ, mittlerweile hat es 50 Mitglieder, sondern auch qualitativ. Nun müssen wir aufpassen, dass uns die damit verbundene Arbeit nicht über die Köpfe wächst. Gab es in den letzten Wochen doch einen Vorgeschmack auf die zu erwartenden Hürden, die uns begegnen werden, wenn wir in dieser Stadt etwas bewegen wollen und das wollen wir. Aber der Reihe nach…
Kein ruhiges Hinterland
Los ging´s am ersten Mai, dem internationalen Feiertag der Arbeiterbewegung. Von Feiertag konnte für uns Baumhäusler allerdings nicht die Rede sein, denn nach wochenlanger Vorbereitung machte die STAY REBEL TOUR Station im Alten Gasometer und da hieß es kleckern statt klotzen. Immerhin durften schließlich doch über 400 jugendliche BesucherInnen ausgelassen feiern. Nach neun Stunden mit einer Mischung aus Bildung und Unterhaltung konnte sich die Bilanz durchaus sehen lassen: drei politische Vorträge und sieben gefeierte Bands boten „Beats für die Beine und ’ne Message für den Verstand“.
Doch zum Durchatmen blieb hinterher leider keine Zeit. Denn als es für uns bereits ans Aufräumen ging und die letzte Band des Abends den Heimweg antreten wollte, wurden wir schmerzlich daran erinnert, weshalb unser Engagement für Zwickau so wichtig ist. Einige unverbesserliche vom selbsternannten „nationalen Widerstand“ gingen den Musikern ans Leder. Ein gezielter Angriff auf Menschen, der uns alle hätte treffen können. Natürlich wurde von uns die Polizei verständigt. Auch wenn die vermummten Täter längst über alle Berge waren, werden rechte Übergriffe zumindest statistisch erfasst; und die Bedeutung von Statistiken in der heutigen Zeit ist nicht zu unterschätzen.
Demonstration gegen rechte Gewalt
Nachdem also die lokalen Hardcore-Größen von „First I Killed The Memories“ Ziel eines rechten Übergriffs wurden, war für uns klar, dass wir dies nicht unter den Teppich kehren konnten. Mit dem Baumhaus wollen wir gerade auch zeigen, dass solche Vorfälle nicht länger von einer schweigenden Stadt toleriert werden und als Veranstalter fühlen wir uns für alle Besucher, insbesondere auch die mitwirkenden Bands, verantwortlich. Eine Demonstration unter dem Motto „Für ein friedliches Zwickau – gegen rechte Gewalt“ war daher die einzig richtige Reaktion auf diese Attacke. Ehrenbürger Erwin Killat und viele weitere symphatisierten mit unserem Entschluss. Erst knapp drei Tage vor dem 09. Mai riefen wir auf zur Solidarität.
Über 150 Menschen zogen schließlich friedlich durch die Innenstadt und erlebten am Ende der Demonstration einen Auftritt der bekannten Punkcombo „Dritte Wahl“, welche mit Liedern wie „Greif ein“ klar Stellung gegen Nazis bezog. Der Band und dem Alten Gasometer gilt unser herzlichster Dank! Auch die Demonstration kann aus unserer Sicht als Erfolg gewertet werden. Doch auch an jenem Tag gab es einen Wermutstropfen. Die Kameraden vom „Freien Netz“ fühlten sich offenbar vom Motto der Demonstration dermaßen provoziert, dass sie versuchten unsere Abschlusskundgebung am Georgenplatz zu stören. Die mit nur zwanzig (!) Beamten anwesende Polizei war nicht in der Lage die Situation zu entschärfen. Unser Appell an die Vernunft wurde jedoch erhört. Dank gilt daher auch allen TeilnehmerInnen unserer Demonstration! Diese ließen sich nicht provozieren und blieben auch bei den Steinwürfen der Nazis besonnen. Kritik am Verlauf der Demonstration weisen wir demnach mit Entschiedenheit zurück. Traurig stimmte uns hingegen die unglückliche Einschätzung der Gefahrenlage durch die Polizei. Ein unangemeldeter und obendrein unbeaufsichtigter Tross von fünfzig gewaltbereiten Nazis kann in keinem Fall akzeptiert werden! Hier wurden fahrlässig Menschen gefährdet.
Quo vadis?
Erlebnisreiche Wochen liegen also hinter uns. Ja und wie bereits vermeldet haben wir zwischen all der Aufregung auch den Kontakt zum „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ aufgenommen. Die Kommunikation mit weiteren engagierten Kräften ist also hergestellt. Dank der Demonstration wurden unsere Anliegen nun auch über die Jugend hinaus bekannt und mit dem STAY REBEL ist ein erster Schritt in Sachen bitter nötiger Aufklärungsarbeit getan. Doch zum Verschnaufen bleibt wie immer eigentlich gar keine Zeit. Erst am sogenannten „Männertag“ wurde an der Zentralhaltestelle ein Inder von zwei betrunkenen Männern ins Gesicht geschlagen. Es gibt also weiterhin viel zu tun: neue MitstreiterInnen sind daher gern gesehen!
Am 07. Juni bietet sich übrigens eine ganz einfache Möglichkeit aktiv zu werden: Deine Stimme gegen Nazis! Für nazifreie Parlamente in Zwickau, Sachsen und überall.
Mitarbeit im Bündnis aufgenommen
Ortsgruppe Zwickau des Roten Baum e.V. hat Mitarbeit im „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ aufgenommen
Das „Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region“ war im September 1992, während rassistische Pogrome besonders im Osten Deutschlands ihren vorläufigen Höhepunkt erreichten, als „Bündnis gegen Rechts“ gegründet worden. Unter dem Eindruck eines Brandanschlags auf das Asylbewerberheim an der Kopernikusstraße in Zwickau und infolge einer Veranstaltung der Republikaner nahm das parteiübergreifende Engagement gegen Nazis seinen Anfang.
Das Jahr 2002 markierte in der Bündnisarbeit jedoch einen folgenreichen Einschnitt. Unter neuem Namen sollte nun langfristig um Akzeptanz von Demokratie und Toleranz geworben werden, während Aktionismus und Protestkundgebungen in den Hintergrund traten. Doch die vergangenen beiden Jahre haben uns gezeigt, dass es gerade an den beiden letztgenannten Qualitäten mangelt. Der Erfolg nachhaltiger Arbeit gegen Rechts in der Bevölkerung ist schwerlich messbar, aber einer Demonstration von Nazis beispielsweise lässt sich mit einfachen Mitteln entgegenwirken, wenn die nötige Entschlossenheit vorhanden ist. Zudem würden Formen des aktiven Protestes ein unmissverständliches Zeichen setzen.
An die Arbeit des „Bündnis gegen Rechts“ gilt es unserer Meinung deshalb anzuknüpfen. Die Aufgaben eines solchen Bündnisses leiten sich unmittelbar aus den Gegebenheiten in der Stadt Zwickau und der Region ab. Die Situation in der Stadt stellt sich uns unmissverständlich dar: 1. Rechts- motivierte Straftaten erreichten im vergangenen Jahr in der Region einen neuen Höchststand! 2. Neben mehreren kleinen Aufmärschen, kommt es nun mindestens einmal im Jahr auch zu größeren Demonstration des rechten Spektrums – für Nazi-Aufmärsche war Zwickau bis zuletzt eine gute Adresse! 3. Als Verlängerung der NPD ist eine schlagkräftige Kameradschaftsstruktur mit einer sich stetig erweiternden Anhängerschaft entstanden – menschenverachtende Einstellungen finden wachsenden Zuspruch bei Jugendlichen! Die Lage ist also ernst und der Einsatz für Demokratie und Toleranz kein Zuckerschlecken.
Trotz aller Kritik der vergangenen Wochen ist für uns die Mitarbeit im Bündnis angesichts der aufgezeigten Probleme von großer Bedeutung. Nur unter Einbeziehung aller sich gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus engagierender Kräfte kann die Arbeit für Demokratie und Toleranz erfolgreich sein. Wir Baumhäusler sehen uns auch als VertreterInnen einer jungen Generation, welche im Bündnis in den letzten Jahren unterrepräsentiert war. Unser Know-how wird die Bündnisarbeit bereichern. Wir freuen uns auf eine engagierte, nachhaltige und hoffentlich von Erfolg gekrönte Zusammenarbeit!
FP: Demonstration gegen rechte Gewalt führt durch Innenstadt
heute online erschienen bei freiepresse.de:
Demonstration gegen rechte Gewalt führt durch Innenstadt
Polizei verhindert Auseinandersetzung auf Georgenplatz
Zwickau. Kundgebung und Demonstration der alternativen Jugendvereinigung „Roter Baum“ sind am Samstag im wesentlichen friedlich verlaufen. Auch als die linksorientierten Jugendlichen am Georgenplatz auf eine deutlich kleinere Gruppe Rechter getroffen sind. Zwei Eier sind geflogen, dabei blieb es. Mit einer Doppelreihe zwischen beiden Gruppen verhinderten Polizeibeamte – 20 waren im Einsatz – größere Auseinandersetzungen.
Mit 150 Teilnehmern versammelten sich mehr Demonstranten am Gasometer, als die Veranstalter prognostiziert hatten. Die kurzfristig organisierte Kundgebung „Für ein friedliches Zwickau – gegen rechte Gewalt“ war die Antwort auf Vorfälle nach dem „Stay rebel“-Festival am 1. Mai im Gasometer, wie Vereinsvorsitzender René Hahn sagte. Unbekannte hatten Bandmitglieder überfallen und verletzt.
Am Samstag wählte der Veranstalter für die Demo durch die Innenstadt nicht die von ihm bevorzugte Route auf der Hauptverkehrsstraße Dr.-Friedrichs-Ring, sondern die von der Polizei vorgeschlagene Strecke über Schumannplatz und Innere Plauensche Straße. Die Demonstranten rissen Passanten und Verkäufer aus der Einkaufslaune. Parolen aus dem Antifa-Block, die zu Gewalt aufriefen, verurteilte Vereinschef Hahn, der mehrfach Ruhe und Besonnenheit anmahnte.
Etwa 30 rechtsorientierte Jugendliche warteten am Georgenplatz grölend auf die Demonstranten. „Das direkte Aufeinandertreffen war für uns eine neue Situation“, sagte der Einsatzleiter, Polizeihauptkommissar Hans-Peter Scheidler. Am Trabi-Denkmal gab die Rostocker Band Dritte Wahl ein kurzes, improvisiertes Konzert. Später versuchten Rechte, am Gasometer zu provozieren. Dem gebot die Polizei Einhalt, so Scheidler.
Am Abend spielte die Punkband im Alten Gasometer vor 330 Besuchern. „Blieb alles friedlich“, berichtete Hahn, was die Polizei bestätigte.
Von Mandy Fischer
Erschienen am 10.05.2009
Solidarität, yeah!
Demonstration: „Für ein friedliches Zwickau – gegen rechte Gewalt“
Wie euch sicherlich nicht entgangen sein dürfte, gab es nach der erfolgreichen Premiere des STAY REBEL in Zwickau am 01. Mai einen Zwischenfall. Auf dem Weg nach Hause wurde die Zwickauer Band „First I Killed The Memories“ in unmittelbarer Nähe zum Alten Gasometer Ziel eines feigen Überfalls. Die Sache war jedoch durchaus befremdlicher, als sie in der Presse dargestellt wird.
Nach Berichten der Betroffenen waren 12 bis 15 vermummte Angreifer „Nationaler Widerstand“ grölend und unvermittelt auf die siebenköpfige Gruppe losgegangen. Wahllos schlugen sie auf die Bandmitglieder ein. Als weitere Leute aus Richtung Gasometer hinzu eilten, flüchteten die Täter in zwei Lieferwagen und einem PKW. Selbst aus einem Fahrzeug heraus wurde von einem der Täter noch der Hitlergruß gezeigt. Dies war keine spontane Auseinandersetzung unter Jugendlichen, sondern ein geplanter Akt körperlicher Gewalt mit dem Andersdenkende eingeschüchtert werden sollten!
Doch die Nazis haben das Gegenteil erreicht, denn wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir verurteilen die Geschehnisse nach dem STAY REBEL in aller Form und rufen zur Teilnahme an einer Demonstration für ein friedliches Zwickau und gegen rechte Gewalt auf. Die Opfer von Naziübergriffen dürfen sich unserer Solidarität sicher sein, denn es hätte jeden von uns treffen können. Deshalb kommt vorbei:
Samstag, 09. Mai 2009, Demonstration
„Für ein friedliches Zwickau – gegen rechte Gewalt“
Treffpunkt:
16.00 Uhr, Parkplatz vorm Alten Gasometer
Abschlusskundgebung:
ca. 17.30 Uhr, Georgenplatz, mit „Dritte Wahl“ (live)
Auch wenn wir eure Wut verstehen können, so appellieren wir doch eindringlich an euch am Samstag euren Beitrag zu einem friedlichen Ablauf der Demonstration zu leisten. PS: Springerstiefel und Bomberjacken wurden übrigens vom Ordnungsamt auf der Demo verboten. ;-)
„Wir können nicht ganze Stadt überwachen“
Interview in der heutigen Freien Presse mit unserem Ortsgruppenvorsitzenden René Hahn:
„Wir können nicht ganze Stadt überwachen“
Interview mit „Roter Baum“-Chef René Hahn: Im Großen und Ganzen zufrieden mit Veranstaltung „Stay Rebel“
Das erste Rebellenfest des Zwickauer Vereins „Roter Baum“ ist Geschichte. Am Freitag hatten die unter dem Motto „Stay Rebel“ angekündigten Vorträge und Bandauftritte 400 Besucher in den Alten Gasometer gezogen. Uta Pasler unterhielt sich mit Vorstandschef René Hahn, ob es gelungen ist, lautstarke Akzente gegen Rechtsextremismus zu setzen.
Freie Presse: Zufrieden?
René Hahn: Im Großen und Ganzen ja. Bis zum Abend verlief alles friedlich. Wir hatten durchaus damit gerechnet, dass Störenfriede kommen. Wir waren vorbereitet, wollten jegliche Konflikte vermeiden und haben deswegen auch drei Jugendliche, die uns vom „Freien Netz“ her bekannt sind, in ruhigem Ton wieder nach Hause geschickt. Als aber die letzte Band gegen 2 Uhr ihre Sachen einlud, rückte ein Auto an. Die Leute darin stiegen aus und gingen auf zwei der Musiker los. Die Polizei kam zum Glück sofort, und niemand wurde schwer verletzt.
Freie Presse: Hätte man das vermeiden können?
Hahn: Nicht wirklich. Das übersteigt die Aufgaben eines Veranstalters. Wir können nicht die komplette Stadt überwachen.
Freie Presse: Hätte man die Jugendlichen vom „Freien Netz“ nicht reinlassen sollen?
Hahn: Wir sind nicht für deren Aufklärung zuständig. Außerdem haben wir die Verantwortung für die Sicherheit unserer Gäste. Wir haben es ordentlich erklärt, es gab da auch überhaupt keinen Ärger.
Freie Presse: Im Vorfeld hieß es, dass Euch Bands, die mitmachen wollten, die Bude eingerannt sind. Wird es ein nächstes Festival geben?
Hahn: Sicher. Im Sommer vielleicht. Dieses Mal gab es Hardcore, Punk und Ska. Einige haben den Wunsch geäußert, auch mal Hiphop hören zu wollen.
Freie Presse: Es war Eure erste große Veranstaltung als Verein. Ein Kraftakt?
Hahn: Es war schon stressig, aber es hat auch dem Verein viel gebracht. Wir sind jetzt 50 Mitglieder, am Freitag ist eine komplette Fußballmannschaft bei uns eingetreten. Außerdem hatten wir den Alten Gasometer an unserer Seite. Parteien, Gewerkschaften und das Kommunalpolitische Forum Sachsen hatten uns unterstützt.
Freie Presse: Was planen die Rebellen jetzt?
Hahn: Wir wollen vor der Wahl eine Diskussionsrunde mit Zwickauer Politikern organisieren und sie zur Idee des Alternativen Jugendzentrums befragen. Das ist und bleibt unser großes Ziel.
FP: Alternative Szene setzt Rechtsextremismus erstes „Rebellen-Fest“ entgegen
Folgendes schrieb die Freie Presse gestern über uns:
Alternative Szene setzt Rechtsextremismus erstes „Rebellen-Fest“ entgegen
Verein „Roter Baum“ organisiert im Gasometer zum 1. Mai Vortragsnachmittag und abendlichen Konzertreigen – Ansturm von Bands legt bereits vorm Debüt Neuauflage nahe
Von Jens Eumann
Zwickau. Wie kommt es, dass die Bilanz politisch motivierter rechter Straftaten in Sachsen völlig unterschiedlich ausfällt, je nach dem, ob sie vom Innenministerium vorgenommen wird oder von der sachsenweit Opfer solcher Delikte betreuenden Opferberatung? Diesem Phänomen sollen mehrere Vorträge auf den Grund gehen, die die Zwickauer Ortsgruppe des Vereins „Roter Baum“ für den 1. Mai im Alten Gasometer organisiert. 18 junge Leute um Vorstandschef René Hahn haben sich vorgenommen, der alternativen Szene in Zwickau ein Domizil zu geben. „Eine aktive alternative Szene ist der beste Schutz gegen Rechtsextremismus“, begründet Hahn. Am 1. Mai setzt die Gruppe den ersten lautstarken Akzent.
„Bleib rebellisch! statt: Tag der Arbeit“ lautet das Motto der Aktion im Gasometer. Sie findet innerhalb der so genannten „Stay-rebel“-Tour statt. So heißt eine Veranstaltungsreihe, die bereits Anfang April im Café Taktlos in Glauchau begann, am Freitag im Zwickauer Gasometer sowie am 9. Mai in der „Unanbeatbar“ in Schwarzenberg ihre Fortsetzung findet und am 23. Mai in einem großen Musikfestival in Chemnitz gipfeln soll.
Laut der Chemnitzer Opferberatung hat sich das Problem rechter Gewalt und rassistsicher Übergriffe im vergangenen Jahr in Sachsen und besonders in der Region Zwickau verschärft. Aus dem Landkreis Zwickauer Land wurden der Opferberatung im vorigen Jahr 28 rechte und rassistische Angriffe gemeldet. Damit erhöhte sich die Anzahl bekannt gewordener Fälle im Vergleich zum Vorjahr fast auf das Fünffache. Sachsenweit gab es einen Anstieg um 30 Prozent. Allerdings registriert die Opferberatung ohnehin nur Angriffe auf Personen. Propaganda- oder Beleidigungsdelikte finden sich in ihren Zahlen gar nicht wieder, wie in den Vorträgen erörtert wird. Die Referate beginnen um 16 Uhr. Abends ab 19.30 Uhr übernehmen regionale Bands das Zepter: Die Rot-Bäumler konnten sich vor Bandbewerbungen für den Tag kaum retten und planen, weil nicht alle auftreten können, bereits das nächste Zwickauer Rebellen-Fest. Zum Debüt am Freitag sind die Formationen First I killed the memories, Radix, Acts instead of promises, One minute happiness, Projekt Traumtänzer, Let’s start the massacre und Something for heroes dabei.
PM: 01. Mai STAY REBEL im Alten Gasometer
PRESSEMITTEILUNG
„Bleib rebellisch!“ statt „Tag der Arbeit“
Am 01. Mai heisst es im Alten Gasometer „STAY REBEL – Kein ruhiges Hinterland!“: Es gibt politische Vorträge: kostenlos aber nicht umsonst; ein musikalisches Rahmenprogramm, welches sich sehen lassen kann und das Gefühl etwas Gutes zu tun
Unter dem Titel „STAY REBEL Tour – Kein ruhiges Hinterland“ begann eine neue Veranstaltungsreihe bereits am 04. April 2009 im Café Taktlos in Glauchau. Sie wird hauptsächlich ehrenamtlich von Jugendlichen für Jugendliche organisiert und versucht, mit einem Konzept aus Bildung und Unterhaltung Aufklärungsarbeit zu den Themen Antisemitismus, Rassismus und Sexismus zu leisten. Weitere Veranstaltungen der Reihe sind am 09.05. in der Unanbeatbar Schwarzenberg, am 23.05. das eintägige „STAY REBEL“-Festival in Chemnitz und am 12.06. im Café Courage in Döbeln. Die Reihe beruht auf dem „Edutainment“-Konzept (Education & Entertainment) und setzt einen gezielten inhaltlichen Konterpunkt zu den mittlerweile verstärkt auftretenden Nazi-Übergriffen in ländlichen Gebieten und zur Ausbreitung menschenfeindlicher Ideologien in der Gesellschaft.
In Kooperation mit dem Alten Gasometer e.V. ist es dem Verein Roter Baum Zwickau e.V. gelungen die Idee STAY REBEL in Zwickau zu verwirklichen. Am 01. Mai werden im Alten Gasometer Zeichen gesetzt: gegen Faschismus, gegen Rassismus und gegen Antisemitismus! In der Vergangenheit mussten wir feststellen, dass menschenverachtende Einstellungen keineswegs der Vergangenheit angehören. Persönliche Erfahrungen und auch die offiziellen Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: so wurden in Sachsen im Jahr 2008 mindestens 295 Personen bei rechten Gewalttaten zum Teil schwer verletzt, wie die Opferberatung RAA Sachsen mitteilt. Es kommt vermehrt zu solchen rassistisch motivierten Übergriffen, Gebäude werden mit Hakenkreuzen beschmiert und Nazis marschieren den Nationalsozialismus verherrlichend durch die Innenstadt. Besonders die ländlichen Regionen haben mit verstärkten Aktivitäten neonazistischer Gruppen, wie dem sogenannten „Freien Netz“, zu kämpfen. Dem wollen wir entgegentreten. In diesem Sinne ist auch das Motto der Veranstaltung zu begreifen – „STAY REBEL – Kein ruhiges Hinterland!“: Bleib rebellisch! Lass dich nicht einschüchtern! Laut gegen Nazis und das auch abseits der großen Städte! Mit dem STAY REBEL wollen wir unseren Vorstellungen von einem friedlichen Zusammenleben Ausdruck verleihen: die Etablierung und Stärkung einer alternativen, toleranten und couragierten Jugendkultur in Zwickau ist deshalb unser Ziel. Am 01. Mai wird das Alte Gasometer ein Ort sein, an dem sich junge Menschen treffen können, ohne Gefahr laufen zu müssen von einem „Thor Steinar“-tragenden Nazi beschimpft zu werden.
Den eigentlichen Kern der Veranstaltung stellen drei Vorträge mit anschließender Diskussion dar, welche bereits am Nachmittag um 16 Uhr beginnen werden. Sie bauen inhaltlich aufeinander auf. Zunächst wird eine Referentin vom RAA Sachsen e.V. über ihre Arbeit als Beraterin für Opfer rechter Gewalt berichten. Die Mitarbeiterin der Beratungsstelle in Chemnitz ist mit ihrem Team für den gesamten Regierungsbezirk zuständig. In Sachsen, dem Bundesland welches die höchste Zahl rechtsmotivierter Gewalttaten aufweist, kann jeder – unverhofft und ohne Schuld – Betroffener einer rechten Straftat werden. Der Themenkomplex „Rassismus im Alltag“ geht der Frage nach den Ursprüngen dieses Problems nach und soll die TeilnehmerInnen dafür sensibilisieren, wie Menschen auf alltägliche Art und Weise diskriminiert werden. Im Anschluss daran stellt ein Referent des Bildungskollektiv Chemnitz die offiziellen Zahlen rechter Straftaten des sächsischen Innenministeriums vor. Wie ist die Entwicklung der letzten Jahre in Zwickau und der Region und was lässt sich daraus hinsichtlich der Strategien der Nazis ableiten? Der Vortrag beinhaltet ebenso einen kritischen Blick auf jene offizielle Statistik, gilt es doch zu klären, wie teilweise immense Abweichungen zu den Zahlen der Opferberatungsstellen zustande kommen. Danach werden Vertreter der Gruppe INEX aus Leipzig erläutern mit welchem theoretischen Hintergrund offizielle Stellen das Problem des sogenannten „Extremismus“ bearbeiten. Hierbei soll verdeutlicht werden, dass couragiertes Auftreten gegen Nazis zunehmend mit Schwierigkeiten verbunden ist, welche ihren Ursprung in der von staatlicher Seite vertretenen „Extremismustheorie“ haben. Ebenfalls wird darin aufgezeigt, dass sich zunehmend auch kommunalpolitisch agierende Gruppen und Institutionen auf jene Theorie stützen und welche Gefahren darin liegen. Die Vortragsveranstaltungen sind für alle kostenlos, aber nicht umsonst. Nazis, Rassisten und Antisemiten werden allerdings nicht geduldet!
Ab 19.30 Uhr starten die als Rahmenprogramm geplanten Konzerte. In der Vorbereitung dieser zeigte sich die breite Sympathie, welche dem Konzept STAY REBEL entgegengebracht wird. So wurden die Baumhäusler alsbald mit Anfragen von Bands, welche Unterstützung leisten wollten, überhäuft. Und so ist es zu erklären, dass nun sieben (!) Bands auf der Bühne stehen werden. Da einige Interessenten dennoch auf später vertröstet werden mussten, zeichnet sich schon jetzt ab, dass das diesjährige STAY REBEL nicht das Letzte gewesen sein wird. Mit den Bands FIRST I KILLED THE MEMORIES, RADIX, ACTS INSTEAD OF PROMISES, ONE MINUTE HAPPINESS, PROJEKT TRAUMTÄNZER!, LETS START THE MASSACRE und SOMETHING FOR HEROES wird das Publikum im Alten Gasometer sicherlich ordentlich zum Feiern gebracht werden und die Botschaft „STAY REBEL! – KEIN RUHIGES HINTERLAND!“ lautstark zu vernehmen sein. Bei den vertretenen Musikrichtungen von Hardcore bis Punk über Ska, Rock und Pop ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Die wochenlange Organisation des STAY REBEL hat sich für die Jugendlichen vom Roten Baum Zwickau e.V. schon im Vorhinein gelohnt. Die breite Unterstützung, sei es aus dem Gasometer, als auch aus Politik und Jugendsubkultur, bringt viel Kraft und Mut für weitere Projekte. Im „Baumhaus“ genannten Verein engagieren sich mittlerweile über 25 Mitglieder. Dieser Rückhalt ist auch von Nöten, geht es den Baumhäuslern doch langfristig um die Einrichtung und Etablierung eines Alternativen Jugendzentrums in Zwickau.
Roter Baum Zwickau unterstützt Kampagne
MEINE STIMME GEGEN NAZIS!
Für nazifreie Parlamente in Sachsen und überall.
Eine Kampagne zu den Wahlen in Sachsen 2009.
Liebe Freundinnen und Freunde,
Im Wahljahr 2009 werden ab Juni auch in Sachsen die Parlamente auf Europa-, Bundes-, Landes- und Kommunalebene neu gewählt. Extrem rechte Parteien und Wählervereinigungen – allen voran die NPD – werden versuchen weiteren politischen Einfluss zu gewinnen.
Die NPD in Sachsen hat mit rund 850 Mitgliedern neben Bayern ihren stärksten Landesverband. Sie erhielt bei den Landtagswahlen 2004 9,2 % der Stimmen und sitzt derzeit mit 8 Abgeordneten im sächsischen Landtag. Seit den Kommunalwahlen im letzten Jahr ist sie in allen zehn Kreistagen und mehreren Gemeinderäten vertreten. 2009 will sie flächendeckend zu den Wahlen antreten, ihr Hauptziel ist ein erneuter Einzug in den sächsischen Landtag.
Der Wahlkampf der NPD hat schon begonnen und ihre Kader geben dabei nach außen gerne den Biedermann, bemühen sich um Bürgernähe, verbreiten Klischees über Migranten und stellen ihre Partei als die alleinige Löserin sozialer Problemlagen dar.
Ein Blick in ihr Programm und ihre Parteizeitungen verrät sehr schnell, wofür die NPD wirklich steht: Führerkult, Homophobie, Rassismus und Antisemitismus. Sie steht für völkischen Nationalismus, verherrlicht den Nationalsozialismus und verbreitet eine völlig verquere Kapitalismuskritik. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit will sie abschaffen.
In Sachsen wird die Nähe dieser Partei zum Nationalsozialismus unter anderem durch die Aufmärsche um den 14. Februar in Dresden deutlich. Bei diesem größten alljährlich stattfindenden europäischen Naziaufmarsch stellt die NPD, zusammen mit bis zu 6000 Nazis die Bombardierung der Stadt vor 64 Jahren als „Bombenholocaust“ dar. Sie verfälscht die Geschichte und leugnet die deutschen Verbrechen während des Zweiten Weltkrieges.
Die Verbreitung ihrer menschenverachtenden Inhalte hat auch zur Folge, dass Sachsen eines der Bundesländer mit den meisten rechten Gewalttaten ist.
Unsere Initiative „Meine Stimme gegen Nazis!“ will sich der wachsenden braunen Gefahr entgegen stellen. Wir wollen alle demokratisch denkenden Menschen in Sachsen hinter einer gemeinsamen Idee vereinen: Die Wahl extrem rechter Parteien wie der NPD ist weder eine politische Alternative noch Protest. Sie schadet den in Sachsen lebenden Menschen und den Bemühungen Sachsen weiter zu einer wirklich weltoffenen Region zu entwickeln.
Courage zeigen
Wir wollen mit diesem landesweiten Aufruf deutlich machen, dass wir als Demokratinnen und Demokraten den Neonazis den öffentlichen Raum nicht überlassen dürfen. Denn wer dort sichtbar ist, bestimmt die öffentliche Meinung und das gesellschaftliche Klima mit. Die Menschen sollen mit diesem Aufruf bestärkt werden, aktiv zu werden und sich im persönlichen Umfeld gegen die Wahl extrem rechter Parteien stark zu machen. Unser Ziel ist, so viele Haushalte in Sachsen zu erreichen wie nur möglich.
Warum diese Kampagne?
Trotz der kontinuierlichen und wertvollen Arbeit verschiedener zivilgesellschaftlicher Initiativen existiert in Sachsen eine der stabilsten extrem rechten Szenen. Zu dieser pflegt die NPD rege Kontakte und nicht wenige ihrer Kader gehören ihr selbst an. Die sächsische Polizei ging 2006 von ca. 1800 Neonazis und 40 Kameradschaften allein im Freistaat aus.
Die Neonazis verdienen Geld als Security oder mit eigenen mittelständischen Unternehmen. Sie verfügen über eine eigene Subkultur mit einer Infrastruktur aus Bands, Läden und Modelabels wie z.B. „Thor Steinar“.
Dort wo Neonazis die Straße dominieren, wo ihr Agieren von der Mehrheit ignoriert oder toleriert wird, sie sich ungestört in Gaststätten, Vereinen, Clubs, Jugendeinrichtungen breit machen können oder auch in Parlamente einziehen, entstehen Zonen der Angst, für Menschen die nicht in das Weltbild der Rechten passen. In einigen Regionen Sachsens ist das schon lange traurige Realität. So registrierte der sächsische Verfassungsschutz allein im letzten Jahr 2154 rechtsextrem motivierte Straftaten. Den sächsischen Opferberatungsstellen sind im vorigen Jahr 401 Übergriffe und 18 Brandanschläge mit rassistischem bzw. rechtsextremen Tathintergrund bekannt geworden.
Die Nazis agieren in einem gesellschaftlichen Klima in dem autoritäre, rassistische, antisemitische und demokratiefeindliche Ansichten nicht ausschließlich von „Randgruppen“ und „ewig Gestrigen“ sondern auch von Menschen aus der so genannten „Mitte der Gesellschaft“ vertreten werden.
So glauben einer repräsentativen Studie der Universität Leipzig von 2008 zufolge 19,7 % der Befragten, Deutschland brauche eine einzige starke Partei, welche die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpere. 31,9 % meinten Ausländer würden nur nach Deutschland kommen, um unseren Sozialstaat auszunutzen und 14,8 % meinten das deutsche Volk stehe von Natur aus höher als andere Völker. Der Meinung Juden würden mehr als andere Menschen mit üblen Tricks arbeiten, stimmten 13 % der Befragten zu.
Angesicht dieser besorgniserregenden Entwicklungen gilt es, unter anderem mit einer breiten, öffentlichkeitswirksamen Kampagne, für Demokratie und Weltoffenheit einzutreten und damit den wiederholten Einzug von Nazis in unsere Parlamente zu verhindern.
Die Betroffenen rechter und rassistischer Gewalt brauchen unsere Unterstützung. Wir müssen zusammenstehen für ein solidarisches Zusammenleben aller Menschen in Sachsen. Erheben wir gemeinsam unsere Stimmen gegen Nazis – im Parlament, auf der Straße, am Arbeitsplatz und im Verein!
www.meine-stimme-gegen-nazis.de
Kompass: „AJZ als grosses Ziel“
Quelle: KOMPASS, 11. Ausgabe 03 09, Seite 9:
ALTERNATIVES JUGENDZENTRUM ALS GROSSES ZIEL
WIE BAUT MAN EIN BAUMHAUS?
Seit kurzem gibt es in Zwickau einen weiteren Akteur auf der kommunalpolitischen Bühne. Die Ortsgruppe Zwickau des Roten Baum e.V. aus Dresden wurde wiederbelebt. Weil ihnen dieser Name aber zu lang ist, nennen sie ihre Vereinigung einfach Baumhaus. Gemeinsam wollen Jugendliche in Zukunft für die Etablierung und Stärkung einer alternativen, toleranten und couragierten Jugendkultur in Zwickau aktiv werden. Pressesprecherin und Vorstandsmitglied Janine Grefe bringt auf den Punkt, worüber sich die jungen Leute in ihrer Stadt ärgern: „Das wöchentliche Auftreten einiger Neonazis in der Innenstadt bereitet uns große Sorgen. Die offizielle Losung vom lauten Wegsehen als Reaktion auf den letzten großen Naziaufmarsch hat viele enttäuscht und wurde eher als Niederlage gewertet.“ Den Jugendlichen wurde zunehmend deutlich, dass sie selbst die Initiative ergreifen müssen. „Nun standen wir vor dem Problem in kürzester Zeit etwas auf die Beine stellen zu müssen. Die Idee von der Wiederbelebung der Ortsgruppe Zwickau des Roten Baum kam in dieser Situation einem Sechser im Lotto gleich.“, so Janine weiter. Denn mit dem „Roten Baum e.V.“ aus Dresden haben Sie einen Partner gefunden, der bereits seit 15 Jahren erfolgreich mit Jugendlichen arbeitet.
„Alternative Jugendkulturen sind der beste Schutz vor Neonazis. Diese Erkenntnis
hat sich bei Experten längst durchgesetzt und wird hoffentlich auch der Oberbürgermeisterin
der Stadt Zwickau bekannt sein.“
Der Spitzname der Ortsgruppe Zwickau ist nicht nur kürzer und einprägsamer, sondern verdeutlicht auch, was das langfristige Ziel der Leute vom Baumhaus ist: die Schaffung eines alternativen Jugendzentrums in Zwickau. In Plauen gibt es den Schuldenberg, in Glauchau das Café Taktlos, in Lichtenstein das Riot und in Schwarzenberg die Unanbeatbar. Während sich andere Städte der Region teilweise seit über zehn Jahren selbstverwaltete Jugendzentren leisten, suchen Jugendliche in Zwickau derartige Anlaufstellen vergeblich. Da es aber besagtes Baumhaus bis jetzt nur als Name gibt, musste man für die erste große Veranstaltung, die
Teilnahme an der Stay Rebel Konzertour, in der Stadt nach etablierten Partnern suchen. Fündig geworden ist man beim Alten Gasometer. Nun arbeitet man gemeinsam an der Finanzierung und einem geeigneten Termin, schließlich sollen möglichst viele Jugendliche
für möglichst wenig Eintrittsgeld in den Gasometer kommen.
Spendenkonto eröffnet!
Nach immerhin etwas mehr als zwei Monaten ist es uns nun endlich gelungen ein eigenes Ortsgruppen-Konto einzurichten. Unsere Wahl fiel dabei auf die Sparkasse Zwickau, welche viele Projekte im Bereich Bildung und Soziales unterstützt und außerdem eine breite Sport- und Kulturförderung vornimmt.
Der Rote Baum e.V. ist gemeinnützig und anerkannter freier Träger der Jugendhilfe. Spenden an gemeinnützige Organisationen sind steuerlich abzugsfähig. Das heißt, die Spende kann steuermindernd geltend gemacht werden; Unternehmen können die Spende vom Gewinn absetzen.
Wir, die Ortsgruppe Zwickau „Baumhaus“, haben die Berechtigung, Zuwendungsbestätigungen für Spenden auszustellen. Auf Anfrage kommen wir diesem Wunsch gern nach!
Roter Baum e.V. Ortsgruppe Zwickau
Sparkasse Zwickau
Konto: 2242 028 190
BLZ: 870 550 00
„…die Freitags nicht kann!“
Hallo aus dem Baumhaus!
Hey ist es die da, die da am Eingang steht? – Nein! – Oder die da, die dir den Kopf verdreht? – Äh äh! – Hey ist es die da, die mit dem dicken Pulli an Mann? – Nein es ist die Frau, die Freitags nicht kann! – Ist es die da die da die da die……
Auch ihr könnt am kommenden Freitag nicht, denn da steht mal wieder ein Baumhaus-Treffen in eurem Terminkalender. Nein? Dann aber schleunigst den Kugelschreiber gezückt und notiert!
Nur wo es stattfinden wird weiss gerade noch kein Mensch so recht. Jedenfalls Abends, so gegen 17-18 Uhr soll es losgehen.
Weitere Infos folgen! Hoffentlich bald…
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Ein Logo? – Na logo!
Roter Baum Ortsgruppe Zwickau e.V. „Baumhaus“ hat neues Logo!
Auch die Baumhäusler haben die Zeichen der Zeit erkannt. Wir stellen uns den Herausforderungen dieser schweren Jahre des Verzichts! Es geht um Unverwechselbarkeit, Einprägsamkeit und Verständlichkeit! Begriffe wie „Corporate Design“ und „Visualisierung“ schwirrten durch unsere Köpfe.
Naja, so oder so ähnlich wird es die letzten Wochen wohl gewesen sein. Nach zähem Ringen jedenfalls, setzte sich ein Entwurf in der internen Abstimmung durch. Natürlich der Beste!
Und was machen wir jetzt? Naja, jedenfalls warten wir nun mit großer Spannung auf tolle Stempel mit deren Hilfe wir dann hoffentlich ganz ganz viele Spendenquittungen ausstellen werden. Und falls die vielen Spenden ausbleiben sollten? Erste Ideen, wozu solch ein Stempel noch alles gut sein kann, gibt es schon – siehe Bild!
Liebe Baumhäusler!
Am 27. Februar, also schon kommenden Freitag (!), trifft sich das Baumhaus um 18 Uhr im Café König, Amalienstraße 3 in Zwickau.
Eingeladen sind alle derzeitigen und zukünftigen Mitglieder; überhaupt interessierte Menschen jedweder Couleur!
Neuankömmlingen stehen wir mit Informationen zu unserem Projekt gerne Rede und Antwort.
Ausserdem werden wir über unser weiteres Vorgehen beraten: „Stay Rebel“, „Schöne Häuser ohne Menschen“, „Kluge Menschen ohne Geld“ …um nur einige potentielle Themen zu nennen.
Es gibt also viel zu tun! Kommt vorbei!
Freitag, 27. Februar – 18 Uhr – Café König
Freie Presse: „Zwickau soll alternatives Jugendzentrum bekommen“
Folgendes schrieb die Freie Presse vom 19. Februar 2009 über uns:
Zwickau soll alternatives Jugendzentrum bekommen
Verein “Baumhaus” will Szenen von Punks, Gothics und anderen Alternativen bündeln und ein Bollwerk gegen den Rechtsextremismus schaffen
Von Jens Eumann
Zwickau. Zwickau soll ein alternatives Jugendzentrum als Schaltzentrale gegen den Rechtsextremismus bekommen. Das haben sich 18 junge Leute zum Ziel gesetzt, die jetzt die Zwickauer Ortsgruppe des ursprünglich aus Dresden stammenden Vereins “Roter Baum” wiederbelebt haben. “Es gab den hier vor Jahren auch schon. Das ist aber eingeschlafen. Statt einen neuen Verein zu gründen, haben wir der Einfachheit halber die alte Struktur übernommen”, sagt der just gekürte Vorstandsvorsitzende René Hahn (28). Als großes Ziel setzt sich der Verein, der sich künftig “buntes Baumhaus” zu nennen gedenkt, innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre ein alternatives Jugendzentrum zu eröffnen.
“Eine aktive alternative Szene ist der beste Schutz gegen Rechtsextremismus”, findet Hahn und will den aus seiner Sicht auch in Zwickau verbreiteten Szenen von Punks, Gothics und Emo-Gruppen eine Art Heimstatt bieten. Als Vorbilder für solch ein Zentrum führt der Verein etwa den “Schuldenberg” in Plauen, das “Café Taktlos” in Glauchau, die “Unanbeatbar” in Schwarzenberg oder das “Talschock” in Chemnitz an. “Nur in Zwickau haben wir so was noch nicht”, beklagt Hahn. Aus seiner Sicht zwar nicht der, aber ein Grund dafür, dass sich rechte Demonstranten breitmachen können und regelmäßig durch die Stadt ziehen.
Frust machte sich bei den 18 Vereins-Initiatoren zunächst über den lahmenden Widerstand gegen die so genannten “Nationalen Sozialisten” breit. Als die grölend durch Zwickau zogen und das Bündnis für Demokratie und Toleranz zum “lauten Wegsehen” aufrief, habe das junge Gegendemonstranten enttäuscht. “Wir denken da eher an Sitzblockaden, damit die gar nicht erst losmarschieren können, friedlich, aber effektiv”, nennt Hahn als Alternative. Und er ist sich sicher, dafür regelmäßig zahlreiche Unterstützung finden zu können.
Aber dafür sei eben jenes alternative Zentrum ein wichtiger Baustein. Dort könnten neben Konzerten auch Vorträge, Diskussionen und Filmabende laufen. “Wir haben schon mit den Machern vom alten Gasometer über eine Kooperation gesprochen. Das ganze soll ja, auch wenn es Konzerte geben könnte, keine Konkurrenz zum Gasometer werden”, so Hahn. Als nächstes wolle man bei der Stadtverwaltung um Hilfe für die Suche nach einem passenden Gebäude bitten, so Hahn. Das alte Capitol-Kino in Planitz hätten sich Vereinsmitglieder schon mal angeschaut, doch ein zentraler Standort sei vielleicht besser geeignet, meint der Vorsitzende.
Als eine der ersten Vereinsaktionen nennt Hahn die Teilnahme am Stay-Rebel-Festival, das am 23. Mai in Chemnitz stattfindet. Wenn dort Antifa-Gruppen unter dem Motto “Nazis wegbassen” zusammenkommen, passt das eher ins Konzept der Baumhäusler als “lautes Wegsehen”. Laut Hahn fahren außerdem mehrere Zwickauer Bands wie die Metalcore-Truppe “First I killed the memories” und die Formation “One minute happiness” mit.
PM: Wir bauen uns ein »Baumhaus«
PRESSEMITTEILUNG vom 09. Februar 2009
Wir bauen uns ein »Baumhaus« –
Ein alternatives Jugendzentrum als großes Ziel
In Zwickau gibt es seit diesem Monat einen weiteren Akteur auf der kommunalpolitischen Bühne. Gemeinsam wollen Jugendliche in Zukunft für die Etablierung und Stärkung einer alternativen, toleranten und couragierten Jugendkultur in Zwickau aktiv werden. Die Ortsgruppe Zwickau des ‚Roten Baum e.V.’ aus Dresden wurde wiederbelebt und weil ihnen dieser Name zu lang ist, nennen sie ihre Vereinigung einfach ‚Baumhaus’.
Pressesprecherin und Vorstandsmitglied Janine Grefe bringt auf den Punkt, worüber sich die jungen Leute in ihrer Stadt ärgern: „Das wöchentliche Auftreten einiger Neonazis in der Innenstadt bereitet uns große Sorgen. Schlimmer jedoch finden wir, dass offensichtlich weder die Stadt Zwickau noch Initiativen, wie das Bündnis für Demokratie und Toleranz, einen geeigneten Umgang mit dem Naziproblem finden. Die offizielle Losung vom ‚lauten Wegsehen’ als Reaktion auf den letzten großen Naziaufmarsch hat viele enttäuscht und wurde gegenüber den Nazis eher als Niederlage gewertet.“
Den Jugendlichen wurde zunehmend deutlich, dass sie selbst die Initiative ergreifen müssen. In Zwickau mangelt es ihrer Auffassung nach einfach am nötigen Problembewusstsein und Angebote, die sich explizit der Neonazi-Problematik widmen, sucht man lange. Vortragsveranstaltungen, Diskussionen und Filmabende müssen also her und zwar möglichst schnell, denn für die Stadtratswahlen im Juni hat die NPD bereits ihre Teilnahme angekündigt. „Nun standen wir vor dem Problem in kürzester Zeit etwas auf die Beine stellen zu müssen. Die Idee von der Wiederbelebung der Ortsgruppe Zwickau des ‚Roten Baum’ kam in dieser Situation einem Sechser im Lotto gleich.“, so Janine weiter. In der Tat haben sich die jungen Leute mit der Erneuerung einer bestehenden Struktur jede Menge Arbeit erspart. Und nebenbei haben sie mit dem ‚Roten Baum e.V.’ aus Dresden einen starken Partner gefunden, der bereits seit 15 Jahren erfolgreich mit Jugendlichen arbeitet. Wenn alles gut geht, möchte man am liebsten schon zu den ‚Tagen für Demokratie und Toleranz‘ im April einen kleinen Beitrag leisten.
Der Spitzname der Ortsgruppe Zwickau ist nicht nur kürzer und einprägsamer, sondern verdeutlicht auch, was das langfristige Ziel der Leute vom ‚Baumhaus’ ist: um ihre Ziele zu erreichen, betrachten sie die Schaffung eines alternativen Jugendzentrums in Zwickau als entscheidenden Faktor. So heißt es zumindest in ihrem sogenannten Zukunftspapier. In Plauen gibt es den ‚Schuldenberg’, in Glauchau das ‚Café Taktlos’, in Lichtenstein das ‚Riot’ und in Schwarzenberg die ‚Unanbeatbar’. Neidisch schauen sie in die umliegende Provinz. Während sich andere Städte der Region teilweise seit über zehn Jahren selbstverwaltete Jugendzentren leisten, suchen Jugendliche in Zwickau derartige Anlaufstellen vergeblich. Besagtes Zukunftspapier haben sie auf ihrer Mitgliederversammlung am 30. Januar im Café König beschlossen. „Zur Vereinsgründung überraschte man uns mit einem kleinen Startpaket aus Dresden. Das hat uns sehr gefreut, schließlich starten wir finanziell bei Null.“, so der frischgebackene Vorstandsvorsitzende René Hahn.
Aber los geht’s natürlich erst einmal mit etwas kleineren Schritten, so meint Janine: „Nachdem wir die zeitaufwendige, aber notwendige, Arbeit der Gründung einer juristischen Person als zukünftigen Träger von verschiedensten Projekten endlich hinter uns gebracht haben, soll es nun in die Öffentlichkeit gehen. Als ersten Höhepunkt haben wir die Teilnahme an der ‚Stay Rebel Konzert-Tour 2009’ zugesagt.“ Dabei handelt es sich um ein ‚Multikulturelles Festival zur Stärkung der demokratisch toleranten Kultur in Chemnitz und Umland’, wie es in der Überschrift des Konzeptes heißt. Während die große Hauptveranstaltung am 23. Mai in Chemnitz stattfinden wird, werden lokale Initiativen aus der Region ein Rahmenprogramm mit Konzerten und politischen Vortragsveranstaltungen auf die Beine stellen. „Und eine dieser Initiativen ist unser Baumhaus!“, berichtet Janine stolz.
Aber da es besagtes Baumhaus bis jetzt nur als Name gibt und der Weg zu einem eigenen Jugendzentrum ein steiniger ist, mussten sie für ihre erste große Veranstaltung in der Stadt nach etablierten Partnern suchen. Fündig geworden sind sie beim ‚Alten Gasometer‘. „Wir wurden mit offenen Armen empfangen und man signalisierte uns grundsätzlich erst einmal Kooperationsbereitschaft. Die Leute aus dem ‚Gaso’ sind froh über jeden einzelnen Jugendlichen, der etwas bewegen will. Das ist natürlich super für uns.“, so Janine weiter. Nun arbeitet man gemeinsam an der Finanzierung und einem geeigneten Termin, schließlich sollen möglichst viele Jugendliche für möglichst wenig Eintrittsgeld in den Gasometer kommen.
„Die Vereinsarbeit soll möglichst vielen Menschen die Chance geben sich in coole, emanzipatorische und kreative Projekte einzubringen oder diese sogar selbst zu entwickeln“, heißt es in besagtem Zukunftspapier des Vereins weiter. Gesellschaftliche und politische Prozesse sollen so nachvollziehbar werden, denn erst dann sei man in der Lage auch Kritik zu üben. „Alternative Jugendkulturen sind der beste Schutz vor Neonazis. Diese Erkenntnis hat sich bei Experten längst durchgesetzt und wird hoffentlich auch der Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau bekannt sein.“, gibt sich René kämpferisch. Zukünftige Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind also gern gesehen. Besonders die Jugendgruppen der Parteien und Gewerkschaften sind zur Mitarbeit eingeladen. Kontakte wurden in der Vergangenheit bereits geknüpft.
Am kommenden Wochenende geht es aber erst einmal nach Dresden. Dort wollen die jungen Leute unter dem Motto ‚Geh Denken!’ gemeinsam mit ihren neuen Freunden vom ‚Roten Baum’ aus Dresden und hoffentlich vielen tausend weiteren Menschen, Europas größten Naziaufmarsch verhindern.
Weitere Informationen unter: www.baumhaus.blogsport.de !
Für eventuelle Rückfragen stehen wir unter zwickau[at]roter-baum.de bereit.
Mit freundlichen Grüßen
‚Baumhaus‘ Zwickau
Pressemitteilung als pdf-Text:
PM0902Baumhaus.pdf
Email-Postfach eingerichtet!
Lieber Baumhaus-Freundeskreis!
Ab sofort könnt ihr uns nicht nur über diesen Blog, sondern auch über die Email-Adresse
> zwickau@roter-baum.de <
erreichen. Wenn ihr also Fragen, Anregungen oder Kritik habt, dann meldet euch einfach!
Neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind immer gern gesehen.
Zukunftspapier beschlossen!
Antrag an die Mitglieder der Ortsgruppe Zwickau des Roten Baum e.V.
30.01.2009, Zwickau
Wir bauen uns ein Baumhaus –
Ein alternatives Jugendzentrum als großes Ziel
Unser Hauptanliegen bei der Wiederbelebung der Ortsgruppe Zwickau des Roten Baum e.V. ist die Etablierung und Stärkung einer alternativen, toleranten und couragierten Jugendkultur in Zwickau. Einen entscheidenden Faktor um dies zu erreichen, sehen wir in der Schaffung und Betreibung eines alternativen Jugendzentrums in Zwickau.
Durch die Vereinsarbeit wollen wir möglichst vielen Menschen die Chance geben sich in coole, emanzipatorische und kreative Projekte einzubringen oder diese sogar selbst zu entwickeln. Dadurch sollen die TeilnehmerInnen befähigt werden gesellschaftliche und politische Prozesse zu begreifen und zu hinterfragen. Die Vereinsmitglieder und SympathisantInnen sollen eigenständig und selbstbewusst Konzerte, Demos, Ausstellungen, Vorträge und Feiern organisieren. Außerdem wollen wir sie ermutigen Negativerelebnisse (Rechte Übergriff, …) nicht einfach als gegeben hinzunehmen, sondern als Anlass zu sehen aktiv zu werden und sich für ein tolerantes Miteinander zu engagieren.
Um diese Ziele erfolgreich zu verfolgen wird in naher Zukunft unsere Hauptaufgabe darin bestehen, organisatorische Strukturen und Netzwerke aufzubauen. Außerdem wollen wir unsere Ideen bekannt machen und durch eine positive Außendarstellung potentielle Mitglieder, Partner, Förderer und Ressourcen für die Umsetzung unserer Ideen gewinnen.
Einige Ansatzpunkte mit deren Hilfe wir das erreichen wollen:
- Gestaltung einer eigenen, aktuellen und informativen Internetseite: baumhaus.blogsport.de in Vernetzung mit roter-baum.de/zwickau
- Veröffentlichung eines Imageflyers
- Erstellung von Broschüren und Materialien zur Aufklärung (z.B. Sampler gegen Rechts, Broschüre über rechte Strukturen in Zwickau)
- Organisierung von eigenen Veranstaltungen (z.B. Vorträge, Diskussionen, Filmabende, …)
Durch unsere Arbeit wollen wir faschistischen, rassistischen und antisemitischen Denkstrukturen in der Gesellschaft entgegenwirken. Um diese Arbeit zu optimieren, wollen wir uns mit Gruppen und Aktiven aus umliegenden Städten und Gemeinden vernetzen. Dabei wollen wir als verlässlicher Ansprechpartner, sowohl für die sogenannte „Antifa“ als auch für bürgerliche Vereine und Initiativen, zur Verfügung stehen.
Im ersten Jahr unserer Vereinsarbeit gilt es unsere Anforderungen und Erwartungen an ein alternatives Jugendzentrum zusammenzutragen, ein Nutzungskonzept zu erarbeiten und nach passenden Immobilien zu suchen. Im zweiten Jahr soll Überzeugungsarbeit bei den entsprechenden Verantwortungsträgern geleistet werden, um das ausgewählte Objekt unter Nutzung der Ortsgruppe Zwickau des Roten Baum e.V. zu stellen. Dem folgt die Herausforderung dieses mit Leben zu füllen.
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GehDenken am 14. Februar 2009 in Dresden
GehDenken – ein klares STOPP zum Rechtsextremismus
Rechtsextremisten aus ganz Europa werden für den 13. und 14. Februar 2009 erneut zu ihrem Aufmarsch nach Dresden mobilisieren. Der Aufmarsch anlässlich der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 hat sich in den letzten Jahren zum größten, regelmäßig stattfindenden Treffen von Alt- und Neonazis jeder Couleur in Europa entwickelt.
Europas größten Naziaufmarsch stoppen – friedlich und entschlossen!
Wir rufen alle Menschen – Junge und Alte, aus Ost oder West, mit oder ohne deutschen Pass – auf, Rechtsextreme nicht ungehindert durch Dresden marschieren zu lassen.
Gerade weil wir als Demokrat/innen das Recht auf freie Meinungsäußerung als hohes Gut schätzen, müssen wir uns denen entgegenstellen, die die unveräußerlichen Menschenrechte mit Füßen treten und die Demokratie beseitigen wollen. Wir rufen daher am 14. Februar 2009 zu Demonstrationen und Kundgebungen auf, um dieser Entwicklung aktiv zu begegnen.
Nachdenken – der Geschichtsverdrehung widersprechen!
Rechtsextreme Großveranstaltungen wie in Dresden fördern bei den Teilnehmenden den Einstieg in demokratiefeindliche Szenen, zelebrieren Zusammenhalt im Sinne einer nationalsozialistischen Identität und dienen der Vernetzung der Rechtsextremisten in ganz Europa.
Durch solche revisionistischen Gedenkveranstaltungen werden Traditionslinien zum historischen Nationalsozialismus gestärkt. Die Gleichsetzung der Opfer der Luftangriffe auf Dresden mit den Ermordeten in den Konzentrations- und Vernichtungslager soll den Holocaust verharmlosen.
Während Leningrad, Rotterdam oder Coventry Ziele des deutschen Angriffs- und Vernichtungskrieges waren, wurde Dresden im Zuge der Beendigung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft bombardiert. Um der rechtsextremen Propaganda entgegenzutreten, darf dieser Unterschied nicht verwischt werden.
Triff die richtige Wahl – das Auftakterlebnis der Nazis verhindern!
NPD und Kameradschaften werden versuchen, den Dresdner Aufmarsch als Auftakt für das Superwahljahr 2009 zu nutzen. Dabei hat für sie insbesondere der Wiedereinzug in den Sächsischen Landtag zentrale Bedeutung. Wenn eine erfolgreiche Mobilisierung der Rechtsextremisten für die folgenden Wahlen verhindert werden soll, müssen wir den rechtsextremen Aufmarsch in Dresden stoppen.
Tu etwas – nutze die Möglichkeiten!
Seit einigen Jahren haben vielfältige Aktivitäten gegen den rechtsextremen Aufmarsch in Dresden Tradition. Im Jahr 2006 konnte dieser gemeinsam und friedlich blockiert werden. In den Jahren 2007 und 2008 wurden die rechtsextremen Demonstrationen erheblich gestört.
An den Erfolgen einer aktiven zivilgesellschaftlichen Mobilisierung der vergangenen Jahre wollen wir 2009 anknüpfen und rufen bundesweit dazu auf, die Rechtsextremisten friedlich und entschlossen in Dresden zu stoppen.
Weitere Informationen gern unter : www.geh-denken.de
1. Mitgliederversammlung 2009 am 30.01.
Liebe Vereinsmitglieder und Interessierte!
hiermit möchte ich Euch recht herzlich zur 1. Mitgliederversammlung 2009 des Roten Baum e.V., Ortsgruppe Zwickau einladen.
Diese findet am 30. Januar ab 18 Uhr im Café König, Amalienstraße 3, 08056 Zwickau statt.
An diesem Tag wollen wir mögliche Änderungen der Ortsgruppenordnung diskutieren, einen Vorstand wählen und ein Zukunftspapier mit den Zielen für die nächste Zeit beschließen. Dazu gehört unter anderem das wir uns für eine alternative Jugendkultur einsetzen und ein AJZ (Alternatives Jugendzentrum) für Zwickau aufbauen wollen.
Wer an dem Tag kandidieren oder mit beschließen möchte, sollte bis dahin seinen Willen erklären, Mitglied des Vereines werden zu wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Roter Baum e.V., Ortsgruppe Zwickau
Bei Fragen oder Anmerkungen bitte über das
Kontaktformular melden.
„Faschismus ist inakzeptabel.“
Dem Wachsen gewachsen – Der Rote Baum als Zukunft:
Beschluss der Gesamtmitgliederversammlung am 07.12.2008 in Dresden
Wir als Roter Baum verstehen uns als Mitmachverein, der Allen eine barrierefreie Partizipation ermöglichen will. In den nächsten Jahren wollen wir unser Vereinsleben stärken und freuen uns über jedes neue Mitglied, welches daraus erwächst.
Die Grundlage der inhaltlichen Arbeit ist unser Leitbild, auf dem alle unsere Projekte und Arbeitsschwerpunkte fundieren. Als wertevermittelnder Jugendverein wollen wir soziale, politische und kulturelle Heimat sein.
Der Vorstand achtet darauf, dass das Aufwachsen mit und in dem Roten Baum ausgewogen erfolgt. Den Projekten wird es ermöglicht, ihre Zielgruppen selbst zu finden.
Besonderes Augenmerk legen wir in unserer zukünftigen Tätigkeit auf die Veränderung der Arbeitsstruktur. Das Erhöhen von Transparenz und das Engagement von Projektpaten ermöglicht eine Verbesserung der Kommunikation. Das Jugendhaus soll Kommunikationszentrum des Roten Baumes in Dresden sein.
Dort wollen wir es möglich machen, den Roten Baum parallel zu den Projekten und Strukturen anhand der Vorstellung der Aktiven des Vereins begreifbar zu machen. Um die Entwicklungen und Diskurse der Projekt- und Ortsgruppen begleiten sowie um dem Anspruch der Transparenz gerecht werden zu können, werden die Sitzungen des Vereinsvorstandes in den verschiedenen Räumen rotierend stattfinden.
Der Vorstand überprüft innerhalb des nächsten Jahres die Verbesserung der Kommunikations- und Arbeitsstrukturen zwischen Vorstand und Akiven und entwickelt gegebenfalls Strategien zur Optimierung.
In jährlich stattfindenen Gesprächen mit Mitarbeiterinnen wird sich über die Verwirklichung der Ziele in der Arbeit innerhalb der einzelnen Projekte verständigt.
Um das Vereinsleben allgemein anzuregen und die Aktiven liebevoll zu pflegen, möchten wir folgende konkrete Maßnahmen anregen:
* Überarbeitung der Homepage (Einsetzung Redaktionsgruppe, technische (Wieder-) Einbindung von Forum und Kalender)
* Vernetzung der Ortsgruppen mit rotierenden jährlichen Ortsgruppenklausuren
* Stärkung des Jugendverbandes mit pflanzlichem Eiweiß und Kartoffelstärke
* Entwicklung von Konzepten zur Einbindung in den Jugendverein
* Förderung des Zugehörigkeitsgefühls z.B. durch Grillabende, Vereinsfatschen und Ausflüge
Unser Bildungskonzept stellt neben dem Leitbild die Grundlage für unsere Arbeit und die Orientierung in den Projekten dar. Anhand derer wollen wir eine Evaluation der außerschulischen Jugendbildung des Vereins durchführen und dabei einen Austausch über die Umsetzung des Wertekanons anstrengen. Bei der Vielfalt der Angebote, die insbesondere im Jugendfreizeitzentrum durch Ressourcenorientierung zu stärken sind, muss der gesamte Verein im Blick behalten werden.
Auf regelmäßigen Treffen des Vorstandes mit den Projekten wird zum einen der Kommunikationsfluss und zum anderen die Arbeitsstruktur geprüft.
Der Rote Baum versteht sich als kritischer Akteur im gesellschaftlichen Raum, erhebt aber nicht den Anspruch, das tagesaktuelle Geschehen zu kommentieren. Ausnahmen hierbei bilden die Themen Jugendhilfe und Antifaschismus.
Faschismus ist inakzeptabel.
Eine Mitgliedschaft in Dachverbänden wird dann angestrebt, wenn dies in einem fachlichem Arbeitszusammenhang mit unserer Schwerpunktarbeit steht.
Um seine politische und inhaltliche Selbständigkeit zu wahren, wird der Verein Roter Baum e.V. grundsätzlich nicht Mitglied von politischen Verbänden. Ausnahmen von diesen Grundsätzen sind dann möglich, wenn dadurch positive Impulse für unsere Schwerpunktarbeit entstehen. Es kann sich dabei nur um Einzelfallentscheidungen handeln.
Im parlamentarischen Raum befinden wir uns in geistiger Nähe zur Partei DIE LINKE. Eine Zusammenarbeit mit anderen Parteien und Wählervereinigungen ist möglich. Wir sind von jeglichen Parteien organisatorisch unabhängig.